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Corona: Teil-Schließung von Dresdner Kitas möglich

Die Leiterin des städtischen Kita-Betriebs hat sich am Freitag an die Eltern gewandt. Tageweise Schließungen könnten nicht mehr ausgeschlossen werden, sagt sie.

Von Julia Vollmer
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Bei den Kindern verbreitet sich das Virus aktuell besonders schnell. Der Dresdner Kita-Eigenbetrieb wendet sich nun an die Eltern.
Bei den Kindern verbreitet sich das Virus aktuell besonders schnell. Der Dresdner Kita-Eigenbetrieb wendet sich nun an die Eltern. © dpa/Christian Charisius (Symbolfoto)

Dresden. Mit einem Brief wendet sich Sabine Bibas, Leiterin des Dresdner Kita-Eigenbetriebs, am Freitag an die Eltern. Man erlebe derzeit Höchststände an Neuinfektionen mit dem Coronavirus, schreibt sie.

"Besonders hoch ist die Inzidenz derzeit bei Kindern zwischen 5 und 14 Jahren, aber auch bei den jüngeren Kindern. Die tatsächlichen Werte sind wahrscheinlich aufgrund der Dunkelziffer noch um ein Vielfaches höher", so Bibas. Sie schätze daher die Lage als sehr ernst und besorgniserregend ein. "Das Gesundheitsamt ist bereits seit mehreren Wochen überlastet. Dadurch ist eine Kontaktnachverfolgung nahezu unmöglich, und die Vielzahl an Fällen kann nicht in der notwendigen Eile bearbeitet werden", so Bibas.

Kinder und Erzieher sind erhöhtem Risiko ausgesetzt

Darüber hinaus erlebe sie derzeit massive Personalausfälle in fast allen Kitas. Die Beschäftigten seien entweder selbst erkrankt oder durch erkrankte Haushaltsangehörige indirekt betroffen, etwa die eigenen Kinder.

Aufgrund der hohen Inzidenz und der mangelnden Kontaktnachverfolgung seien sowohl die Kinder als auch die Beschäftigten einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt. "Unser Ziel ist es daher, dieses durch die nachfolgenden Maßnahmen zu minimieren. Wir haben entschieden, die Testung unserer Beschäftigten deutlich zu erhöhen, unabhängig vom Impfstatus", so die Chefin.

Weiterhin möchte sie in allen Kindergärten und Krippen freiwillige Schnelltests für Kinder anbieten. "Diese freiwilligen Schnelltests können Sie beim Betreten der Kindertageseinrichtung selbst mit Ihrem Kind durchführen, bei Fragen unterstützen wir Sie gern und leiten Sie dabei an. Die Auswertung der Tests erfolgt dann während der Übergabezeit."

Der größte Teil der Beschäftigten sei vollständig geimpft. Die Stadt will den Beschäftigten aber weiter Impfangebote unterbreiten.

"Bei massiven Personalausfällen müssen wir entscheiden"

Bibas bereitet die Eltern darüber hinaus auf Einschränkungen vor. "Bei massiven Personalausfällen müssen wir entscheiden, ob wir die pädagogische Qualität und die Aufsichtspflicht der Kinder noch vollumfänglich gewährleisten können." Es könne dann in einzelnen Kindertageseinrichtungen zu kurzfristigen Einschränkungen der Öffnungszeiten oder in Ausnahmefällen auch tageweise Schließungen einzelner Gruppen oder Bereiche kommen.

Bei (Teil-) Schließungen und eingeschränkten Öffnungszeiten erhielten die Eltern die Elternbeiträge nach Ablauf des Monats unaufgefordert zurück, verspricht die Betriebsleiterin. Anträge auf Rückerstattung müssten nicht gestellt werden.