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Flüchtlingsunterkunft an Dresdner Messe aufgelöst

Die Messe Dresden schließt als Notunterkunft für Geflüchtete. Nun hat die Stadt andere Objekte in Sporbitz und der Albertstadt gefunden. Auch Hotelzimmer werden genutzt.

Von Julia Vollmer
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Bislang waren Geflüchtete in der Messe Dresden untergebracht.
Bislang waren Geflüchtete in der Messe Dresden untergebracht. © Robert Michael/dpa

Dresden. 2022 sind deutlich mehr Geflüchtete nach Dresden gekommen als von der Stadt erwartet. Grund sind der Ukraine-Krieg und die Krisen und Kriege in Ländern wie Syrien, Afghanistan und dem Iran.

Die Verwaltung hatte nicht mehr genügend Kapazitäten, die Menschen unterzubringen und musste auf die Messe als Notunterkunft zurückgreifen. Diese schließt aber in der Halle 4 am heutigen Freitag. Insgesamt 137 Personen, die zuletzt hier untergebracht waren, haben in dieser Woche neue Unterkünfte in Wohnheimen und Hotels bezogen. Die Messe nutzt die Räumlichkeiten nun für die Messen und Events – wie beispielsweise für die Bildungs-, Job- und Gründermesse "KarriereStart", die vom 20. bis 22. Januar stattfindet.

Um die Geflüchteten unterzubringen, sind neue Unterkünfte entstanden.

Wo entstehen neue Unterkünfte?

Insgesamt gibt es 16 Gemeinschaftsunterkünfte in verschiedenen Stadtteilen Dresdens mit insgesamt rund 900 Plätzen, so die Stadt. Seit Mitte Dezember nutzt die Stadt das ehemalige Eventwerk im Stadtteil Albertstadt für die Unterbringung von Geflüchteten. Die Einrichtung kann bis zu 178 Personen aufnehmen. Aktuell ist sie mit 170 Personen belegt. Da die Stadt weitere Menschen erwartet, ist im März eine Erweiterung auf bis zu 314 Personen geplant. Die Nutzung des Objekts ist bis Ende 2024 vereinbart.

Außerdem bietet ein neues Wohnheim in der Albertstadt bis zu 110 Plätze. Wo genau, sagt die Stadt nicht. Parallel entwickelt die Stadt in verschiedenen Stadtteilen weitere Unterbringungsstandorte. So entsteht derzeit im Stadtteil Sporbitz eine Einrichtung in Modulbauweise für bis zu 52 Geflüchtete. Ab wann diese ans Netz geht, bleibt unklar.

Werden auch Hotels genutzt?

Eigentlich ist das vorrangige Ziel eine dezentrale Unterbringung der rund 3.600 Asylbewerberinnen und Asylbewerber. Die Stadt muss aber einräumen: "Es fehlt dafür an Wohnungen. Die rund 2.800 Plätze in Wohnungen für Geflüchtete sind alle belegt." Die Stadtverwaltung greift deshalb vorübergehend auf freie Zimmer zurück, die Hotel- und Wohnheimbetreiber bereitstellen.

Aktuell fünf Hotels mit flexiblem Zimmerkontingent nutzt die Stadt für die Unterbringung von Asylsuchenden. Diese befinden sich in den Stadtteilen Friedrichstadt, Klotzsche, Leipziger Vorstadt, Pieschen-Nord und Strehlen. Namen werden nicht genannt. Die Verträge laufen größtenteils bis Frühjahr 2023, bei einem Hotel bis Ende 2023. Die Geflüchteten erhalten während ihrer Hotelunterbringung eine zentrale Verpflegung. Teilweise wird sie in den Hotels angeboten, teilweise bei externen Caterern.

Nach langem Hin und Her und offenen Briefen von Ausländerrat, Caritas, Afropa und SUFW, deren Sozialarbeiter die Geflüchteten betreuen, ist nun auch die soziale Betreuung der Geflüchteten sichergestellt. "Die Verträge zwischen den Trägern und der Stadt wurden Ende Dezember 2022 unterzeichnet", so die Stadt.