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Neue Coronabehandlung: Medikamente sollen früher gegeben werden

Fachgesellschaften haben eine neue Behandlungsleitlinie für schwere Coronafälle veröffentlicht. Eine Therapie ist besonders wichtig.

Von Stephanie Wesely
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Immer noch gibt es schwere Coronaverläufe. Die Risikopatienten werden jetzt erfolgreicher behandelt.
Immer noch gibt es schwere Coronaverläufe. Die Risikopatienten werden jetzt erfolgreicher behandelt. © dpa

Auch wenn das Risiko eines schweren Verlaufs bei einer Corona-Infektion deutlich gesunken ist, erkranken derzeit täglich immer noch viele Menschen daran. Inzwischen gibt es eine große Anzahl an Publikationen und Therapiestudien, wie diese Erkrankung bei Risikopatienten besser und erfolgreicher behandelt werden kann. Dazu gibt es jetzt eine neue Leitlinie.

Die medikamentöse Therapie steht im Mittelpunkt dieser neuen Empfehlung. „Wir stellen hier klar heraus, dass bei Patienten mit einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf die medikamentöse Behandlung sehr früh beginnen sollte“, sagt Professor Christoph Spinner von der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie. In der Frühphase stünden vor allem antivirale Medikamente im Focus, im weiteren Verlauf Medikamente, die Autoimmunreaktionen bremsten.

Professor Florian Langer von der Gesellschaft für Thromboseforschung weist außerdem auf eine frühe Thromboseprophylaxe mit Heparin, besonders bei stationär behandelten Patienten hin: „In den ersten Wellen der Pandemie haben wir viele Erkrankte mit Thrombosen und Lungenembolien gesehen. Die Leitlinie empfiehlt hierzu, bei stationär behandelten Corona-Patienten mit Risiko für einen schweren Verlauf Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung zu geben – jedoch in einer höheren Dosis als es sonst üblich ist.“

Die medizinischen Fachgesellschaften, insbesondere die Intensivmedizin, die Lungenfachärzte und die Infektiologen, haben diese neue Leitlinie veröffentlicht. Darin gibt es aktualisierte Empfehlungen für den gesamten Krankheitsverlauf – von der Diagnostik, über die ambulante Therapie bis zur Behandlung im Krankenhaus und der palliativmedizinischen Versorgung.