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Corona: Englischer Virus-Typ erstmals im Kreis Görlitz

Das Kreis-Gesundheitsamt versucht die Ausbreitung einzudämmen. So viel ist klar: Die beiden Infizierten steckten sich außerhalb des Kreises Görlitz an.

Von Sebastian Beutler
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Symbolfoto © Oliver Dietze/dpa (Symbolbild)

Das Kreis-Gesundheitsamt ermittelt noch die Hintergründe der Infektion von zwei Personen aus dem Norden des Kreises mit der britischen Variante des Coronavirus. Das teilte eine Sprecherin des Landratsamtes auf Anfrage von SZ und sächsische.de am Sonntag mit. Den genaueren Herkunftsort gibt der Kreis derzeit aus Rücksicht auf die Infizierten nicht bekannt.

Bei der Kontaktermittlung hat sich nun ergeben, dass sich die zwei Einwohner aus dem Landkreis bei einer Person angesteckt haben, die nicht im Landkreis wohnt. Das Görlitzer Gesundheitsamt hat aber die Behörde des Heimatlandkreises dieses Index-Falles übers Wochenende noch nicht erreichen können.

Am Sonnabend hatte der Kreis über die Infektion berichtet, nachdem die entsprechenden Laborbefunde dem Gesundheitsamt vorlagen. Seitdem läuft die Kontaktverfolgung, um eine schnelle Ausbreitung der Virus-Mutation zu verhindern. Der Virus-Typ B.1.1.7 gilt als ansteckender als die bislang in Deutschland verbreiteten Viren.

In Sachsen war die englische Variante am Freitag erstmals am Universitätsklinikum Leipzig bei einer Person nachgewiesen worden. Auch der Südafrika-Typ tauchte in der Messestadt bereits auf.

Übers Wochenende lag die Zahl der Neuinfektionen unter der der Vorwoche. Deswegen sank die Inzidenz weiter auf jetzt 142. Das Robert-Koch-Institut in Berlin gab die 7-Tage-Inzidenz Sonntagfrüh für den Landkreis Görlitz mit 129 an.

Nach Angaben des Landratsamt waren am Sonntag noch 533 Einwohner des Landkreises infiziert. Das Gesundheitsamt betont, dass es sich um eine Schätzung handelt.

Labore und Praxen meldeten dem Kreis-Gesundheitsamt übers Wochenende bis Sonntagmittag 95 Neuinfektionen, darunter drei Kinder. Vor einer Woche waren es 111 Corona-Fälle.

Zudem gibt es zwölf weitere Todesfälle im Zeitraum vom 8. bis 19. Januar zu verzeichnen. Es handelt sich um sieben Frauen und fünf Männer im Alter zwischen 68 und 95 Jahren. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion im Landkreis Görlitz erhöht sich daher auf 775.

158 Menschen werden derzeit stationär in den Kliniken des Landkreises Görlitz behandelt - so wenige wie zuletzt Anfang November. 18 davon benötigen eine intensivmedizinische Betreuung. Nach Angaben des bundesweiten Intensivregisters divi werden acht von ihnen beatmet. Zugleich meldeten die Kliniken im Landkreis dem Register 20 freie Betten für Erwachsene auf Intensivstationen - so viele wie seit Wochen nicht mehr.

Allerdings ist das eine Momentaufnahme von Sonntagmittag, die sich durch Einlieferungen oder Verschlechterung sowie Verbesserung von Krankheitsverläufen schnell ändern kann. Es mehren sich aber die Anzeichen, dass sich jetzt auch die Lage in den Kliniken stabilisiert, nachdem seit knapp drei Wochen die Neuinfektionen im Landkreis zurückgehen.

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