Dresden
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Goldstaub und altes Eisen

An verschiedenen Plätzen der Stadt entstehen Fotos von Solisten der Staatsoperette Dresden - für eine Hoffnung, die bekanntlich zuletzt stirbt.

Von Nadja Laske
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Die Sopranistin Ingeborg Schöpf (l.) im Fokus der Fotografin Esra Rotthoff beim Shooting auf dem Blauen Wunder.
Die Sopranistin Ingeborg Schöpf (l.) im Fokus der Fotografin Esra Rotthoff beim Shooting auf dem Blauen Wunder. © Nadja Laske

Dresden. Blitzlichter auf dem Blauen Wunder. Da wunderten sich die Passanten, die am Mittwoch zwischen Schiller- und Körnerplatz unterwegs waren. Wenn jedoch am Tag darauf die Fotokamera klickt, bekommen das nur wenige Dresdner mit. Denn das zweite Shooting der Staatsoperette Dresden führt die Fotografin Esra Rotthoff in die Gläserne Manufaktur.

Dorthin begleiten sie, ebenso wie nach Loschwitz, die Solisten des Ensembles. Für jede Künstlerin, jeden Künstler hat sich die Berlinerin ein ganz spezielles Szenario ausgedacht. Die Sopranistin Ingeborg Schöpf beispielsweise setzte sie vor dem Hintergrund der Brückenkonstruktion und des Elbtals ins Szene - glamourös und geheimnisvoll.

Das große Thema Hollywood gibt am Blauen Wunder den Rahmen für die Fotos, die das nächste Spielzeitheft der Staatsoperette illustrieren sollen. Der Bass-Bariton Elmar Andree fegt Goldstaub vom Elbufer und auch Tenor Andreas Sauerzapf erhält seine unverwechselbare Kulisse.

Zu viel verraten soll noch nicht sein. Doch das Fotoprojekt zeigt: Wenn die Künstler auch noch immer nicht vor ihrem Publikum spielen dürfen - sie bleiben am Ball und warten nur darauf, endlich die Bühne im Kulturkraftwerk Mitte wiederbeleben zu können.

Verliebt in die Liebe

Bis dahin proben sie unter strengen Hygienevorschriften für zwei neue Inszenierungen: die hauseigene Operettenrevue "So verliebt in die Liebe" und das Musical "Die Fantasticks", geschrieben und betextet von Tom Jones. Die Premieren sind für den 10. und den 16. April geplant. Denn die Hoffnung, dass sich der Vorhang in absehbarer Zeit hebt, stirbt bekanntlich zuletzt.

"Die beiden Inszenierungen sind entsprechend der Corona-Anforderungen ausgewählt", sagt Theatersprecherin Jana-Carolin Wiemer - zwar nicht thematisch, aber organisatorisch: "Die Besetzungen sind nicht so groß, damit auf der Bühne genügend Platz für Abstand zwischen den Künstlern bleibt."

Als Pendent zur eher klassischen Kulisse des Blauen Wunders werden weitere Fotos für das Spielzeitheft der nächsten Saison im futuristischen Ambiente der Gläsernen Manufaktur entstehen, verrät sie weiter. Dritte Station der Foto-Sessions soll am Sonnabend der Dresdner Stadtteil Prohlis sein. Zwischen Plattenbauten biete es sich an, auch soziale Aspekte bildhaft anzusprechen und mit Kontrasten zu spielen. Schließlich ist Operette seit ihrer Entstehung immer auch sozialkritisch und politisch gewesen - bei allem Glamour und aller Romantik.

Parallel zu den Fotoarbeiten entstehen unter der Regie der Fotografin Esra Rotthoff auch kleine Videofilme, die in sozialen Medien wie Facebook und Instagram ausgespielt werden. Die Fans der Dresdner Staatsoperette können gespannt bleiben.

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