SZ + Dippoldiswalde
Merken

Dippser THW-Chef hilft nach Wirbelstürmen in Madagaskar

Lars Werthmann aus Seifersdorf ist als Spezialist auf der Insel im Indischen Ozean, die von zwei Zyklonen getroffen wurde. Er muss jetzt Wege für die Hilfsgüter finden.

Von Franz Herz
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Lars Werthmann ist seit Sonntag im Einsatz auf Madagaskar. Als Logistiker ist er auch beim Welternährungsprogramm gefragt.
Lars Werthmann ist seit Sonntag im Einsatz auf Madagaskar. Als Logistiker ist er auch beim Welternährungsprogramm gefragt. © Egbert Kamprath

Der Chef des Technischen Hilfswerks Dippoldiswalde, Lars Werthmann aus Seifersdorf, ist am Sonntagabend nach Madagaskar geflogen. Dort bereitet er mit vier anderen Mitgliedern des Vorausteams einen Hilfseinsatz vor. Am Dienstag saß er noch in Quarantäne. Dort hat ihn Sächsische.de erreicht.

Zwei Stürme machen 100.000 Menschen obdachlos

Kurz hintereinander haben zwei Wirbelstürme die Insel im Indischen Ozean vor der Küste Ostafrikas getroffen, am 23. Januar und jetzt am 5. Februar. Der zweite Sturm hat mehrere Ortschaften zerstört und mindestens 45.000 Menschen haben ihre Häuser verloren. Der erste Sturm zwei Wochen vorher war ähnlich verheerend gewesen. Er hatte 55.000 Menschen obdachlos gemacht. Die Helfer gehen auch von Überschwemmungen in dem Gebiet aus, auch wenn es momentan noch keinen Überblick über die Zerstörungen gibt. Vorher litt das Land unter einer monatelangen Dürre.

Erst musste der Helfer in Quarantäne

Wenn am Mittwoch die Quarantäne vor Ort vorbei ist, fliegt Lars Werthmann weiter in das Katastrophengebiet an der Ostküste Madagaskars, um die Lage zu erkunden. Er ist als Logistiker gefragt. Er muss Wege erkunden, wie eventuelle Hilfsgüter zu den Menschen gelangen können. Das wird schwierig, weil viele Straßen zerstört sind und Orte nur aus der Luft oder über Wasser mit Booten zu erreichen sind. Die Regierung von Madagaskar hat international um Hilfe gebeten, unter anderem um Unterstützung bei der Wasserversorgung.

Ohne Straßen einen Weg finden für 48 Paletten

Trinkwasser ist Lars Werthmanns Spezialität. Er hat eine Spezialausbildung beim THW absolviert, und er hat bereits an Wasseranlagen nach Katastrophen in Pakistan, Nepal, Haiti oder Serbien mitgearbeitet. Eine solche Anlage ist ein mobiles Wasserwerk. Sie ist auf 48 Paletten verpackt. Dafür muss das Vorausteam jetzt einen Weg finden, um sie vom Flughafen in die betroffene Region zu schaffen. Auch benötigt die Anlage einen geeigneten Stellplatz, wo einerseits Rohwasser zur Verfügung steht und der für die Einwohner gut erreichbar ist.

Parallel dazu arbeitet der Seifersdorfer für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Die haben ja das gleiche Problem. Hilfsgüter aus den reichen Teilen der Welt ins Land zu fliegen ist einfach. Aber sie dann über die letzten Kilometer zu den Menschen zu transportieren, die sie letztlich benötigen, das ist die Herausforderung, die Werthmann und seine Kollegen lösen müssen.