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Biontech sichert zusätzliche Lieferung zu

Die EU bekommt bis Juni eine große Lieferung des Corona-Impfstoffs von Biontech. Rund neun Millionen Dosen davon gehen nach Deutschland.

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05.04.2021, Sachsen-Anhalt, Quedlinburg: Eine Spritze mit dem Corona Impfstoff von Biontech, Comirnaty, wird im Impfzentrum des Landkreises Harz aufgezogen. Auch über die Feiertage wurde hier geimpft. Ostermontag nahmen 210 Personen ihre Corona Impfung i
05.04.2021, Sachsen-Anhalt, Quedlinburg: Eine Spritze mit dem Corona Impfstoff von Biontech, Comirnaty, wird im Impfzentrum des Landkreises Harz aufgezogen. Auch über die Feiertage wurde hier geimpft. Ostermontag nahmen 210 Personen ihre Corona Impfung i © Matthias Bein/dpa (Symbolbild)

Brüssel. Biontech und Pfizer wollen bis Ende Juni zusätzlich 50 Millionen Dosen ihres Corona-Impfstoffs an die EU-Staaten liefern. Das teilt EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel mit. Es handele sich um eine Lieferung, die aus dem vierten Quartal vorgezogen werde. Im zweiten Quartal von April bis Juni kämen somit insgesamt 250 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer, so von der Leyen.

Die Lieferung wird nach Bevölkerungsanteil auf die 27 EU-Staaten verteilt. Dieser liegt für Deutschland bei 18,6 Prozent. Von der zusätzlichen Lieferung kann die Bundesrepublik also rechnerisch gut neun Millionen Dosen erwarten.

Die Lieferung könnte mögliche Ausfälle beim Impfstoff von Johnson & Johnson zum Teil wettmachen. Der US-Hersteller hatte seine Auslieferung an die EU-Staaten am Dienstag verschoben. Hintergrund sind Berichte über Sinusvenenthrombosen. Der Konzern untersucht die Fälle, auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft sie. Wann die Lieferungen in Europa wieder aufgenommen werden, ist unklar. Johnson & Johnson sollte im zweiten Quartal 55 Millionen Dosen liefern. Das Mittel wird nur einmal gegeben, andere Impfstoffe hingegen zweimal.

EU will sich langfristig Biontech-Lieferungen sichern

Von der Leyen kündigte zudem Verhandlungen mit Biontech/Pfizer über die Lieferung von weiteren 1,8 Milliarden Impfdosen für die Zeit von 2021 bis 2023 an. Diese sollen für Auffrischungen sowie für die Impfungen von Kindern verwendet werden. Teil der Vereinbarungen soll eine vollständige Herstellung in der EU sein, nicht nur des Impfstoffs, sondern auch aller wesentlichen Bestandteile, wie von der Leyen sagte. Sie hoffe auf einen schnellen Abschluss der Verhandlungen.

Von der Leyen betonte, man wolle sich auf Impfstoff-Technologien konzentrieren, die ihren Wert unter Beweis gestellt hätten. Das spreche für mRNA-Impfstoffe, wie sie Biontech/Pfizer produzieren. Astrazeneca und Johnson & Johnson nutzen für ihre Impfstoffe hingegen eine andere Wirkweise mit Hilfe sogenannter Adenoviren.

Von der Leyen gab auch bekannt, dass in der EU inzwischen die Schwelle von 100 Millionen Impfungen genommen worden sei. 26 Millionen Menschen seien inzwischen mit zwei Dosen voll geimpft. "Das ist eine Wegmarke, auf die wir stolz sein können", sagte die deutsche Politikerin.

Die Ankündigung von Johnson & Johnson zeige allerdings auch, dass noch viele Faktoren die Impfkampagne stören könnten. Die Kommission tue alles, den Nachschub von Impfstoffen auch in den nächsten Wochen und Monaten zu steigern. (dpa)