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Baustart für neues Bistro in Neukirch

An der B 98 in Nähe der Kirche entstehen mit einem Lokal der Schiebocker Fleischverarbeitungsgesellschaft neue Arbeitsplätze. Das ist geplant.

Von Timotheus Eimert
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Das neue Bistro der Schiebocker Fleischverarbeitungsgesellschaft, das jetzt in Neukirch gebaut wird, soll dem an der Stolpener Straße in Bischofswerda ähneln, in dem Geschäftsführer Jens Mühmelt hier steht.
Das neue Bistro der Schiebocker Fleischverarbeitungsgesellschaft, das jetzt in Neukirch gebaut wird, soll dem an der Stolpener Straße in Bischofswerda ähneln, in dem Geschäftsführer Jens Mühmelt hier steht. © SZ/Uwe Soeder

Neukirch/Lausitz. An der B 98 in Neukirch soll ein neues Lokal der Schiebocker Fleischverarbeitungsgesellschaft entstehen. Die Pläne gibt es bereits seit eineinhalb Jahren, und eigentlich sollte die neue Filiale mit integriertem Bistro bereits im Herbst dieses Jahres eröffnen. Doch das Vorhaben verzögerte sich. Es war unklar, ab wann überhaupt gebaut werden kann. Nun hat Geschäftsführer Jens Mühmelt gute Neuigkeiten: „Wir werden jetzt mit dem Bau beginnen.“

Die Bauanträge seien gestellt und genehmigt, ein Großteil der Baufirmen schon beauftragt. Wann konkret die Arbeiten beginnen, hänge ein wenig von den Baufirmen und vom Wetter ab. „Außerdem müssen wir Lieferengpässe bei den Baumaterialien einberechnen“, sagt Mühmelt. „Aber wir werden definitiv bis Dezember mit dem Bau beginnen und sind sehr zuversichtlich, dass wir bis Pfingsten 2022 eröffnen können.“ Natürlich hänge das auch wieder vom Wetter ab. „Wenn es einen kalten Winter gibt, dann können wir nicht so schnell bauen, wie wir uns das wünschen.“

Große Außenterrasse liegt abseits der Straße

Wenn das neue Lokal dann endlich steht, wird das Unternehmen seine Filiale im Neukircher Hofgericht aufgeben. „Wir wollen den Einwohnern von Neukirch mehr bieten als eine weitere Wursttheke. Wir stehen für Genuss, und dazu gehört auch ein Bistro, in dem man verweilen und genießen kann. Im Hofgericht hätten wir die Erweiterungsmöglichkeiten nicht gehabt“, erklärt Jens Mühmelt.

So soll das neue Bistro der Schiebocker Fleischverarbeitungsgesellschaft an der B 98 in Neukirch nach der Fertigstellung aussehen.
So soll das neue Bistro der Schiebocker Fleischverarbeitungsgesellschaft an der B 98 in Neukirch nach der Fertigstellung aussehen. © Zeichnung: Mandy Waschkau

Die Neukircher Filiale wird also von der Hauptstraße 64 ein Stück weg verlegt und ist künftig gegenüber der Kirche zu finden. Dafür erwarb das Unternehmen vor eineinhalb Jahren ein verfallendes Haus und ließ es abreißen, um auf dem Grundstück jetzt das neue Bistro mit integrierter Filiale zu bauen. 400 Quadratmeter umfasst das Grundstück, rund 180 Quadratmeter sind für das Bistro und die Ladenfläche eingeplant. „Außerdem wird es eine große Außenterrasse geben, diese geht auch nach hinten weg, sodass man wenig von der Straße mitbekommt“, erläutert der Unternehmenschef.

