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Dresdner Semperopernball: Organisatoren präsentieren den neuen Preis

Der Semperopernball hat einen neuen Award. In diesem Jahr bekommt ihn eine Newcomerin, sie ist in Dresden keine Unbekannte - und auf dem Sprung zur Weltkarriere.

Von Jana Mundus
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Wertvolles Porzellan mal zwei: Dorothea Michalk (l.) mit der neuen Sammeltasse zum Semperopernball und Wolf-Dieter Jacobi mit dem Choros Award.
Wertvolles Porzellan mal zwei: Dorothea Michalk (l.) mit der neuen Sammeltasse zum Semperopernball und Wolf-Dieter Jacobi mit dem Choros Award. © Jürgen Lösel

Dresden. Beim Fototermin auf dem Dresdner Theaterplatz vermeidet Wolf-Dieter Jacobi schnelle Bewegungen, achtet genau darauf, wo er hintritt. Mit beiden Händen hält der Vorsitzende des Semper Opernball e. V. schließlich Zerbrechliches in der Hand.

Der Choros, der neue Preis des Dresdner Semperopernballs, ist komplett aus Meissener Porzellan gefertigt. Gestaltet hat ihn Jörg Danielczyk, langjähriger Chefplastiker der Meissener Manufaktur. Die Form symbolisiert Tanzende, aus mehreren Perspektiven ist ein S zu erkennen - es steht für Schwung und natürlich die Semperoper und ihren Ball.

Er soll an ein tanzendes Paar erinnern. In der Manufaktur Meissen entstand der neuen Choros Award. In drei Kategorien wird er beim Semperopernball verliehen: Newcomer, Kultur, Gesellschaft.
Er soll an ein tanzendes Paar erinnern. In der Manufaktur Meissen entstand der neuen Choros Award. In drei Kategorien wird er beim Semperopernball verliehen: Newcomer, Kultur, Gesellschaft. © Jürgen Lösel

Zum ersten Mal präsentierten die Ballmacher nun den Award. In drei Kategorien wird er zur Ballnacht am 23. Februar 2024 verliehen: Newcomer, Kultur und Gesellschaft. Ein extra eingesetztes Kuratorium entscheidet über die Preisträger. Es ist der Versuch des neu aufgestellten Vereins, die Preisvergabe künftig transparenter zu machen.

Der ehemalige Ballchef Hans-Joachim Frey hatte nicht zuletzt mit dem Verleihen des früheren St.-Georgs-Orden an Wladimir Putin oder den ägyptischen Präsidenten al-Sisi für Kritik gesorgt und dem Ansehen des Balls geschadet.

Solche Skandale will der Ballverein künftig vermeiden. "Wir suchen Preisträger ganz ausdrücklich nicht im Bereich Politik", stellte auch Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler, Vorsitzender des Auswahl-Kuratoriums, klar.

Ausnahmetalent der Semperoper geehrt

Im Dresdner Semperopernball soll in Zukunft wieder mehr Semperoper stecken. Das war vor anderthalb Jahren der große Wunsch von Opernintendant Peter Theiler gegenüber dem Ballverein. In der Vergangenheit war die Oper zwar Veranstaltungsort, die Sächsische Staatskapelle spielte, Chor und Ballett waren Teil des Programms - doch die Bedeutung des Hauses und ihrer Künstler ging im Ballgeschehen allzu oft unter. "Wir wollen an diesem Abend über die Grenzen Dresdens hinaus zeigen, dass wir ein künstlerischer Exzellenzbetrieb sind", sagt Theiler. Mit den Ballorganisatoren arbeite das Haus nun sehr eng und gut zusammen.

Zum ersten Mal verleihen die Ballmacher einen Preis für Newcomer. Preisträgerin beim Ball am 23. Februar ist die Sopranistin Nikola Hillebrand, seit drei Jahren Ensemblemitglied der Semperoper.
Zum ersten Mal verleihen die Ballmacher einen Preis für Newcomer. Preisträgerin beim Ball am 23. Februar ist die Sopranistin Nikola Hillebrand, seit drei Jahren Ensemblemitglied der Semperoper. © PR

Die Entscheidung für die erste Preisträgerin freut den Intendanten deshalb. Zum ersten Mal geht ein Award an den künstlerischen Nachwuchs. Geehrt werden sollen damit Persönlichkeiten, die auf den Bühnen Furore machen und denen eine große Karriere bevorsteht. Dotiert ist der Preis mit 5.000 Euro, den diesmal die Stiftung der Semperoper zur Verfügung stellt. Das Kuratorium entschied sich für die Sopranistin Nikola Hillebrand.

Sie ist seit drei Jahren Ensemblemitglied der Semperoper, stand hier zum Beispiel bereits als Pamina in "Die Zauberflöte", als Ännchen im Freischütz oder aktuell als Gretel in Humperdincks "Hänsel und Gretel" auf der Bühne. Gastspiele führten sie unter anderem an die Staatsoper Hamburg oder zu den Salzburger Festspielen.

Limitierte Sammeltasse zum Ball

Zum Semperopernball wird die Sopranistin natürlich im Programm zu erleben sein - an der Seite von Opernstar Rolando Villazón. Die Staatskapelle präsentiert außerdem von Webers Euryanthe-Ouvertüre und den Strauß-Walzer "An der Elbe". Das Ballett des Hauses bereitet Ausschnitte aus "Dornröschen" vor. Nicht nur in der Oper werden Künstler auf Parkett und Bühne stehen. "Mehr Künstler als früher üblich präsentieren sich auch vor der Oper beim Open-Air-Ball", erklärt Wolf-Dieter Jacobi. Weitere Programmdetails gäbe es Anfang des neuen Jahres, verspricht er.

Jährlich soll es nun zum Ball eine Sammeltasse aus der Manufaktur Meissen geben. Die Dresdner Designerin Dorothea Michalk hat diesmal dafür ein tanzendes Paar gezeichnet.
Jährlich soll es nun zum Ball eine Sammeltasse aus der Manufaktur Meissen geben. Die Dresdner Designerin Dorothea Michalk hat diesmal dafür ein tanzendes Paar gezeichnet. © Jürgen Lösel

Noch eine Neuerung hatte jetzt Premiere. Die Dresdner Designerin Dorothea Michalk, ebenfalls Vorstandsmitglied im Ballverein, hat in Zusammenarbeit mit der Manufaktur Meissen eine Sammeltasse gestaltet. Darauf zu sehen sind ein tanzendes Paar und die Semperoper. Auf 200 Stück ist der Henkelbecher limitiert und kostet 95 Euro. Jedes Jahr zum Ball soll nun eine neue Tasse erscheinen.