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Warum es beim Dresdner Sachsenbad nicht weitergeht

Bis 2024 sollte das Sachsenbad in Dresden saniert sein. Doch bisher ist lediglich das Dach gesichert worden. Warum der Zeitplan stockt.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Das Sachsenbad auf der Wurzener Straße soll saniert und umgebaut werden. Sichtbar voran geht es bislang aber nicht.
Das Sachsenbad auf der Wurzener Straße soll saniert und umgebaut werden. Sichtbar voran geht es bislang aber nicht. © Sven Ellger

Dresden. Eines ist klar: Ihr altes Sachsenbad werden die Dresdner nicht zurückbekommen. Das verfallene Gebäude an der Wurzener Straße in Pieschen soll zwar saniert, aber auch umgebaut werden. Der Investor plant moderne Büroräume für junge Unternehmen. Auch eine Sauna und gastronomische Angebote soll es geben. 2021 hatte die Stadt das Sachsenbad an den Projektentwickler verkauft. Viel ist seither aber nicht passiert.

Für eine Sanierung, wie es im Kaufvertrag vereinbart wurde, seien baurechtliche und denkmalschutzrechtliche Genehmigungen nötig, die noch nicht vorliegen, wie Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) auf Anfrage von Linke-Fraktionschef André Schollbach nun mitgeteilt hat.

Bisher wurde nur das Dach gesichert

Der Zustand des Gebäudes sei nach dem Besitzübergang im Dezember 2021 im Wesentlichen unverändert geblieben. Lediglich am Dach hätten Sicherungsarbeiten stattgefunden, damit das Sachsenbad durch eintretende Nässe nicht weiter beschädigt wird. Einsturzgefährdet soll es nicht sein.

Der Käufer - die Montis Real Estate - werde mit den baulichen Maßnahmen starten, sobald alle Genehmigungen vorliegen und die Bauleistungen vergeben wurden, so Hilbert weiter. Der OB zeigt sich sicher, dass sich der Investor an den vereinbarten Zeitrahmen halten werde. Letzten Informationen zufolge wollte Montis Real Estate das Sachsenbad bis 2024 saniert haben.

"Die Verwaltung steht mit dem Käufer in regelmäßigem Kontakt und kontrolliert die Einhaltung der weiteren Verpflichtungen", versichert Hilbert.

Neues Sachsenbad an anderer Stelle geplant

Dresden hatte mit dem Verkauf des Sachsenbades eine Million Euro eingenommen. Der Stadtrat hatte 2021 nach langer und hitziger Diskussion mehrheitlich für den Verkauf an den Investor gestimmt, der zwar das Denkmal sanieren, aber kein Bad darin wiedereröffnen will. "Schweren Herzens" habe man zugestimmt, hieß es damals aus dem Stadtrat.

Der Investor spricht bei dem Projekt von einem "Innovationscampus", der neben den Büros und der Panoramasauna auch ein Yoga-Studio bekommen soll. Im Erd- und Untergeschoss sind Restaurant, Bar, Café und Clubbereiche vorgesehen. So könnte auch die Öffentlichkeit das Sachsenbad wieder besuchen.

Anstelle des alten Sachsenbades soll es im Dresdner Nordwesten ein neues geben. Konkrete Pläne liegen bislang aber nicht vor. Bereits der Ersatzneubau für die Klotzscher Schwimmhalle musste mangels Geldes zurückgestellt werden. (mit SZ/DiHe)