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Sachsens Erfinderinnen im Fokus

In Frankenberg zeigt eine Ausstellung, wie Frauen die wirtschaftliche Entwicklung im Freistaat geprägt haben. Vor allem der Nachwuchs kann hier Geschichte auch interaktiv erleben.

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Die Ausstellung „Pionierinnen. Erfinderinnen. Weltveränderinnen“ ist im Erlebnismuseum ZeitWerkStadt in Frankenberg zu sehen.
Die Ausstellung „Pionierinnen. Erfinderinnen. Weltveränderinnen“ ist im Erlebnismuseum ZeitWerkStadt in Frankenberg zu sehen. © Museum

In der Geschichte wurden ihre Lebensleistungen oft zugunsten der ihrer männlichen Kollegen zur Fußnote degradiert. Dabei haben Frauen auch schon vor Jahrhunderten Produkte und Dienstleistungen erfunden, die heute ganz selbstverständlich zu unserem Leben gehören. Eines der bekanntesten Beispiele dürfte die Filtertüte sein, die einst von der Dresdnerin Melitta Bentz erdacht und konzipiert wurde. Doch Sachsen hat noch eine Menge mehr zu bieten, wenn es um wirtschafts- und wissenschaftsaffine Frauen in der Geschichte geht. Genau das zeigt die Ausstellung „Pionierinnen. Erfinderinnen. Weltveränderinnen“, die Anfang des Monats im Erlebnismuseum ZeitWerkStadt in Frankenberg eröffnet wurde.

Tradition und Moderne im Blick

Im Fokus stehen Frauen in ihrer Rolle als Erfinderinnen, die für ihre jeweilige Zeit bedeutsame wirtschaftliche Innovationen auf den Weg gebracht haben. Die Bandbreite ist groß. Sie reicht von klassischen technischen Neuerungen über Entwicklungen der Infrastruktur bis hin zu Erfindungen im Bereich der Industriekultur. „Die Kreativität und der Einfallsreichtum von Frauen trotz nicht immer leichten Rahmenbedingungen ist für mich immer wieder beeindruckend. Der ZeitWerkStadt gelingt es, dieses Thema brandaktuell in unser Bewusstsein zu rücken. Sachsen kann nicht auf kluge und mutige Köpfe verzichten, die den vielen Herausforderungen der Zukunft mit Innovationsgeist begegnen wollen. Diese Ausstellung und ihre Begleitangebote soll die junge Generation motivieren, ganz gleich welches Geschlecht“, so Kulturministerin Barbara Klepsch.

Aufgeschlüsselt in zwölf Porträts zeigt die Ausstellung die Leistungen von Frauen aus den Bereichen der Wissenschaft, der Frauenvereine, aus Technik, Kunst und Kultur – in der Zeit von 1788 bis zur Gegenwart.

Anschaulich aufbereitet sind die Lebenswege auch für junge Leute spannend zu entdecken. Das Erlebnismuseum selbst legt besonderen Wert darauf, Ausstellungen und Veranstaltungen passend für Familien beziehungsweise Schulklassen und Jugendliche zu gestalten. Interaktive und digitale Stationen zeigen Tradition, Innovation und Entwicklung in Sachsen. „Von den ersten Zeugnissen der Besiedelung der Gegend über die Entwicklung von Technologien und Errungenschaften in den Jahrhunderten der Industrialisierung, den Herausforderungen der deutschen Wiedervereinigung bis hin zur heutigen digitalisierten Welt“ reicht die Bandbreite des Frankenberger Museums nach eigener Definition. Die Einrichtung wird in diesem Jahr mit 85.000 Euro durch Mittel des Kulturraums Mittelsachsen und mit 22.850 Euro aus dem Corona-Bewältigungsfonds der Kulturstiftung in Höhe unterstützt. (WeSZ)