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Dippser Heimleiterin: "Ich gehe mit ein paar Tränen"

23 Jahre lang hat Ulrike Linke-Arndt das Pflegeheim der Diakonie in Dippoldiswalde geleitet. Für sie wurden gleich zwei Nachfolger eingeführt.

Von Franz Herz
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Ulrike Linke-Arndt (re.) geht in den Ruhestand. Ihr folgen als Leiterin des Wichern-Pflegeheims in Dippoldswalde Nicole Bielke und Jörg Ihbe als Geschäftsführer der Pflegegesellschaft der Diakonie nach.
Ulrike Linke-Arndt (re.) geht in den Ruhestand. Ihr folgen als Leiterin des Wichern-Pflegeheims in Dippoldswalde Nicole Bielke und Jörg Ihbe als Geschäftsführer der Pflegegesellschaft der Diakonie nach. © Egbert Kamprath

Ulrike Linke-Arndt geht in den Ruhestand. Damit bekommen zwei Einrichtungen neue Chefs. Sowohl das Wichern-Heim in Dippoldiswalde mit seinen beiden Tagespflegen in Dipps und Bannewitz als auch die gemeinnützige Gesellschaft, welche diese Einrichtungen trägt.

Nicole Bielke leitet jetzt das Altenpflegeheim „Johann Hinrich Wichern“. Jörg Ihbe ist Geschäftsführer der gemeinnützigen Seniorenwohn- und Pflegegesellschaft des Diakonischen Werkes mbH. Dieses ist ein Tochterunternehmen des Diakonischen Werks Dippoldiswalde und Träger des Pflegeheims.

Neben dem Pflegeheim in Dippoldiswalde mit seinen 64 Plätzen gehören dazu noch die Tagespflege in Dippoldiswalde mit zehn und eine weitere im Schweizer Haus in Bannewitz mit 15 Plätzen. Bisher war Ulrike Linke-Arndt sowohl Heimleiterin in Dippoldiswalde als auch Geschäftsführerin des gemeinnützigen Unternehmens. Die gebürtige Dippserin hat 2001 die Heimleitung der Einrichtung übernommen, die 1998 erst neu gebaut worden war.

Von der Kindergärtnerin zur Geschäftsführerin

Sie hat ihren Berufsweg als Kindergärtnerin begonnen, dann eine Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin absolviert, ehe sie in Richtung Pflege ging. Linke-Arndt machte Ausbildungen zur Wohnbereichsleiterin, zur Heimleiterin und schließlich zur Fachwirtin. Bei dieser Ausbildung lernte sie auch ihren Mann Gottfried Linke kennen, der das Seniorenzentrum „Herbstsonne“ in Freital geleitet hat und Anfang dieses Jahres ebenfalls in den Ruhestand gegangen ist. Er ist auch Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes und er hat für seine Frau eine Abschiedsfeier im Foyer des Wichern-Heimes organisiert, die ihr sehr zu Herzen ging. „Ich gehe schon auch mit ein paar Tränen“, sagte sie in ihrer Rede.

Mitarbeiter freuten sich, die Chefin zu sehen

Gekommen waren dazu unter anderen auch Landtagsvizepräsidentin Andrea Dombois, die auch im Vorstand der Diakonie mitarbeitet und Wolf Dähne, der in den 1990er-Jahren als Dippoldiswalder Superintendent das Wichern-Heim mit auf den Weg gebracht hatte. Unter den vielen Dankadressen fielen die Mitarbeiter auf, die ihre ehemalige Chefin mehrfach würdigten. Ob es die „Mädels aus der Hauswirtschaft“ waren oder ehemalige Kollegen. Sie alle sind zu dem Anlass gekommen und haben ihrer scheidenden Chefin ein Lied gesungen: „Schau es war schön, Frau Linke hier zu sehen.“

Neue Leiterin übernimmt den Staffelstab

Sie sind aber auch schon dabei, sich auf eine neue Leiterin einzustellen. Ulrike Linke-Arndt hatte einen symbolischen Staffelstab mitgebracht, den sie an ihre Nachfolgerin Nicole Bielke weitergab. Die 36-Jährige aus dem Dippoldiswalder Ortsteil Malter ist die neue Leiterin des Wichern-Heims. Sie hat nach der Schule an der Uniklinik in Dresden Krankenschwester gelernt und dann Fortbildungen absolviert zur Wohnbereichs- und Pflegedienstleiterin und dabei auch Erfahrungen in Leitungsaufgaben gesammelt. Teilweise liefen diese Fortbildungen in der Elternzeit nach der Geburt ihrer beiden sieben- und zwölfjährigen Kinder. Seit Anfang des Jahres arbeitet sie im Wichern-Heim, wurde bisher von Linke-Arndt eingeführt und steht jetzt allein in der Verantwortung.

Wichtige Aufgabe in Bannewitz für neuen Geschäftsführer

Sie ist aber nicht die einzige Nachfolgerin. Ulrike Linke-Arndt war auch Geschäftsführerin der gemeinnützigen Pflege-Tochtergesellschaft der Diakonie. Diese Aufgabe übernimmt jetzt Jörg Ihbe. Er ist in der Region schon lange bekannt. Der 51-jährige Jurist leitet seit 2010 die Geschäfte des Diakonischen Werks Dippoldiswalde. Jetzt übernimmt er auch die Verantwortung für die Tochtergesellschaft, immerhin ein Unternehmen mit über 70 Mitarbeiterinnen.

Diakonievorstand Gottfried Linke gab ihm auf den Weg, dass er sich vor allem um die Tagespflege in Bannewitz Gedanken machen muss. Diese hat die Diakonie 2021 neu eingerichtet mit 15 Plätzen, die aber noch nicht voll ausgelastet sind. „Wir haben damals einen Bedarf dafür gesehen, sehen den eigentlich immer noch, aber da müssen wir noch etwas unternehmen“, sagte Ihbe dazu.

Wieviel ein Platz in der Tagespflege und im Heim kostet

Tagespflege ist ein Angebot, das vor allem zur Entlastung der Familien dient. Leichtere Pflegefälle werden hier am Morgen in die Einrichtung gebracht, dort den Tag über fachlich betreut und versorgt. Am späten Nachmittag werden sie wieder nach Hause gefahren. Das kostet in Bannewitz im Schweizer Haus 24,33 Euro pro Tag Eigenanteil, den die Gepflegten bezahlen müssen. Den Rest trägt die Pflegekasse. In Dippoldiswalde kostet das Angebot 20,18 Euro pro Tag Eigenanteil. Deutlich höher liegen die Kosten für einen vollen Pflegeplatz. Der hat im Wichern-Heim einen Eigenanteil von 2.658,96 Euro. Die vollen Kosten liegen bei 3.708 Euro, wie Sandra Leuner informiert, die im Wichern-Heim für die Abrechnung verantwortlich ist. Diese Zahlen werden regelmäßig mit den Pflegekassen neu verhandelt. Diese harten Gespräche zu führen, ist künftig Aufgabe von Jörg Ihbe.

Der Vorstand gab den neuen eingesetzten Leitern mit auf den Weg, dass sie eine diakonische Einrichtung leiten, die zur evangelischen Kirche gehört. Schließlich betete Superintendentin Hiltrud Annacker für die beiden neuen sowie die scheidende Leiterin und segnete sie.