Leisnig. Elgine Tur de la Cruz kann es noch gar nicht richtig fassen. Vor etwa einem Monat hatte die Allgemeinmedizinerin und Vorsitzende der Fraktion von Die Linke/Bündnisgrüne im Leisniger Stadtrat einen Aufruf gestartet.
Der hat zum Ziel, einen Gutachter bestellen und finanzieren zu können. Damit soll eine rund 100 Jahre alte Hängebuche im Stadtpark von Leisnig gerettet werden.
Erste Hürde ist genommen
Die erste Hürde ist überwunden – und mittlerweile auch schon die zweite. Das Geld ist über Spenden auf das Konto der Kommune und aufgestellte Spendenbüchsen zusammengekommen.
„Und der Verwaltungsausschuss hat diese zweckgebundene Spenden auch angenommen“, erzählt Elgine Tur de la Cruz. Damit könne das nötige Gutachten ausgelöst werden.
Die Stadträtin geht davon aus, dass sich der Bürgermeister beziehungsweise Verwaltungsmitarbeiter darum kümmern.
Bei der zurückliegenden Baumschau hatte der Leisniger Stadtgärtner Steffen Holz in der Hängebuche eine Faulstelle an einem Astloch entdeckt. Ein Experte soll klären, ob und wie weit Feuchtigkeit in den Baum eingedrungen ist und welche Möglichkeit es zum Erhalt der Buche gibt.
Genau das liegt Natur- und Baumfreunden in Leisnig am Herzen. Denn durch Neuanpflanzungen sei der für eine Buche noch junge Baum über lange Zeit nicht zu ersetzen. Buchen können zwischen 300 und 400 Jahre alt werden.
Dank für Spenden
Elgine Tur de la Cruz sagt allen, die sich mit einer Spende an der möglichen Rettungsaktion beteiligt haben, ein großes Dankeschön.
Wie sie berichtet, soll versucht werden, über eine nochmalige Angebotseinholung etwas von den bislang veranschlagten knapp 1.300 Euro zu sparen. Denn womöglich werden noch einige Ausgaben nötig, um vom Gutachter empfohlene Pflegearbeiten in Angriff zu nehmen.
So hatte es zumindest beim Luther-Gedenkbaum auf Leisnigs Kirchplatz ausgesehen. In diesem Fall hatte der Heimatverein zum Spenden aufgerufen und so Gutachten und das dreiteilige Rettungsprogramm finanziert, zumindest zu einem Teil.
Sollte die Hängebuche nicht zu retten sein, wird ihn die Kommune aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht in einem öffentlich zugänglichen Park fällen müssen.
„In diesem Fall wollen wir Spendengeld, das eventuell noch übrig ist, für Neuanpflanzungen einsetzen“, kündigt Elgine Tur de la Cruz.