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Bischofswerda wird "Kommune des Jahres"

Seit 25 Jahren würdigt die Oskar-Patzelt-Stiftung Kommunen für ihre gute Unternehmens- und Regionalentwicklung. Jetzt ging der Preis nach Bischofswerda.

Von Miriam Schönbach
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Bischofswerdas Oberbürgermeister Holm Große hat am Sonnabend die Auszeichnung "Kommune des Jahres" in Würzburg entgegen genommen.
Bischofswerdas Oberbürgermeister Holm Große hat am Sonnabend die Auszeichnung "Kommune des Jahres" in Würzburg entgegen genommen. © SZ/Uwe Soeder

Bischofswerda. Freude über überraschende Auszeichnung: Mit dem Sonderpreis „Kommune des Jahres“ hat die Oskar-Patzelt-Stiftung die Stadt Bischofswerda für ihr Engagement um Mittelstand und Gewerbe ausgezeichnet.

„Dieser Preis gehört uns allen - den Unternehmerinnen und Unternehmern sowie allen, die unsere Wirtschaft fördern und unterstützen. Ich bedanke mich bei allen Mitstreitern und bin zuversichtlich, dass wir auch die anstehenden Herausforderungen gemeinsam angehen und bewältigen werden“, sagte Oberbürgermeister Holm Große (parteilos) bei der Festveranstaltung zum „Großen Preis des Mittelstandes 2022“ am 17. September in Würzburg.

Auszeichnung für gute Regionalentwicklung

Die Oskar-Patzelt-Stiftung würdigt seit 1997 herausragende Kommunen für ihre gute Unternehmens- und Regionalentwicklung. In der Laudatio für Bischofswerda hieß es, dass sich die „ländliche ostsächsische Kommune zur lebenswerten, zentral gelegenen Stadt mit Kleinstadtattitüde ... gemausert“ habe.

Hervorgehoben wurden unter anderem das gut entwickelte Gesundheitssystem mit mehr als 50 Ärzten, die Erschließung zahlreicher Baugrundstücke in den vergangenen Jahren, die Garantie der Stadt auf Kindergartenplätze für junge Familien, das gut ausgebaute Schul- und Vereinsnetz sowie die gute Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen vor Ort.

Preisverdächtig sei auch das Projekt „Hier lebt Schiebock“. Bis 2025 sollen voraussichtlich 320.000 Euro Bundesförderung in die Belebung der Altstadt fließen. Ein großes Projekt mit Leuchtturmcharakter für die Menschen aus der gesamten Region werde zudem mit dem Wirtschaftsförderverein Bischofswerda umgesetzt: Das ehemalige Kulturhaus Bischofswerda soll zu einem Kommunal- und Kulturzentrum ausgebaut werden.

Auch die Unterstützung von Ansiedlungen, wie der Neubau der Landesuntersuchungsanstalt, mit der Erschließung des neuen Industrie- und Gewerbegebietes Nord 2, wurde positiv hervorgehoben. Die Auszeichnung erhielt die Stadt Bischofswerda für die Wettbewerbsregion Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Sachsen sowie Berlin und Brandenburg. Mit der Würdigung ist kein Preisgeld verbunden.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) besichtigte Ende Januar das künftige Gelände für den den geplanten Neubau der Landesuntersuchungsanstalt in Bischofswerda. Die Erschließung des neuen Industrie- und Gewerbegebietes Nord 2 wurde positiv b
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) besichtigte Ende Januar das künftige Gelände für den den geplanten Neubau der Landesuntersuchungsanstalt in Bischofswerda. Die Erschließung des neuen Industrie- und Gewerbegebietes Nord 2 wurde positiv b © SZ/Uwe Soeder

Bundesweit waren für das aktuelle Wettbewerbsjahr 4.345 kleine und mittelständische Unternehmen sowie 51 für wirtschaftsfreundliche Kommunen nominiert. Neben der sächsischen Stadt erhielten am Sonnabend 14 Unternehmen eine „Preisträgerstatue“. Die Entscheidung über die Gewinner treffen nach Stiftungsangaben unabhängige Regional- und eine Abschlussjury.

Zu den Nominierenden aus 16 Bundesländern gehören unter anderen die Industrie- und Handelskammern (IHK) oder Handwerkskammern (HWK) wie auch Bundes- oder Landtagsabgeordnete. Unter den ausgezeichneten Firmen sind sowohl Newcomer, die erst in den vergangenen fünf Jahren gegründet wurden, als auch über 150 Jahre alte Unternehmen, die bereits zahlreiche Krisen überstanden haben.

Der Große Preis des Mittelstandes (bis 2005: Oskar für den Mittelstand) ist ein seit 1995 jährlich stattfindender Wettbewerb für mittelständische Unternehmen. Der Preis wird von der Oskar-Patzelt-Stiftung mit Sitz in Leipzig ausgelobt. Das Jahresmotto 2022 lautete „Zu neuen Horizonten“. Obwohl sich niemand selbst bewerben darf, etablierte sich der Wettbewerb seit seinem Bestehen mit jährlich knapp 5.000 nominierten Firmen als einer der wichtigsten Wirtschaftspreise Deutschlands.