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Das ist Sachsens Impf-Plan für den Sommer

Die Corona-Lage bleibt auch in Sachsen angespannt. Experten und Politik raten zum Impfen und Boostern. Im Sommer sollen nur wenige Impfzentren in Betrieb bleiben. Was Sie jetzt wissen müssen.

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Im Sommer werden in Sachsen nur noch 2.600 Impfungen pro Tag möglich sein.
Im Sommer werden in Sachsen nur noch 2.600 Impfungen pro Tag möglich sein. © Symbolfoto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Medizin und Politik appellieren weiterhin zur Impfung gegen das Coronavirus. Wir geben den Überblick, wo Sie sich in Sachsen impfen lassen können, wie Sie am besten an einen Termin kommen und welche Dokumente Sie für die Impfung benötigen.

Wer sollte sich wann impfen lassen?

Die Corona-Impfung ist der sicherste Weg, um einen Schutz vor einer Infektion mit Covid-19 aufzubauen. Grundsätzlich empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die Impfung gegen das Coronavirus für alle Personen ab 12 Jahren.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat die Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren empfohlen, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Zur Risikogruppe gehören etwa Kinder mit schweren Herzerkrankungen, genetischen Erkrankungen oder Diabetes Mellitus. Außerdem können Eltern nach individueller Aufklärung auch ihre gesunden Kinder impfen lassen.

Die Sächsische Impfkommission (Siko) hat hingegen eine Impfempfehlung für alle Kinder ab fünf Jahren ausgesprochen. Der Rat stütze sich auf Sicherheitsdaten, die in den USA von mehr als 8,6 Millionen Impfungen erhoben worden seien, hieß es in den zum 1. Februar angepassten Empfehlungen des Gremiums.

In der EU sind derzeit fünf Impfstoffe zugelassen, die alle auch in Deutschland eingesetzt werden.

  • Erst- und Zweitimpfungen: Eine Erstimpfung kann jederzeit durchgeführt werden. Der Zeitpunkt der Zweitimpfung ist abhängig vom verabreichten Impfstoff. Eine Zweitimpfung mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech wird zwischen 21 und 42 Tage nach der Erstimpfung empfohlen, bei Moderna zwischen 28 und 42 Tagen. Eine Zweitimpfung mit Novavax wird 21 Tage nach der ersten Dosis empfohlen. Eine Zweitimpfung mit Astrazeneca findet zwischen 77 und 84 Tage nach der Erstimpfung statt. Ab 28 Tage nach der Erstimpfung kann jedoch auch eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech oder Moderna) erfolgen.

  • Booster: Aus immunologischer Sicht ergibt der Booster nach drei Monaten für alle Geimpften Sinn, denn sie verstärkt die Schutzwirkung nochmals. Zunächst wurde eine Booster-Impfung erst nach sechs Monaten empfohlen. Der Grund für die Verkürzung des Zeitraums zwischen der Zweit- und der Booster-Impfung ist die Corona-Variante Omikron. Denn gegenüber dieser Corona-Mutante nimmt der Impfschutz bereits nach drei bis vier Monaten stark ab. Laut Coronavirus-Impfverordnung kann jeder seinen Impfschutz kostenlos auffrischen lassen. Eine Ausnahme gilt für Menschen, die mit dem Einmalimpfstoff von Johnson&Johnson geimpft wurden. Weil hier aktuell die meisten Impfdurchbrüche auftreten, wird bereits eine Auffrischung ab vier Wochen nach der ersten Dosis angeboten.
  • In Deutschland soll eine Änderung beim Vakzin von Johnson&Johnson umgesetzt werden. Als geimpft mit vollständigem Grundschutz gilt man in Deutschland nun erst dann, wenn auf die Johnson&Johnson-Erstimpfung eine zweite Impfung erfolgt. Dies solle möglichst mit einem mRNA-Vakzin wie dem von Biontech/Pfizer oder Moderna erfolgen. Der vollständige Grundschutz ist etwa für die Einhaltung von 2G-Zugangsregeln nötig. Diese Änderung gilt seit Mitte Januar.

Mehr zum Thema: Wer gilt in Sachsen noch als geboostert?

Wie geht es mit Sachsens Impfzentren weiter?

Gesundheitsministerin Petra Köpping hat das Impfkonzept für den Sommer bereits vorgestellt. Demnach ist von Juni bis September ein "Sommerbetrieb" geplant - dann stehe noch eine staatliche Impfstelle pro Landkreis und Kreisfreier Stadt als Ergänzung zu Arztpraxen und anderen Stellen bereit, 2.600 Impfungen pro Tag seien möglich.

Im "Herbstbetrieb" gebe es eine Verdoppelung des Personals und wieder 30 mobile Teams. Die Kapazität bei den Impfungen liege dann bei 9.500 täglich.

Neues Geld für den Weiterbetrieb der Impfstellen sei nicht nötig. Seit 2020 habe Sachsen 474 Millionen Euro für Corona-Impfungen ausgegeben, die Hälfte davon stamme vom Bund.

Impftermine einfach online buchen

Für die festen Impfpunkte und Impfzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten gibt es ein Terminbuchungssystem. Was Sie hierfür wissen müssen:

Online-Portal richtet sich an alle Impfwilligen: Das Online-Portal bietet Termine für die Erst-/Zweit- oder Drittimpfung sowie für die Kinderimpfung ab 12 Jahren gegen Corona an. Ausgewählte Impfstellen bieten auch Impfungen für Kinder ab fünf Jahren an.

Termine nicht telefonisch buchbar: Wie das Deutsche Rote Kreuz mitteilte, können Termine über das Buchungsportal nur online vereinbart werden. Telefonisch sind sie nicht erreichbar. Wer nicht die Möglichkeit hat, online einen Termin zu buchen, soll Bekannte, Freunde oder Nachbarn ansprechen und um Mithilfe bitten, so das DRK.

Impfstoff ist auswählbar: Im Terminbuchungsportal ist es möglich einen Wunsch-Impfstoff auszuwählen. Jedoch trifft der impfende Arzt die Letztentscheidung, welcher Impfstoff der verwendet werden soll. Außerdem wird der Impfstoff von Biontech/Pfizer aktuell nicht in den bestellten Mengen geliefert, erklärt das DRK. Daher kann es sein, dass der gleichwertige Impfstoff von Moderna angeboten wird. Der impfende Arzt informiert alle Impfwilligen im Aufklärungsgespräch ausführlich.

Stornierung: Das Deutsche Rote Kreuz bittet bei Nichtwahrnehmung des Termins darum, den Impftermin zu stornieren. So können Termine anderen interessierten Mitmenschen angeboten werden. Bitte melden Sie sich dafür mit ihrer Vorgangsnummer und dem Passwort auf dem Portal an. Der Impftermin kann nicht einfach so an eine weitere Person übergeben werden.

Zweit- und/oder Drittimpfung müssen einzeln gebucht werden: Nach der Erstimpfung muss ein Termin für die Zweitimpfung bzw. die Auffrischungsimpfung im Portal selbstständig reserviert werden. Aktuell plant das DRK, die Termine zwei Wochen im Voraus freizuschalten.

Technische Probleme: Sollten Sie technische Probleme mit dem Impfportal haben, wenden Sie sich per E-Mail an [email protected]. Eine telefonische Beratung ist nicht möglich.

Welche Dokumente werden zur Impfung benötigt?