Hunderte Dresdner warten und jubeln: Wettiner-Prinzessin heiratet französischen Grafen

Dresden. Der einstigen Residenz sächsischer Kurfürsten und Könige erlebte die erste Hochzeit einer Wettiner-Prinzessin seit 137 Jahren. Bei einem Gottesdienst am Samstag (23. September) haben sich Maria Teresita Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen und Comte (Graf) Beryl Alexandre de Saporta aus einem französischen Adelsgeschlecht in der Dresdner Kathedrale vermählt.
Das passiert vor und nach der Wettiner-Hochzeit
15.30 Uhr: Das Ehepaar zeigt sich den Dresdnerinnen und Dresdnern
Und wieder läuten die Glocken der Dresdner Hofkirche - dieses Mal dem frisch getrauten Ehepaar Maria Teresita Prinzessin von Sachsen, Herzogin zu Sachsen und Graf Beryl Alexandre. Das Kirchenportal öffnet sich. Wieder haben sich zahlreiche Schaulustige vor der Treppe der Kathedrale versammelt. Die Gäste treten hinaus und stellen sich zum Spalier auf. Jubel und Blitzlichtgewitter für das Brautpaar.
14.30 Uhr: Sie haben "Ja" gesagt"
Beide haben "oui" gesagt, die Ringe sind dran, der Segen gesprochen, Maria Teresita Prinzessin von Sachsen, Herzogin zu Sachsen und Comte (Graf) Beryl Alexandre de Saporta sind katholisch vermählt.
14.15 Uhr: Der Trau-Gottesdienst hat begonnen
Altbischof Joachim Reinelt erinnert bei der Begrüßung daran, dass es die wundervolle Hofkirche ohne die Wettiner nicht gäbe. Der Trau-Gottesdienst ist zweisprachig - deutsch und französisch. Die Predigt allerdings auf Englisch.
13.30 Uhr: Die Braut ist da!
Die Prinzessin erscheint und das Volk applaudiert! Prinz Alexander führt Maria Teresita am Arm die Treppe der Hofkirche hinauf. Sie trägt ein champagnerfarbenes Kleid mit langem Schleier. Das Brautkleid hat eine drei Meter lange Schleppe. Wenig später schließt sich die Tür der Kirche und die Trauung beginnt.
13.15 Uhr: Die Glocken der Hofkirche läuten den Gottesdienst ein
Rund 450 Gäste aus der halben Welt erwartet das Paar. Viele von ihnen sind ebenfalls von Adel - aus dem Hause Habsurg, aus Bayern und natürlich Sachsen und Frankreich. Maria Teresita und Beryl Alexandre leben in Brüssel. Ihre Hochzeit in Dresden ist die erste Wettinerhochzeit seit 1886. Während die Gesellschaft eintrifft, nehmen in der Kirche die Dresdner Kapellknaben ihre Plätze ein. Ihre Tradition geht auf August den Starken zurück, der den Chor 1709 gründete. Seitdem begleitet er die Messen in der Hofkirche musikalisch. Während der Zeremonie singen die Knaben die Haydnmesse, begleitet von Musikern der Sächsischen Staatskapelle, die ebenfalls von den Wettinern als Hofkapelle gegründet worden waren, sowie der Orgel.
13 Uhr: Menschenansammlung vor der Dresden Hofkirche
Zahlreiche Schaulustige drängen sich, um erste Blicke auf das royale Ereignis des Jahres zu erhaschen: Am Samstag heiratet die jüngste Tochter von Alexander Prinz von Sachsen, Maria Teresita, Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen ihren Verlobten Beryl Alexandre de Saporta aus einem französischen Adelsgeschlecht.
Frauen in sommerlichen Farben, glänzenden Stoffen und blumengeschmückten, opulenten Hüten steigen die Stufen zum Eingangsportal hinauf. Die Herren in Anzug oder Frack. Am Eingang erhalten die Ankommenden nach einem Blick auf die Gästeliste Armbändchen, wie auf einem Event.
So haben wir bisher berichtet
Zu dem Ereignis werden Mitglieder der Häuser Habsburg, Bayern und Sachsen sowie 120 Gäste aus dem französischen Adel erwartet.
Maria Teresita ist das jüngste Kind von Prinz Alexander von Sachsen, einem Urenkel des letzten sächsischen Königs, und Gisela Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen, einer bayerischen Prinzessin. Ihre Geburt 1999 war nach fast 100 Jahren die erste einer Wettinerin in der einstigen Residenz des früheren Herrscherhauses. Sie wuchs mit ihren drei älteren Brüdern zwischen Deutschland und Mexiko auf, wo ihr Vater als Unternehmer auch für deutsche Firmen tätig ist.
Lebensmittelpunkt in Belgien
Die 24-Jährige lebt und arbeitet mit ihrem nur wenige Tage jüngeren Bräutigam in Brüssel (Belgien) im Unternehmen von dessen Familie, einer Computerfirma. Er wurde in Paris geboren, seine Eltern haben Wurzeln in der Provence, der Bretagne und Skandinavien. Die Ur-Ur-Enkelin des letzten sächsischen Königs und der französische Adlige lernten sich vor Jahren in Belgien kennen, seine Schwester war im Internat eine Klassenkameradin der Prinzessin - und an ihrem Geburtstag 2022 verlobte sie sich mit Beryl-Alexandre.
Zuletzt hatte mit Maria Josefa am 2. Oktober 1886 eine Wettiner-Prinzessin in der damaligen Hofkirche geheiratet, Erzherzog Otto von Österreich. "Beide wurden später Eltern von Kaiser Karl I. letzter Kaiser von Österreich-Ungarn", sagte Alexander von Sachsen.
Die Wettiner, eine uralte Dynastie mit weitreichenden Verbindungen zu europäischen Fürstenhäusern, herrschte gut 800 Jahre über Sachsen, seit 1806 als Könige. Ihr bekanntester Vertreter war Kurfürst Friedrich August I, genannt der Starke (1670-1733), der zeitweise auch König von Polen war. (dpa)