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Kommt ein Glasflaschen-Verbot an den Elbwiesen und in der Dresdner Heide?

Flaschen, Scherben und Kronkorken häufen sich in Dresden, zum Beispiel an der Elbe. Eine Petition fordert nun ein Glasflaschenverbot. Die Scherben seien vor allem für Tiere und Radfahrer eine Gefahr, heißt es darin.

Von Julia Vollmer
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Glasscherben sind auch immer wieder auf dem Elberadweg, hier am Königsufer, zu finden.
Glasscherben sind auch immer wieder auf dem Elberadweg, hier am Königsufer, zu finden. © Dresden, Foto: Rene Meinig

Dresden. Es ist inzwischen fast ein gängiges Bild: Am Wochenende liegen morgens an der Elbe und in Neustadt und Altstadt Glasscherben und leere Flaschen verteilt. Doch die Hinterlassenschaften sind eine Gefahr für Tiere und Umwelt und auch eine Verletzungsgefahr für Kinder. Nun gibt es eine Petition, die sich für ein Glasflaschenverbot in der Heide und auf den Elbwiesen ausspricht. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Was fordert die Petition?

"Im Namen aller Hundebesitzer, Eltern und Fahrradfahrer wünsche ich mir, dass auf den Elbwiesen, vor allem unter den Brücken und in der Dresdner Heide inklusive dem Waldspielplatz ein ausdrückliches Verbot des Mitführens von Glasflaschen ausgesprochen und durch das Ordnungsamt/die Polizei kontrolliert und durchgesetzt wird", heißt es in der Petition. Der Petitent sei es leid, an der Elbe Flaschen, Scherben und Kronkorken aufzusammeln und darauf zu achten, dass sich der Hund sich nicht die Pfoten verletzt.

Bedacht werden sollte bei einem Verbot aber, dass das Sammeln von Pfand, und dazu gehören auch Glasflaschen wie Bier, die (Über)Lebensgrundlage von einige obdachlosen Menschen ist.

Wie groß ist aus das Problem mit weggeworfenen Glasflaschen an der Elbe und in der Heide?

Läuft man am Morgen nach milden Abenden, egal ob im Sommer und im milden Dezember, sind tatsächlich viele Scherben zu sehen. In der Neustadt, aber auch an der Elbe und auch im Prießnitzgrund in der Heide.

Die Stadt antwortet dazu auf Anfrage von Sächsische.de: "Das Wegwerfen und Liegenlassen von Glasflaschen ist genau wie das illegale Entsorgen anderer Abfälle nicht zulässig und stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die entsprechend geahndet werden kann." Es sei somit jede "nicht ordnungsgemäß entsorgte Flasche wie auch jeder andere Abfall ein Problem."

Laut Rathaus ist der Scherbenberg vor allen am Elberadweg auf der Neustädter Seite von Marienbrücke bis Albertbrücke groß, in der Äußere Neustadt sowie einzelne Orte im Stadtgebiet - wie am Wiener Platz oder am Amalie-Dietrich-Platz. Glasscherben können somit im gesamten Stadtgebiet zu Problemen führen.

Auch Sachsenforst kennt das Thema. "Weggeworfene Glasflaschen kommen in der Dresdner Heide nicht selten vor. Wanderer und Feiernde hinterlassen dabei vor allem Bier-, Limonaden- und Weinflaschen, zum Teil Pfandflaschen", sagt Sprecherin Jana Mothes.

Im Bereich der Äußeren Neustadt oder nach bestimmten Feiertagen wie Himmelfahrt würden gehäuft Flaschen gefunden. Dabei handelt es sich zumeist um intakte Flaschen, häufig aber auch Scherben. "Zum Teil werden Flaschen mit grober Absicht zerschlagen", sagt sie.

Wie groß ist die Gefahr für die Tiere?

Weggeworfene Glasflaschen können eine Gefahr für Kleintiere, insbesondere für Insekten darstellen, so die Stadt. "Sie wirken wie eine Falle, in die die Tiere hineingelangen, aber nicht wieder herausfinden und dann in der Flasche sterben", heißt es.

Besonders kritisch seien in diesem Zusammenhang Bierflaschen sowie Flaschen, die zuckerhaltige Getränke enthalten. Aber auch Hunde und andere Tiere können sich an den Scherben schneiden.

Wie oft wird in der Heide und an der Elbe Müll wie dieser entfernt?

Die Abschnitte des Elberadwegs werden alle 14 Tage gereinigt. Im Bereich des Königsufers wird der Elberadweg aufgrund der starken Frequentierung häufiger gereinigt, also im Sommer täglich und im Winter zweimal pro Woche, so die Stadt.

In den Sommermonaten werden viermal in der Woche zwischen Marien- und Albertbrücke Abfälle von den Elbwiesen abgesammelt. Täglich wird zudem an Bankgruppen gereinigt. Auch die Grill- und Lagerfeuerplätze werden in die Reinigung eingebunden.

"Darüber hinaus findet auch an neuralgischen Punkten wie der Pieschener Molenbrücke oder an der Waldschlösschenbrücke eine zyklische Reinigung statt", so das Rathaus. In der Wintersaison von Oktober bis April werden die Abfälle auf den Elbwiesen aufgrund fehlender Nutzung nur einmal wöchentlich, bei Bedarf und zusätzlich nach Neujahr abgesammelt.

Auch die Mitarbeiter des Forstbezirkes Dresden wie Förster und Waldarbeiter entfernen in ihrer täglichen Arbeit gefundenen Müll. "Glasscherben sind dabei besonders aufwändig zu bergen", sagt die Sprecherin.