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Neuer Schauspielchef will die Landesbühnen Sachsen diverser machen

Jan Meyer leitet künftig die Sparte Schauspiel. Seine erste Inszenierung ist „Kunst“.

Von Bernd Klempnow
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Jan Meyer hat große Erfahrungen mit inklusivem Theater und will dies in Radebeul nutzen.
Jan Meyer hat große Erfahrungen mit inklusivem Theater und will dies in Radebeul nutzen. © Markus Burke

Der Theatermacher, Autor und Regisseur Jan Meyer wird ab August neuer Oberspielleiter der Sparte Schauspiel an den Landesbühnen Sachsen. Darüber informierte jetzt das Theater. Er folgt auf Peter Kube. Der heute 66-Jährige war dann neun Jahre Schauspielchef am Radebeuler Theater.

Jan Meyer wurde 1989 in Saarlouis geboren und arbeitet seit 2010 freiberuflich als Autor und Regisseur. Er studierte Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin und legte dabei Schwerpunkte vor allem auf experimentelle Theaterformen und Performance. Bereits während seiner Studienzeit war er als Regisseur, Theaterlehrer und Performer unter anderem in Saarbrücken, Bern, Osnabrück und Berlin tätig. Im Juni 2015 übernahm er seine erste Regie an der Freien Bühne München, dem ersten professionellen inklusiven Theater in freier Trägerschaft in Deutschland und wurde im selben Jahr dessen künstlerischer Leiter. In dieser Funktion strukturierte er das Theater neu, war im Leitungsteam mit für den Aufbau eines ganzjährigen Betriebes zuständig und entwickelte ein Ausbildungsprogramm für eine inklusive Schauspielausbildung. Darin waren er und sein Team so erfolgreich, dass das Theater mittlerweile eine dauerhafte institutionelle Förderung erhält.

Szene aus der ersten Arbeit „Kunst“ des neuen Schauspielchefs in Radebeul Jan Meyer.
Szene aus der ersten Arbeit „Kunst“ des neuen Schauspielchefs in Radebeul Jan Meyer. © René Jungnickel

Einen ersten Eindruck von der künftigen Arbeit des neuen Spielleiters ist in Radebeul bereits demnächst zu sehen. Er inszeniert Yasmina Rezas Komödie „Kunst“, die Ende Januar Premiere hat.

Über seine künftige Arbeit in dem sächsischen Mehrspartenhaus und Reisetheater sagt er, dass er „auf ein kollaboratives Miteinander und das gemeinsame Entwickeln von Visionen mit dem Team“ setzt. Vor allem will er, dass die Landesbühnen diverser zu werden. Dabei seien Themen wie Inklusion, Repräsentation und Teilhabe wichtige Grundpfeiler. „Nur durch aktiven Einbezug auch marginalisierter Gruppen können wir diesem Anspruch gerecht werden und die Perspektiven sowohl auf gesellschaftliche Vorgänge, als auch theatrale Stoffe erweitern“, so der Designierte. „Auch nach außen möchte ich Barrieren abbauen, barrierefreie Vorstellungsmodelle etablieren und in den direkten Austausch mit dem Publikum jedweder Couleur treten.“