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Dippser zeigen Volkskunst in Schaufenstern

Obwohl das Lohgerbermuseum geschlossen ist, wird es eine Weihnachtsausstellung geben. Doch die fällt diesmal anders aus.

Von Maik Brückner
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Uwe Göhlert wird mit Ausstellungsstücken der Weihnachtsausstellung des Stadtmuseums sein Schaufenster dekorieren. Die Idee dazu hatten er und die frühere Museumsmitarbeiterin Anita Göhler.
Uwe Göhlert wird mit Ausstellungsstücken der Weihnachtsausstellung des Stadtmuseums sein Schaufenster dekorieren. Die Idee dazu hatten er und die frühere Museumsmitarbeiterin Anita Göhler. © Karl-Ludwig Oberthür

Obwohl das Lohgerbermuseum immer noch eine Baustelle ist, wird es in diesem Jahr eine Weihnachtsausstellung in Dippoldiswalde geben. Die fällt coronabedingt allerdings etwas anders aus. Die Besucher werden nicht von Stand zu Stand laufen, sondern von Geschäft zu Geschäft. Denn das Museum zeigt seine Exponate in den Schaufenstern der Stadt. Hier werden klassische Schnitzereien und Arbeiten des Kunsthandwerkes von Kunsthandwerkern aus der Umgebung gezeigt. Präsentiert werden Schwibbögen, Bergmann und Engel, geschnitzte Bäume, Nussknacker und vieles andere mehr. Die Idee dazu hatten Anita Göhler vom Museum und Uwe Göhlert.

Weihnachtsausstellung sehr beliebt

Göhlert, 63 Jahre alt, und Inhaber des Fachgeschäftes Radio Göhlert am Freiberger Platz, ist dem Museum und seinem früheren Leiter Dr. Günter Groß seit Jahren verbunden. Für das Museum drehte er kleine Videos. Dazu besuchte er auch Holzkünstler in ihren Werkstätten. "Diese Filme liefen dann im Museum", sagt Göhlert. Von seinem Laden aus konnte er in den früheren Jahren gut sehen, dass sehr viele Besucher mit der Bimmelbahn nach Dipps kamen, um die Weihnachtsausstellung zu besuchen. Das erlebte er dann auch vor Ort. Vor allem die Kinder hatten große Augen bekommen, erinnert er sich. Deshalb weiß er, dass viele diese beliebte Weihnachtsausstellung vermissen werden. Das brachte ihn auf die Idee, den Künstler trotz des geschlossenen Museums eine neue Bühne zu geben - die Schaufester der Läden.

Im Sommer schrieb er seine Kollegen per Mail an. Doch die Resonanz war nicht so groß wie erhofft. Uwe Göhlert ließ sich nicht entmutigen. Er drehte eine Runde durch die Geschäfte, besuchte seine Kollegen. Das hatte Erfolg. Der Dippser sprach auch die Inhaber und Verwalter von leerstehenden Ladegeschäften an. Auch diese zeigten sich aufgeschlossen, genauso wie der Handels- und Gewerbeverein (HGV) und die Museumsleitung. In den letzten Wochen wurden sich alle Seiten einig, die Aufgaben wurden verteilt.

Handels- und Gewerbeverein übernimmt Aufgaben

Das Museum stellt die Exponate für die einzelnen Geschäfte zusammen und verzichtet auf Gebühren für die Leihgaben. Museumsleiter Thomas Klein legt noch Informationen zu Künstlern und Exponaten bei. Der Ortschaftsrat und der Handels- und Gewerbeverein (HGV) verteilt die Exponate an die Geschäftsinhaber. "Für die Gestaltung der Fenster ist der Geschäftsinhaber zuständig", sagt Marlen Alexander, Geschäftsführerin Weißeritztal-Erlebnis GmbH.

Und der HGV kümmert sich nicht nur um die Bewerbung der Aktion, er schaffte auch die Aufsteller an und übernimmt die Gestaltung der leerstehenden Schaufenster.

Die Ausstellung ist in der gesamten Weihnachtszeit zu sehen. Voraussichtlich Anfang Januar werden die Exponate wieder ins Museum zurückgebracht. Göhlert hofft auf einen Erfolg der Aktion. "Vielleicht schauen sich die Besucher nicht nur die Schaufester an, sondern kommen auch in die Geschäfte."

Der Unternehmer kann sich vorstellen, dass die Aktion im kommenden Jahr wiederholt wird. Dafür spricht, dass das Museum nach dem Umbau weniger Platz für die beliebte Weihnachtsausstellung haben wird.

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