Dresden
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Anklagen nach Klebe-Blockade von Klimademonstranten in Dresden

Nach der Blockade der Nürnberger Straße in Dresden durch Mitglieder von "Letzte Generation" hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen. In zwei Fällen erhebt sie Anklage.

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Immer wieder - und immer häufiger - blockieren Mitglieder der Bewegung "Letzte Generation" den Verkehr in Dresden. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklagen wegen einer Blockade auf der Nürnberger Straße erhoben.
Immer wieder - und immer häufiger - blockieren Mitglieder der Bewegung "Letzte Generation" den Verkehr in Dresden. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklagen wegen einer Blockade auf der Nürnberger Straße erhoben. © Archiv/Sven Ellger

Dresden. Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen sechs Klimademonstranten der Bewegung "Letzte Generation" wegen des Verdachts der Nötigung abgeschlossen. Es handelt sich um drei Männer im Alter von zweimal 25 und einmal 41 Jahren sowie drei Frauen im Alter von 21 und zweimal 23 Jahren. Das teilt die Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, sich am 8. Dezember 2022 zwischen 15.05 Uhr und 17 Uhr auf die Fahrbahn der Nürnberger Straße, Fahrtrichtung Zellescher Weg, an der Ampel wenige Meter vor der Kreuzung zur Bergstraße gesetzt und dabei eine oder beide Hände an der Straße angeklebt zu haben. So wollten sie Autofahrer an der Weiterfahrt hindern "und zugleich auf die Klimaveränderung aufmerksam machen". Außerdem sollen die Beschuldigten insgesamt drei Plakate mit der Aufschrift "Was, wenn die Regierung das nicht im Griff hat?" dabei gehabt haben.

"Wie von den Beschuldigten beabsichtigt, stauten sich auf der vierspurigen Fahrbahn zunächst unmittelbar vor ihnen vier Kraftfahrzeuge, welche alle dahinter befindlichen Kraftfahrzeuge mangels Ausweich- bzw. Wendemöglichkeiten an der Weiterfahrt hinderten", schreibt die Staatsanwaltschaft. Dadurch konnten etwa 40 Fahrzeugführer, die aufgrund der in erster Reihe stehenden Fahrzeuge anhalten mussten, ihre Fahrt nicht fortsetzen.

Der 41-jährige Beschuldigte sei bereits einschlägig vorbestraft. Bei ihm handelt es sich offenbar um Christian Bläul, Dresdens bekanntesten Klimademonstranten, der regelmäßig an Aktionen von "Letzte Generation" teilnimmt und für eine Blockade in Schweden bereits 16 Tage in Untersuchungshaft saß. Die anderen seien nicht vorbestraft. Keiner der Beschuldigten habe Angaben zum Tatvorwurf gemacht.

Gegen vier Beschuldigte im Alter von 23 und 25 Jahren hat die Staatsanwaltschaft beantragt, per Strafbefehl jeweils eine Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je 30 Euro zu verhängen.

Gegen die 21-jährige Beschuldigte sowie den 41-Jährigen wurde Anklage zum Jugendrichter beziehungsweise Strafrichter des Amtsgerichts Dresden erhoben. (SZ/dob)