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Platz für über 200 Patienten: Wie das neue Herzzentrum Dresden aussehen wird

Das Herzzentrum Dresden bekommt einen Neubau. Damit sollen die Behandlungskapazitäten erheblich erweitert werden. Wann Baustart ist und wie viel Geld investiert wird.

Von Connor Endt
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So soll das neue Dresdner Herzzentrum ersten Entwürfen zufolge aussehen. Hochgezogen wird es an der Ecke Blasewitzer/Fetscherstraße.
So soll das neue Dresdner Herzzentrum ersten Entwürfen zufolge aussehen. Hochgezogen wird es an der Ecke Blasewitzer/Fetscherstraße. © Visualisierung: a|sh Architekten

Dresden. Am Herzzentrum Dresden werden jährlich etwa 25.000 Menschen behandelt - jetzt bekommt die Einrichtung einen neuen, hochmodernen Standort.

Am Dienstag hat Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) einen Förderbescheid in Höhe von 150 Millionen Euro an das Herzzentrum Dresden übergeben. Mit dem Geld unterstützt der Freistaat den Neubau des Herzzentrums. Es ist die bisher höchste Einzelförderung, die der Freistaat Sachsen an eine Institution ausgegeben hat. Wie das Fördergeld eingesetzt wird, wie der Neubau aussehen soll und wann die Bauarbeiten beginnen - die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Wie soll der Neubau für das Herzzentrum aussehen?

Seit 28 Jahren befindet sich das Herzzentrum an der Fetscherstraße in der Johannstadt, direkt am Universitätsklinikum. Das neue Herzzentrum entsteht auf einer freien Fläche an der Ecke Blasewitzer Straße/Fetscherstraße, also ganz in der Nähe des derzeitigen Standorts. Das Gesamtgelände ist etwa 18.000 Quadratmeter groß. Vor dem Haupteingang wird ein Vorplatz mit Grünstreifen entstehen.

Laut den Planungsentwürfen soll vor dem Herzzentrum ein Vorplatz mit Grünstreifen entstehen.
Laut den Planungsentwürfen soll vor dem Herzzentrum ein Vorplatz mit Grünstreifen entstehen. © a|sh Architekten.

Der Neubau ist ein dreistöckiges Gebäude mit Platz für etwa 220 Patientenbetten. Neben einer Notaufnahme werden vier Operationssäle, fünf Herzkatheterlabore sowie eine Tagesklinik für kardiologische und herzchirurgische Behandlungen entstehen. Zudem werden zwei Magnetresonanztomographen (MRT) und zwei Computertomographen (CT) sowie zwei Röntgenanlagen eingebaut. Auf dem Dach wird eine Terrasse und ein Hubschrauberlandeplatz geplant.

Der Neubau des Herzzentrums Dresden wird die Behandlungskapazität des bestehenden Herzzentrums erheblich erweitern und den Zugang zu dringend benötigten kardiologischen und herzchirurgischen Behandlungen verbessern, heißt es.

Was wird in dem Neubau noch alles entstehen?

Am neuen Standort werden auch die Verwaltung und der Arztdienst des Herzzentrums untergebracht. Im Untergeschoss sind Parkplätze und Platz für technische Anlagen vorgesehen. Später, in einem zweiten Bauabschnitt, folgen neue Bereiche für Forschung und Lehre.

Bei dem Neubau wird auch das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle spielen. So sollen beispielsweise auf dem Gebäude mehrere Photovoltaik-Anlagen montiert werden. Geplant wird der Neubau von dem Architektenteam Sander Hofrichter aus Ludwigshafen. Die Architekten arbeiten bereits an einem weiteren Bauprojekt auf dem Gelände des Uniklinikums: Dort entsteht bis 2024 das neue Zentrum für seelische Gesundheit.

Was kostet das neue Herzzentrum?

Die Sana Kliniken AG ist die drittgrößte Privatklinikgruppe in Deutschland und wird in einem ersten Bauabschnitt rund 100 Millionen Euro in den Neubau investieren. Der Freistaat steuert 150 Millionen Euro zu dem Bauprojekt bei. "Schon 2030 wird Sachsen das Bundesland mit dem durchschnittlich höchsten Lebensalter sein", sagte Petra Köpping. "Wir müssen sicherstellen, dass unsere Bevölkerung Zugang zu erstklassiger Versorgung hat."

Wie geht es jetzt weiter? Wann ist Baustart?

Der Stadtrat hat dem Vorhaben bereits im vergangenen Jahr zugestimmt. Nach der Planungsphase werden die Bauarbeiten am neuen Herzzentrum 2026 beginnen. Bis zum Jahr 2029 soll der Neubau fertig sein.

"Wir arbeiten hier an einem der größten Infrastrukturprojekte in der Bundesrepublik", sagte Thomas Lemke, Vorstandsvorsitzender der Sana Kliniken. Das Projekt werde über Sachsen hinaus "bundesweite Strahlkraft" entwickeln.

Das Herzzentrum in Dresden wird seit 2002 von Sana-Kliniken betrieben, die eng mit dem Uniklinikum kooperieren. Das Uniklinikum wird später auch Teile der Neubaufläche mit nutzen, insbesondere in der Forschung und bei der Lehre. Die Zusammenarbeit soll dabei ausgebaut werden. Seit 1997 befindet sich die Einrichtung in einem Klinikgebäude an der Fetscherstraße. Das Herzzentrum in Dresden beschäftigt etwa 800 Mitarbeiter.