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Wann werden die Hufewiesen in Dresden bebaut?

Seit 1990 gibt es Pläne, das Areal zwischen der Leipziger Straße und der Bahnstrecke in Dresden-Trachau zu bebauen. Jetzt könnte das Projekt einen entscheidenden Schritt vorankommen. Doch das gefällt nicht allen.

Von Andreas Weller
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Zwischen dem Dorfkern Alttrachau, Gaußstraße, Leipziger Straße und den Bahnschienen liegen die Dresdner Hufewiesen. Dort sollen Wohnungen entstehen.
Zwischen dem Dorfkern Alttrachau, Gaußstraße, Leipziger Straße und den Bahnschienen liegen die Dresdner Hufewiesen. Dort sollen Wohnungen entstehen. © Archivfoto: Christian Juppe

Dresden. 14 Hektar oder rund 20 Fußballfelder umfassen die sogenannten Hufewiesen in Trachau, die sich an den alten Dorfkern Alttrachau anschließen. Seit Jahrzehnten ist das Areal umkämpft. Der aktuelle Eigentümer und sein Planer - der Dresdner Star-Architekt Peter Kulka - haben das Vorhaben immer weiter eingedampft. Nun hoffen sie auf den Durchbruch.

Im Jahr 1990 hat der Stadtrat zum ersten Mal beschlossen, dass auf den Hufewiesen Wohnungen gebaut werden sollen. Damals waren 650 Wohnungen vorgesehen. Die Pläne wurden aber von der Flut 2002 durchkreuzt. 2017 wurde der alte Bebauungsplan aufgehoben. Zu der Zeit kaufte die Berliner Adler Real Estate das Grundstück, Thomas Bergander ist der Projektverantwortliche. Die Bürgerinitiative "Hufewiesen Trachau" kämpft seit Jahren dagegen, dass das Areal komplett zugebaut wird. Immer wieder gab es Gespräche, Verhandlungen und kleine Kompromisse, bis 2018 festgelegt wurde, dass die Hufewiesen zum überwiegenden Teil Naherholungsgebiet werden.

Nur noch 139 Wohnungen auf den Hufewiesen geplant

Der Eigentümer und die Planer reduzierten über die Jahre die Fläche, die bebaut werden soll, immer weiter. 2019, bei der zwanzigsten geplanten Variante, waren laut Katrin Leers-Kulka, die mit ihrem Vater mit den Planungen vom Eigentümer beauftragt wurde, nur noch 284 Wohnungen vorgesehen. Mittlerweile sind die Architekten bei Variante 21.3 und 139 Wohnungen.

Bebaut werden sollen noch 1,6 Hektar der Fläche. Den Park will der Eigentümer der Stadt überlassen, wenn die verbliebene Fläche bebaut werden kann. Neben den Wohnungen sollen Sonderflächen entstehen, die laut Kulka beispielsweise als Kita genutzt werden können und kleine Geschäfte. "Es soll ein kleines verkehrsarmes Wohnviertel am Park werden", so die Architekten. Die Wohnhäuser sollen drei bis vier Geschosse haben.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau seien die Pläne "vorwiegend gut angekommen", berichtet FDP-Stadtrat Holger Zastrow. "Dresden braucht dringend Wohnungen." Doch der Bürgerinitiative "Hufewiesen Trachau" sei das immer noch zu viel Baumasse. Das sei im Ausschuss verdeutlicht worden. Das bestätigen sowohl die Architekten als auch der Vertreter des Eigentümers. Die Initiative hat auf Anfragen von Sächsische.de nur ausweichend geantwortet.

Park soll zu symbolischem Preis an Stadt verkauft werden

"Die Vertreter der Bürgerinitiative erwecken den Eindruck, sie hätten am liebsten gar keine Bebauung dort", so Bergander. Aber die Reaktion der Stadträte werte er "positiv". "Wir können bald in die öffentliche Beteiligung gehen, da kann die Bürgerinitiative ihre Bedenken erneut vorbringen und diese werden dann abgewogen", so der Eigentümer-Vertreter.

Es sei ein wichtiger Schritt, um mit dem Projekt voranzukommen. Bergander rechnet damit, dass es noch zwei bis zweieinhalb Jahre dauern kann, bis Baurecht besteht. Dann könne er erst beziffern, wie viel die Eigentümer investieren werden.

Dresden soll den Park für einen symbolischen Preis übertragen bekomme. Katrin Leers-Kulka betont, dass dies und die Bebauung ein "Glücksfall" für die Stadt und die Anwohner seien. "Aktuell ist das Gebiet Privatgelände und die Nutzung eigentlich illegal."