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Diebstahl auf Johannisfriedhof noch größer

War es ein Auftragsdiebstahl? Vom Grab eines Soldaten in Dresden verschwindet zum Totensonntag eine Bronzeverzierung. Nun werden weitere Verluste bekannt.

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Die Leiterin des Friedhofs glaubt, dass der Diebstahl in Auftrag gegeben wurde.
Die Leiterin des Friedhofs glaubt, dass der Diebstahl in Auftrag gegeben wurde. © Tino Plunert

Dresden. Es passierte gerade an dem Tag, der eigentlich die Verstorbenen ehren sollte. Unbekannte haben sich in der Nacht zu Totensonntag auf dem Dresdner Johannisfriedhof im Stadtteil Tolkewitz an einem Grab zu schaffen gemacht.

Sie klauten eine Bronzeverzierung, auf der ein Helm mit zwei gekreuzten Schwertern zu sehen war. Sie gehörte zur Grabstelle eines Soldaten, der von 1847 bis 1909 gelebt hatte.

Die Polizei ermittelt wegen Störung der Totenruhe und Buntmetalldiebstahl. Die Leiterin des Friedhofs Beatrice Teichmann glaubt, dass der Diebstahl in Auftrag gegeben wurde. Und ihr Team stellte inzwischen sogar weitere Verluste fest.

Auch an diesem Grab machten sich die Diebe zu schaffen: Riesige Bronzeplatten wurden entfernt. Beatrice Teichmann zeigt auf einem Foto, wie das Grab vorher aussah.
Auch an diesem Grab machten sich die Diebe zu schaffen: Riesige Bronzeplatten wurden entfernt. Beatrice Teichmann zeigt auf einem Foto, wie das Grab vorher aussah. © Tino Plunert

So wurden von drei weiteren Gräbern zum Teil übermannsgroße Bronzeplatten mit antiken Motiven gestohlen. "Das waren keine Buntmetalldiebe, die auf das schnelle Geld aus waren, das war ein Diebstahl auf Bestellung", so die 44-jährige Friedhofsverwalterin.

Alle Motive haben einen Bezug zum 1. Weltkrieg. Noch ist unklar, wer hinter dem Diebstahl steckt, "diese Tafeln, die Sphinx und den Schmuck stellt sich jemand zu Hause auf", vermutet Teichmann.

Bei den Kunstobjekten handelt es sich um Unikate. Teichmann glaubt, die Diebe könnten einen Blaumann getragen haben, um nicht aufzufallen. "Das war schon so dreist, dass die Leute vor Ort das wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen haben." (SZ/dkr mit Tino Plunert)

"Eine Sphinx stellt sich jemand zu Hause auf", vermutet die Friedhofsverwalterin.
"Eine Sphinx stellt sich jemand zu Hause auf", vermutet die Friedhofsverwalterin. © Tino Plunert

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