Löbau
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Schlange stehen für einen Gottesdienst

Ein katholischer Pfarrer im Süden des Kreises Görlitz öffnet die Kirchen für jeweils 15 Leute. Das ist nicht so einfach. Dennoch sind manche Tage ausgebucht.

Von Holger Gutte
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Pfarrer Andrzej Glombitza und Gemeindereferentin Claudia Böhme vor der katholischen Kirche in Leutersdorf.
Pfarrer Andrzej Glombitza und Gemeindereferentin Claudia Böhme vor der katholischen Kirche in Leutersdorf. ©  Rafael Sampedro (Archiv)

Trotz Corona versucht Pfarrer Andrzej Glombitza alles, um den Gläubigen auch in dieser Zeit Gottesdienste zu ermöglichen. Als Mitte März auch die Kirchen schließen mussten, gehörte er zu den ersten, die Internet-Gottesdienste ermöglichten. Und auch jetzt hat er sofort reagiert

Als am Freitag bekannt wurde, dass es ab dieser Woche auch Lockerungen bei den Einschränkungen in den Kirchen geben soll, hatte Andrzej Glombitza wiederum gleich gehandelt. "Ich habe mir überlegt, wie man sofort möglichst vielen Leuten wieder den Gottesdienst in der Kirche anbieten kann. Natürlich muss aber auch er sich in seiner Pfarrgemeinde an die Regel halten, dass höchstens 15 Personen in die Kirche dürfen. 

Nicht abgestimmt, aber schnell gehandelt

Der Pfarrer hat Listen erstellen lassen, in denen sich die Gläubigen für Gottesdienste in ihrem jeweiligen Ort anmelden können. "Ich habe mich dafür mit keinem Kirchenrat oder der gleichen abgestimmt, weil ich keine Zeit verlieren wollte", sagt er. 

Dagegen sind die Gottesdienste am Mittwoch um 9 Uhr in Großschönau, am Donnerstag um 8.30 Uhr in Seifhennersdorf und am Freitag um 9 Uhr in Neugersdorf bereits jetzt bis auf den letzten möglichen Platz besetzt. Jeweils sechs Personen könnten sich allerdings noch für die Heilige Messe am Sonnabend in Ebersbach (16 Uhr) und in Oppach (17.30 Uhr) in die Liste einschreiben lassen. Das wäre im Moment auch noch für den Gottesdienst am Sonntag um 10 Uhr in Leutersdorf möglich. Der wird dann auch wieder per Live-Stream gesendet. 

Nur in Seifhennersdorf dürfen weniger Leute kommen

Für Seifhennersdorf können allerdings nur sieben Plätze vergeben werden, weil der Platz wegen der Corona-Auflagen zu klein für mehr Personen ist. "Wir müssen sehen, ob sich die Leute darauf einlassen. Seit dem 15. März ist das ebenso für uns eine völlig neue Erfahrung", sagt der Pfarrer. 

Wegen der Abstandsregeln werden die Plätze in der Kirche markiert, die benutzt werden dürfen. Gleichzeitig gilt es die strengen Hygieneregeln einzuhalten. Unter anderem wird der Gemeindegesang reduziert. Auch das Herumreichen des Kollektenkörbchens entfällt. Und damit auch wirklich nicht mehr als 15 Personen in die Kirche kommen, darf nur hinein, wer sich für den Gottesdienst angemeldet hat. 

Damit das trotzdem möglichst viele Leute können, darf man sich nur aller zwei Wochen anmelden. Auf gut Glück könne man zudem jeweils am Vortag anrufen, ob noch Plätze frei sind, schildert Pfarrer Andrzej Glombitza.

Das Gebiet der Pfarrgemeinde erstreckt sich über die Orte Leutersdorf, Eibau, Neueibau, Spitzkunnersdorf, Seifhennersdorf, Oderwitz, Ebersbach-Neugersdorf, Walddorf, Friedersdorf, Neusalza-Spremberg, Oppach, Taubenheim, Großschönau, Hainewalde und Waltersdorf.

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Und da er von Dienstag bis Sonntag in sechs Orten, die zum Gebiet seiner Pfarrgemeinde gehören, sieben Gottesdienste abhält, kehrt nun zumindest für einen Teil der Katholiken wieder etwas mehr Normalität beim Beten zurück. Die erste Heilige Messe hält er heute Abend um 18 Uhr in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ in Leutersdorf. Hierfür sind sogar noch ein paar Plätze frei.