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Nach "Jüdin"-Premiere: Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Semperoper

Die neue Oper „Die Jüdin von Toledo“ polarisiert. Publikum und Experten jubeln. Der Historiker Michael Wolffsohn sieht darin eine skandalöse Israel-Kritik, die Judenfeindschaft legitimiere.

Von Bernd Klempnow
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Nur eine Theater-Vision, wenn Christen, Juden und Muslime ihren Glauben feiern, bevor sie gemeinsam Brote brechen. Das Bühnenbild erinnert an die große Moschee von Cordoba, die heute als Kathedrale dient.
Nur eine Theater-Vision, wenn Christen, Juden und Muslime ihren Glauben feiern, bevor sie gemeinsam Brote brechen. Das Bühnenbild erinnert an die große Moschee von Cordoba, die heute als Kathedrale dient. © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Es sind berührende Momente: Im zweiten Akt der neuen Dresdner Oper „Die Jüdin von Toledo“ kommt es zu einer stimmungsvollen Liebesszene zwischen der Jüdin Rahel und dem katholischen König Alfonso, der nicht in den Krieg gegen Muslime ziehen will. Während sich das Paar umarmt, betreten Männer die Bühne – erkennbar als Christen, Juden und Muslime. Sie beten erst, umarmen sich dann und teilen Brote miteinander. Es ist eine schöne Vision des Regisseurs Robert Carsen, dass Frieden zwischen diesen Weltreligionen und ihren Gläubigen möglich sein kann.

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