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Alte Sachsenbad-Skulptur kehrt ins Dresdner Stadtbild zurück

Wer im Sachsenbad schwimmen war, tat dies unter ihrem wachsamen Blick: die Wasserballspielerin-Skulptur. Vor fast 30 Jahren verschwand sie aus dem Dresdner Bad. Nun ist sie zurückgekehrt.

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Sie hatte den Überblick über das Dresdner Sachsenbad: "Frau W." - die Wasserballspielerin-Skulptur.
Sie hatte den Überblick über das Dresdner Sachsenbad: "Frau W." - die Wasserballspielerin-Skulptur. © Stadtarchiv Dresden

Dresden. Nach fast 30 Jahren im Verborgenen ist die Wasserballspielerin des Bildhauers Eugen Hoffmann zurück in der Öffentlichkeit. Die knapp zwei Meter große Bronze wurde im Dresdner Schwimmsportkomplex aufgestellt. Es sei "ein schönes Ergebnis" gemeinsamer Bemühungen, dass sie endlich wieder in Wassernähe und außerhalb des Museums sichtbar sei, sagte der Direktor der Städtischen Galerie, Gisbert Porstmann.

Über sechs Jahrzehnte war die 130 Kilogramm schwere Skulptur ein Blickfang des Sachsenbades. Seit Eröffnung des ursprünglichen Volksbades Pieschen 1929 stand sie am Beckenrad, nach Schließung der Einrichtung 1994 war sie Staffage illegaler Partys, bis der städtische Sportstätten- und Bäderbetrieb die Figur zur Sicherheit einlagerte.

Die Skulptur "Ballspielerin" von Eugen Hoffmann steht nach der Enthüllung im Schwimmsportkomplex Freiberger Platz.
Die Skulptur "Ballspielerin" von Eugen Hoffmann steht nach der Enthüllung im Schwimmsportkomplex Freiberger Platz. © dpa
Gisbert Porstmann (l), Direktor der Museen der Stadt Dresden, und Matthias Waurick, Geschäftsführer Dresdner Bäder, haben die Skulptur am Donnerstag enthüllt.
Gisbert Porstmann (l), Direktor der Museen der Stadt Dresden, und Matthias Waurick, Geschäftsführer Dresdner Bäder, haben die Skulptur am Donnerstag enthüllt. © dpa/Sebastian Kahnert

Für eine Ausstellung zur Dresdner Moderne 2019 wurde sie dann restauriert und bekam einen Ehrenplatz. Seitdem wurde "Frau W." in der Städtischen Galerie als Dauerleihgabe bewahrt - und ist nun trotz Verkaufs ihres alten Domizils wieder am Wasser.

Hoffmann, der von 1892 bis 1955 lebte, war Meisterschüler von Karl Albiker an der Kunstakademie Dresden und Mitglied der Dresdner Sezession und Kommunist. Die Nazis belegten ihn mit Ausstellungs- und Arbeitsverbot, 1937 wurden 39 seiner Werke beschlagnahmt und vier davon in der Wanderausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil war er 1947 bis 1954 Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie Dresden.

"Frau W.s" alte Heimat, das Sachsenbad, soll bald saniert bzw. umgebaut werden. Der Investor plant moderne Büroräume für junge Unternehmen. Auch eine Sauna und gastronomische Angebote soll es geben. 2021 hatte die Stadt das Sachsenbad an den Projektentwickler verkauft. Aktuell wartet der Investor jedoch auf baurechtliche und denkmalschutzrechtliche Genehmigungen, wie die Stadt im Juni mitgeteilt hatte. (dpa/SZ)