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Entsetzen über geschändete Stolpersteine in Dresden und Gera

Die am Wochenende bekannt gewordenen Schändungen von Stolpersteinen für Opfer des Nationalsozialismus schockieren über Sachsen und Thüringen hinaus.

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Stolpersteine in Dresden. Erst kürlich wurden Schändungen solcher setine aus der sächsischen Landeshauptstadt und aus Thüringen bekannt..
Stolpersteine in Dresden. Erst kürlich wurden Schändungen solcher setine aus der sächsischen Landeshauptstadt und aus Thüringen bekannt.. © freier Fotograf

Dresden/Berlin. Der Freundeskreis der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel hat sich besorgt über die Schändung von Stolpersteinen in Dresden und Gera geäußert. Man verurteile die am Wochenende bekannt gewordenen Schmierereien aufs Schärfste, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung.

Mit der antisemitisch motivierten Aktion würden diejenigen ein zweites Mal vernichtet, deren Namen mit den Stolpersteinen verbunden sind. Jeder Stein ist mit dem Schicksal eines Menschen verknüpft, dessen Leben von den Nationalsozialisten ausgelöscht oder in den Tod getrieben wurde.

Es sei nicht akzeptabel, dass die Erinnerungskultur von Rechts- und Linksaußen als „Erinnerungsdiktatur“ bezeichnet werde. Dass Häuser und Türen, hinter denen Jüdinnen und Juden leben, mit Davidsternen und Hakenkreuzen beschmiert werden. Dass die Erinnerung an Holocaustopfer durch das Überschmieren mit Lack und Hakenkreuzen ausgelöscht werden soll, heißt es weiter. „Wir sind über diese Aktionen zutiefst schockiert. Die von Hanna Arendt vor fast genau 82 Jahren geschriebenen Worte „Vor Antisemitismus ist man nur noch auf dem Monde sicher“ dürften nicht erneut Alltag auf deutschen Straßen werden.

Das Ziel des Freundeskreises Yad Vashem besteht darin, die Sammlungen und die Expertise der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. (SZ)