Eier kommen aus Burkau, Nudeln aus Wehrsdorf

Auch früher schon befand sich auf dem Grundstück eine Art Gaststätte. 1886 stand dort laut Neukircher Ortschronik eine Brot- und Weißbäckerei. Im linken Teil war eine Gaststätte untergebracht; der Raum gegenüber wurde im Laufe der Jahrzehnte für verschiedenartigen Handel genutzt. Fahrräder und Textilien wurden verkauft; auch eine Tankstelle nutzte den Raum. Seit 2003 ist das Geschäft geschlossen und wurde dem Verfall preisgegeben. Mit dem inzwischen abgerissenen Gebäude erwarb Schiebocker auch einen Platz auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort werden die Kunden künftig parken können.

Beim neuen Lokal in Neukirch setzt Jens Mühmelt auf ein ähnliches Prinzip wie beim 2012 eröffneten Bistro „Zum Schiebocker“ auf dem Werksgelände in Bischofswerda. „Es wird aber sehr viel moderner. Die Fleischtheke ist im Gegensatz zu Bischofswerda im Bistro integriert“, sagt er. Gekocht wird weiterhin frisch vor Ort. „Wir setzen dabei ausschließlich auf regionale Zutaten“, verspricht der Geschäftsführer.

Familiengerichte von der Oma des Geschäftsführers

So würden die Eier zum Beispiel aus Burkau kommen, die Nudeln aus Wehrsdorf, Gewürze aus Waldheim bei Döbeln. „Wir wollen für Nachhaltigkeit stehen und die fängt bei regionalen Produkten an. Wir wollen sagen, dass all unsere Produkte aus der Region kommen. Dafür brauchen wir Zutaten, die auch von hier sind“, sagt Kristin Reinig von der Kesselsdorfer Marketingagentur „Minze aufs Papier“, die für das Bischofswerdaer Unternehmen die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt.

Neben einem Frühstücksangebot und zwei wechselnden Tagesessen zum Mittag wird es auch ein Imbissangebot geben. Dazu gehören Klassiker wie Bockwurst, Frikadelle und Wiener Würstchen. Es werde aber auch nach Familienrezepten gekocht. „Unter anderem werden Gerichte nach dem Rezept meiner Oma und meiner Mutter angeboten“, verspricht Jens Mühmelt. So sei der Schiebocker Kasslersalat nach einem Familienrezept seiner Oma zubereitet, der Kartoffelsalat nach dem seiner Mutter. „Wir wollen aber auch Neues ausprobieren und eine abwechslungsreiche sächsische Hausmannskost anbieten.“

Fünf bis sechs neue Mitarbeiter

Das Bistro könne außerhalb der Geschäftszeiten außerdem für Feiern und Veranstaltungen mit Catering gemietet werden. Insgesamt haben hier dann 70 Personen Platz. Und auch das externe Cateringangebot möchte Schiebocker durch das neue Geschäft ausbauen. „Bisher machen wir das Cateringangebot nur in Bischofswerda und verteilen es dann auf die Filialen. Aber durch Corona bekommen wir immer mehr Anfragen“, erläutert Kristin Reinig. Allein zum Schuleingang habe man über 40 Caterings vorbereitet.

Dafür werden auch neue Mitarbeiter gesucht. Fünf bis sechs zusätzliche Arbeitskräfte sollen für das neue Bistro in Neukirch eingestellt werden - vorzugsweise Köche, Verkäufer, Fachkräfte aus dem Bereich der Gastronomie. „Wir suchen eigentlich ständig neue Leute und bieten ihnen dabei flexible Arbeitszeitmodelle“, sagt Mühmelt. Außerdem werden die Verkäuferinnen des jetzigen Ladens in der Oberlandgemeinde in das neue Geschäft wechseln, sodass insgesamt acht bis neun Mitarbeiter in Bistro und Verkauf arbeiten.

Auf dieser Fläche zwischen B 98 und Friedhofsweg in Neukirch entsteht in den nächsten Monaten das neue Bistro.
Auf dieser Fläche zwischen B 98 und Friedhofsweg in Neukirch entsteht in den nächsten Monaten das neue Bistro. © SZ/Uwe Soeder