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Steinigtwolmsdorf packt großes Straßenbauvorhaben an

Die Sanierung des Hohwaldweges steht in Steinigtwolmsdorf schon lange auf dem Wunschzettel. 2024 geht es nun los. Was genau geplant ist.

Von Bettina Spiekert
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Steinigtwolmsdorfs Bürgermeisterin Kathrin Gessel freut sich, dass im Zuge des dritten Bauabschnitts des Hohwaldweges  auch der Platz vor der Grundschule komplett umgebaut wird. Damit erhöhe sich für die Kinder die Sicherheit auf dem Schulweg, sagt sie.
Steinigtwolmsdorfs Bürgermeisterin Kathrin Gessel freut sich, dass im Zuge des dritten Bauabschnitts des Hohwaldweges auch der Platz vor der Grundschule komplett umgebaut wird. Damit erhöhe sich für die Kinder die Sicherheit auf dem Schulweg, sagt sie. © Steffen Unger

Steinigtwolmsdorf. Bei jedem Starkregen schauen die Anwohner des Hohwaldweges in Steinigtwolmsdorf bange auf die Straße vor ihren Häusern. Dann schießt das Wasser die abschüssige Trasse herunter, spült den Weg massiv aus und hinterlässt Löcher.

Bislang hat die Kommune die Massen, die der Regen ins Tal gespült hat, wieder nach oben geschafft, den Weg geebnet, verfestigt und die Löcher ausgebessert. Denn eine sinnvolle Entwässerung des Streckenabschnittes fehlt bisher. Das soll bald der Vergangenheit angehören. 2024 will die Gemeinde mit dem Ausbau des Hohwaldweges beginnen, kündigt Bürgermeisterin Kathrin Gessel (CDU) an.

Gebaut werden soll auf dem knapp 1,6 Kilometer langen Straßenabschnitt, der mit einer Zufahrt von der Neustädter Straße noch vor dem offiziellen Ortseingangsschild von Steinigtwolmsdorf beginnt, in drei Bauabschnitten über zwei Jahre hinweg.

Erster Bauabschnitt soll 2024 fertig werden

Der erste Abschnitt erstreckt sich vom oberen Teil der sogenannten Hohwald-Siedlung auf knapp einem Kilometer runter ins Dorf. Dieser Teil soll grundhaft ausgebaut werden. Sämtliche Zufahrtsstraßen von der Staatsstraße 154, die an drei Stellen in den Hohwaldweg abgehen, sind jedoch in dem Straßenbau-Projekt nicht enthalten, darauf weist die Bürgermeisterin hin.

Für den Bau des ersten Streckenabschnittes geht die Gemeinde in Sachen Nachhaltigkeit neue Wege. Denn für den Unterbau der Straße kommt Material zum Einsatz, das früher teuer entsorgt worden wäre. Der große Schuttberg, der nach dem Abriss des Erbgerichtes Ringenhain im Jahr 2023 noch immer an Ort und Stelle liegt, findet am Hohwaldweg eine neue Verwendung und wurde extra dafür zertifiziert.

Bis Ende November 2024 muss der erste Bauabschnitt aus förderrechtlichen Vorgaben beendet sein. Im besten Fall will die Kommune auch noch in diesem Jahr mit dem zweiten Bauabschnitt beginnen. „Das müssen wir erst abklären, ob wir das logistisch hinbekommen“, sagt Gessel. Der erste Abschnitt kostet etwa 920.000 Euro, 75 Prozent davon sind Fördergeld.

Künftig mehr Sicherheit für Schüler der Grundschule

Der zweite, rund 500 Meter lange Bauabschnitt wird aus dem Topf für die Hochwasserinstandsetzung bezahlt. Dafür hat die Gemeinde Steinigtwolmsdorf 2022 knapp zwei Millionen Euro erhalten. Das ist jedoch nur ein Viertel jener Summe, die die Gemeinde nach dem Hochwasser von 2021 aufgelistet hatte.

In einem dritten Bauabschnitt soll das Endstück des Hohwaldweges direkt vor dem Grundschulgebäude in Angriff genommen werden. Diese Maßnahme kann laut Kathrin Gessel allerdings voraussichtlich erst 2025 umgesetzt werden, da man dafür erst einen Antrag auf Fördermittel gestellt habe.

Dann soll nach den vorliegenden Plänen jener Platz umgebaut werden, der unmittelbar ans Schulgebäude grenzt. Das Areal ist nach Angaben der Bürgermeisterin bisher nur ungenügend für den Schülerverkehr ausgerüstet. „Die Kinder kommen über eine Treppe aus der Schule und stehen sofort auf der Straße. Das soll sich mit dem Umbau ändern und damit der Schulweg sicherer werden“, sagt Kathrin Gessel.

Platz vor der Schule wird komplett umgestaltet

Der Platz vor dem Grundschulgebäude werde grundlegend neu konzipiert. Das teils mit Pflastersteinen ausgelegte Areal soll großzügiger gestaltet und zudem asphaltiert werden. „Viele unserer Grundschüler werden gefahren, zu Schulbeginn ist vor der Schule also richtig viel los. Dieser Verkehr kollidiert dann auch mit dem Schulbusverkehr“, benennt Gessel das derzeitige Dilemma.

Schon im Herbst hatte die Gemeindeverwaltung angesichts des Platzmangels neben dem Schulgarten eine Wiese als Parkplatz hergerichtet, um dem Lehrpersonal der Grundschule möglichst nah am Schulgebäude Parkmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Um künftig größtmögliche Sicherheit für die Erst- bis Viertklässler zu gewährleisten, soll der Straßenkörper etwas versetzt werden, damit genügend Platz für eine Bushaltestelle direkt neben der Schule entsteht.

Alle Buslinien sollen an der Schule wenden können

Die Planungen sehen vor, das Areal soweit zu ertüchtigen, dass alle Buslinien die Möglichkeit haben, dort zu wenden. Derzeit fahren die Linien 512 und 722 die Haltestelle an. Auch die aus Neustadt in Sachsen kommende Linie 267 soll auf dem Areal künftig bequem wenden können. Derzeit muss der Bus eine lange Schleife über den Parkplatz vor der Steinigtwolmsdorfer Kaufhalle nehmen, da vor der Schule der Platz für solch ein Wendemanöver fehlt.

Rund 310.000 Euro kostet der Ausbau des Platzes. Fördermittel könnten laut Bürgermeisterin aus verschiedenen Fördertöpfen kommen, etwa vom Verkehrsverbund Zvon und auch vom Freistaat. Kathrin Gessel hofft, dass Mitte des Jahres ein positiver Bescheid vorliegt, sodass die Kommune 2025 planen und bauen kann.

Der Ausbau des Hohwaldweges steht schon seit vielen Jahren auf der Wunschliste der Kommune. „Die Planungen dafür liegen seit 2019 in der Schublade, das hat schon mein Vorgänger angeschoben“, sagt die Bürgermeisterin. Nachdem nun die Fördermittel für das Projekt bewilligt wurden, mussten die Planungen von damals auf den neuesten Stand gebracht werden.