Die vier wichtigsten Grafiken zu Corona in Sachsen

Dresden. Wie ist die Corona-Situation in den Landkreisen und kreisfreien Städten in Sachsen? Wo gibt es im Moment mehr oder weniger Dynamik? Und wie entwickeln sich die für die Bewertung der Lage wichtigsten Kennzahlen?
Alle Zahlen, die im Moment wichtig sind, bereitet Sächsische.de auf dieser Seite in interaktiven Karten und Grafiken auf.
Die Inzidenz war für lange Zeit der für Schutzmaßnahmen entscheidende Wert. Inzwischen werden kontaktbeschränkende Maßnahmen jedoch nicht mehr davon abhängig gemacht, wie viele Menschen sich angesteckt haben, sondern wie hoch die Belastung der Kliniken ist.
Dennoch stellt die Inzidenz einen wichtigen Wert zur Beurteilung der Lage dar. Sie zeigt, wie viele Menschen sich in einem Zeitraum von sieben Tagen berechnet auf eine Zahl von 100.000 Einwohnern in einer bestimmten Region infiziert haben.
Die nachfolgende Grafik zeigt die Inzidenz aller 16 sächsischen Landkreise bzw. kreisfreien Städte.
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Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen nach Landkreisen
Vergleich der Inzidenz von Geimpften und Menschen ohne vollen Impfschutz
Wissenschaftler und Politiker sprechen in der aktuell laufenden vierten Corona-Welle von einer "Pandemie der Ungeimpften". Der Begriff wird viel diskutiert, weil sich auch nachweislich geimpfte Personen mit dem Virus anstecken können. Auch können Geimpfte das Virus weitergeben. Studien zeigen allerdings, dass die Wahrscheinlichkeit dafür um ein Vielfaches geringer ist als bei Ungeimpften.
Dass der Begriff in einer bestimmten Weise zutreffend ist, legen Berichte aus Kliniken nahe, wonach der größte Anteil der zu behandelnden Corona-Patienten über keinen ausreichenden Impfschutz verfügt.
Dass Ungeimpfte deutlich stärker im Moment betroffen sind, dokumentiert die nachfolgende Grafik. Sie zeigt für Sachsen den Vergleich der Wocheninzidenz nach Geimpften und nicht ausreichend Geimpften, wozu gänzlich Ungeimpfte zählen oder Personen, die im Falle einer nötigen Zweitimpfung zum Zeitpunkt ihrer Ansteckung ebendiese noch nicht erhalten hatten.
Belastung der Kliniken - diese Werte sind entscheidend
In Sachsen richten sich kontaktreduzierende Maßnahmen an der Belastung der Kliniken aus. Sind bestimmte Grenzwerte überschritten, gilt zunächst die Vorwarnstufe und im drohenden Überlastungsfall die Überlastungsstufe.
Die Grenzwerte wurden vom sächsischen Sozialministerium in Zusammenarbeit mit den Kliniken im Land erarbeitet. Ziel der Berechnungen ist es, dass noch vor dem Eintreten einer völligen Überlastung Maßnahmen ergriffen werden können, um dieses Szenario möglichst abzuwenden.
Die Grenzwerte für die einzelnen Stufen sind Folgende:
- Vorwarnstufe: ab 650 Personen auf Normalstation oder 180 auf Intensivstation oder ab Hospitalisierungsrate von 7
- Überlastungsstufe: ab 1.300 Personen auf Normalstation oder 420 Personen auf Intensivstation oder ab Hospitalisierungsrate von 12
Eine Stufe gilt als erreicht, sobald mindestens ein relevanter Wert für mindestens drei Tage überschritten wird. Umgekehrt fällt eine Stufe, wenn die Werte drei Tage unter den Grenzwerten liegen. Stufen gelten immer am übernächsten Tag nach Erreichen.
Nachfolgende Grafik zeigt die momentane Situation der drei relevanten Werte Belegung auf Normal- und Intensivstation sowie Hospitalisierungsrate (Wocheninzidenz von Klinikeinweisungen pro 100.000 Einwohner).
Für die Beobachtung der Krankenbelastung werden Kliniken in drei regionale Cluster eingeteilt. Es gibt die Cluster Dresden, Chemnitz und Leipzig. Die Cluster haben teils unterschiedliche Grenzwerte, ab denen sie als überlastet gelten.
Ausschlaggebend dafür, welche Stufe in Sachsen gilt, ist jedoch kein regionaler Wert, sondern der Gesamtwert. Dennoch ist die Betrachtung nach Regionen wichtig, um bei sich lokal abzeichnenden Überlastungsfällen reagieren zu können. Nachfolgende Karte zeigt die drei Krankenhauscluster und die jeweils aktuelle Auslastung von Klinikkapazitäten.