Vor einer Woche haben die Remmos ihr Anwesen in Berlins beschaulichem Süden verlassen. Nun fürchten Bewohner, Polizisten und die Lokalpresse, dass sich der Clan an der noch beschaulicheren Mecklenburgischen Seenplatte niederlässt.

Issa Remmo, bundesweit als Vater der Großfamilie aus Berlin-Neukölln bekannt, meldete sich in Grabowhöfe an. Dem Berliner Tagesspiegel liegen offizielle Unterlagen aus dem Jahr 2023 hervor, wonach der Remmo-Patriarch in dem 1.300-Einwohner-Ort seinen Wohnsitz hat. Wie das Portal „Wir sind Müritzer“ schreibt, steht an der angegebenen Adresse sein Name am Briefkasten. Remmo solle dort zwar nicht wohnen, viele Grabowhöfener aber fürchteten, er zöge tatsächlich nach Mecklenburg.

Nach Informationen des Tagesspiegels wohnen viele der Remmos, die einst in der Neuköllner Villa lebten, nun drei Kilometer weiter im Süden Tempelhofs. Dort sollen sie bei einem „dem Milieu vertrauten Vermieter“ untergekommen sein, wie ein Kenner der Szene sagte.

Was es mit der Meldeanschrift in Grabowhöfe auf sich hat, ist unklar. „Wir sind Müritzer“ zitiert das Schweriner Innenministerium: „Die Landespolizei und die jeweiligen Dienststellen haben regionale Entwicklungen immer im Blick und sind dazu im regelmäßigen und engen Austausch mit den jeweiligen Gemeinden.“ Mecklenburgs Innenminister ist Christian Pegel (SPD).

Will Remmo in Mecklenburg Deutscher werden?

An Remmos Meldeadresse gibt es offenbar mehrere Häuser, die einem vor Ort bekannten Unternehmer gehören. Er soll offiziell an Remmo vermietet haben. Den „Wir sind Müritzer“-Recherchen zufolge galten die Räume, in denen Remmo gemeldet war, zwischenzeitlich als nicht bewohnbar, das Amt entzog ihm die Meldebestätigung. Remmo widersprach und soll kurz vor der Räumung der Berliner Villa persönlich im Amt erschienen sein und die Meldebestätigung wieder erhalten haben.

Das bestätigte ein Berliner Beamter dem Tagesspiegel. Er berichtet auch davon, dass Issa Remmo in Mecklenburg versucht habe, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten. Remmo ist offiziell staatenlos. Er soll zwar aus dem Libanon nach Deutschland gekommen sein, seine weit verzweigte Familie aber aus der Türkei stammen. Voraussetzung für eine Einbürgerung sind geordnete Wohnverhältnisse, zudem Deutschkenntnisse und ein möglichst leeres Führungszeugnis.

Issa Remmo stand wegen allerlei Delikten vor Gericht, für eine ausreichend schwere Tat vorbestraft ist er nicht. Der Tagesspiegel konnte Remmo am Montag nicht erreichen: Sein tatsächlicher Wohnort bleibt vorerst unklar, mit Blick auf seine Absichten in Mecklenburg gilt die Unschuldsvermutung.