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Corona: Das fordern Mütter von der Politik

Für Familien ist der Alltag wegen Corona derzeit nicht einfach. Fünf Frauen aus Pulsnitz machen ihrem Ärger in einem Brief an Sachsens Ministerpräsidenten Luft.

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Mareike Maschke (l.) und Madlen Gebauer sind zwei der Unterzeichnerinnen eines Briefes an den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer.
Mareike Maschke (l.) und Madlen Gebauer sind zwei der Unterzeichnerinnen eines Briefes an den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. © Matthias Schumann

Pulsnitz. Homeschooling und parallel dazu Homeoffice oder die Sorgen ums geschlossene Geschäft oder Restaurant – Familien müssen derzeit eine Reihe von Situationen meistern, die für alle Beteiligten in dieser Form noch nicht da gewesen sind. Es ist kräftezehrend, alles zu bewältigen.

Weil ein Ende der Corona-Pandemie nicht abzusehen ist, haben jetzt fünf Mütter aus Pulsnitz einen offenen Brief an Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) geschrieben. Darin schildern sie ihre gegenwärtige Situation, stellen Fragen und Forderungen. Der Brief ging außerdem an den Landeselternrat, an Bautzens Landrat Michael Harig (CDU), an die sächsische Sozialministerin Petra Köpping (SPD) und die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD.)

Die Mütter sind im Alter zwischen 39 und 49, ihre Kinder zwischen drei und 20 Jahre. Die Kinder besuchen Kita, Grund-, Förder- und Oberschule, das Gymnasium oder studieren. Die Frauen sind alle voll berufstätig – im Angestelltenverhältnis oder als Selbstständige. Sie schreiben in dem Brief unter anderem Folgendes: „Nach dem ersten Lockdown sehen wir uns erneut wieder in derselben Lage wie im Frühjahr 2020 und fühlen uns mit den vielen Herausforderungen von der Politik alleine gelassen. Wochenlange Schul- und Kitaschließungen bringen uns an die Belastungsgrenze.“ Mit großer Sorge würden sie auch sehen, wie ihre Kinder unter der Situation leiden.

Auch die Kinder stellen Fragen

Mareike Maschke ist die Initiatorin des offenen Briefes. „Wenig soziale Kontakte mit Freunden, keine Freizeitmöglichkeiten und die jeden Tag zu erledigenden Aufgaben der Schule bringen die Kinder an ihre Grenzen“, sagt sie. Die Politik habe es nicht geschafft, über den Sommer die Schulen einheitlich auf diese Situation vorzubereiten, damit Homeschooling gelingen kann. Dazu komme, dass auch die Kinder zu Hause Fragen stellen, die die Eltern nicht beantworten können. Wann dürfen wir wieder in die Schule? Wann können wir wieder im Verein trainieren?, seien oft gehörte Fragen.

Die Forderungen, die die Mütter in ihrem Brief formulieren, decken sich mit denen vieler Eltern. Sie reichen von einer schnellstmöglichen Öffnung der Kitas und Schulen, gehen über tragfähige pädagogische Konzepte bis hin zur Anpassung des Bildungsplanes und der Überarbeitung der Prüfungsverfahren. „Kids haben ein Recht auf Bildung und soziale Teilhabe, jedes Kind ist systemrelevant“, sagt Mareike Maschke.

Der offene Brief an die Politik ist abgeschickt. Jetzt hoffen die Mütter auf eine Antwort vom Ministerpräsidenten. (SZ/Hga)

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