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Verkehrsberuhigung in der Seidau: SPD Bautzen mit neuem Vorschlag

Um geplante Aufpflasterungen im Bautzener Stadtteil Seidau gibt es Diskussionen. Die SPD schlägt nun eine Alternative vor.

Von Katja Schlenker
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Die schwarz-gelben Temposchwellen sollen durch Aufpflasterungen ersetzt werden, um den Verkehr im Bautzener Stadtteil Seidau zu beruhigen. Die SPD bringt nun einen neuen Vorschlag ins Spiel.
Die schwarz-gelben Temposchwellen sollen durch Aufpflasterungen ersetzt werden, um den Verkehr im Bautzener Stadtteil Seidau zu beruhigen. Die SPD bringt nun einen neuen Vorschlag ins Spiel. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Das Thema Verkehrsberuhigung im Bautzener Stadtteil Seidau rückt momentan wieder in den Fokus. Anlass ist, dass vorgesehene Aufpflasterungen nun in anderer Form umgesetzt werden sollen, als zunächst geplant. Wie Baubürgermeisterin Juliane Naumann jüngst im Stadtrat berichtete, soll es nun lediglich zwei statt vier solcher Aufpflasterungen geben. Das muss der Stadtrat nun allerdings noch genehmigen und ein bereits gefasster Beschluss dahingehend geändert werden.

Nun hat die SPD einen neuen Vorschlag. Vor allem wenn andere Straßen in Bautzen gesperrt sind, herrsche hoher Durchgangsverkehr in der Seidau, erklären SPD-Stadtratsfraktion und -Ortsverein in einer gemeinsamen Mitteilung. Dieser fahre nicht unbedingt langsam, weshalb in dem Bautzener Ortsteil unbedingt etwas getan werden müsse, vor allem um die Kinder dort zu schützen.

Temposchwellen in der Seidau zunächst als Test

Die nun geplanten zwei Aufpflasterungen sollen ähnlich denen auf der Goschwitzstraße gestaltet sein und dazu dienen, Geschwindigkeit aus dem Verkehr zu nehmen. Testweise wurden zunächst Temposchwellen installiert, die jedoch lärmintensiver sind als die gepflasterte Variante. Das hatte für Unmut bei Anwohnern gesorgt.

Die SPD sieht nun folgendes Problem: Wenn weniger Verkehrsbremsen auf den Straßen in der Seidau eingebaut werden, fahren die Autos wieder schneller. Kommen mehr, erhöht dies den Lärmstress bei Anwohnern, da auch Aufpflasterungen mit Geräuschen verbunden sind, wenn ein Auto darüberfährt. In anderen Kommunen habe man die Aufpflasterungen wieder entfernen müssen, weil diese Belastung für Anwohner nicht mehr zuzumuten war.

Die SPD schlägt nun eine Alternative vor: „Für mich wäre es eine Möglichkeit, Geschwindigkeitsanzeigetafeln mit Smileys aufzustellen“, sagt Erika Bulang, stellvertretende Vorsitzende der SPD Bautzen. „Dies wäre eine kostengünstige Alternative – und ich habe beobachtet, dass schon viele Autofahrer bei solchen Anzeigen den Fuß vom Gas nehmen.“ Ansonsten blieben nur Aufpflasterungen, die man nicht reduzieren sollte, um eine Verkehrsberuhigung zu erreichen.

Das sagt eine Studie zu Geschwindigkeitsanzeigetafeln

Solche Anzeigetafeln können durchaus einen positiven Effekt auf den Verkehr ausüben. So hat die Unfallforschung der Versicherer (UDV) 2010 eine Studie zur „Evaluation dynamischer Geschwindigkeitsrückmeldung“ veröffentlicht und dabei dynamische Geschwindigkeitsanzeigen, welche die gefahrenen km/h anzeigen, mit sogenannten Dialogbildschirmen verglichen.

Das Fazit: Obwohl Dialogbildschirme die gefahrene Geschwindigkeit nicht anzeigen und lediglich über die angezeigten Worte „Danke“ oder „Langsam“ mit Verkehrsteilnehmern kommunizieren, wurden stärkere und dauerhafte Rückgänge bei den Durchschnittsgeschwindigkeiten festgestellt. Entscheiden müssen nun die Bautzener Stadträte, was in der Seidau umgesetzt werden soll. Anwohner hatten sich zuletzt nochmals positioniert - und die geplanten vier Aufpflasterungen gefordert.