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Krankenhaus Großschweidnitz spürt Folgen der Pandemie

Die Landesklinik behandelt eher selten Long-Covid-Patienten. Dafür hat die Zahl anderer Krankheiten wegen Corona zugenommen.

Von Anja Beutler
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Das Fachkrankenhaus für Psychotherapie, Neurologie, Psychosomatik und Psychiatrie in Großschweidnitz spürt die Pandemie.
Das Fachkrankenhaus für Psychotherapie, Neurologie, Psychosomatik und Psychiatrie in Großschweidnitz spürt die Pandemie. © Matthias Weber/photoweber.de

Das Fachkrankenhaus Großschweidnitz hat bislang kaum Patienten mit einer Long-Covid-Erkrankung aufgenommen. "Bislang wurden nur wenige Fälle von sogenanntem Long Covid in der Klinik behandelt", bestätigt Dr. Loretta Farhat, die Ärztliche Direktorin des Krankenhauses, auf Nachfrage.

Grund dafür ist unter anderem ein Zuordnungsproblem: "Die Schwierigkeit besteht darin, dass Long Covid oder auch Post Covid keine definierte ICD10-Diagnose ist", erklärt sie. Es handele sich vielmehr um eine Zusammenfassung verschiedener Symptome, wie eines länger andauernden Infektionsverlaufs mit Erschöpfung, Müdigkeit, Schmerzen und Depression. Hinter dem ICD-Code verbirgt sich ein weltweit anerkanntes System, mit dem medizinische Diagnosen einheitlich benannt werden.

Wie die Ärztliche Direktorin zudem erklärte, sei mitunter die genannte Long-Covid-Diagnose nicht der Auslöser der Behandlung in der Klinik, sondern eher eine Nebendiagnose. Dass sich die Pandemie insgesamt jedoch sichtbar auf die Gesamtentwicklung psychischer Erkrankungen auswirke, bestätigte Farhat. "Es ist festzustellen, dass es eine sichtbare Zunahme von Angst und Depressionserkrankungen im Zusammenhang mit der Gesamtsituation der Pandemie gibt", erklärt sie. Dies betreffe nicht nur erwachsene Personen, sondern auch Kinder und Jugendliche. Bei letzteren sei eine Zunahme von depressiven und suizidalen Krisen zu beobachten. Zumindest bestehe hier ein zeitlicher Zusammenhang mit der Pandemie.