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Halbes Jahr Bauverzug: Umzug des Gymnasiums Dresden-Cotta verschoben

Das Erlweingebäude des Gymnasiums an der Cossebauder Straße in Dresden wird seit März 2021 saniert, doch sein Fertigstellungstermin kann nicht gehalten werden. Das hat Auswirkungen auf die Schulgemeinschaft.

Von Kay Haufe
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Die Arbeiten am Gymnasium in Dresden-Cotta dauern länger als geplant, der Umzug der Schüler verschiebt sich.
Die Arbeiten am Gymnasium in Dresden-Cotta dauern länger als geplant, der Umzug der Schüler verschiebt sich. © Marion Doering

Dresden. Schon wieder platzt am Gymnasium Cotta ein Umzugstermin. Eigentlich sollte die Schulgemeinschaft nach den Winterferien am 26. Februar 2024 ins frisch sanierte Haus an der Cossebauder Straße zurückziehen. Seit März 2021 wird der denkmalgeschützte Erlweinbau erneuert und umgebaut. Doch die rund 900 Schüler und das Lehrerteam werden noch ein halbes Jahr länger am Auslagerungsstandort Terrassenufer bleiben müssen.

Darüber informierte die Leiterin des Amtes für Schulen Dresden vor kurzem die Schulleitung sowie Eltern- und Schülerrat. Auch auf der Homepage des Gymnasiums ist die Information zu finden.

Es ist das wiederholte Mal, dass sich ein wichtiger Termin für die Schule verschiebt. Schon der Umzug ans Terrassenufer musste um ein halbes Jahr nach hinten verlegt werden, weil die Arbeiten am Gymnasium Plauen nicht rechtzeitig fertig wurden und dessen Schulgemeinschaft, die am Terrassenufer lernte, nicht im Sommer 2020, sondern erst zum Februar 2021 umziehen konnte. Klar, dass die Cottaer warten mussten.

Dann war der Sommer 2023 ins Auge gefasst worden, um vom Terrassenufer zurück nach Cotta zu ziehen. Doch schnell war klar, dass der Termin nicht haltbar war und das Datum Februar 2024 rückte in den Fokus. Nun steht fest, dass auch dies nicht realistisch ist.

Umzug des Gymnasiums Cotta: Möbelhersteller ist pleite

Hauptgrund für die Verzögerung ist nach Angaben von Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU) die Insolvenz des beauftragten Möbellieferanten Habapro. Dieser könne die fristgerechte Ausstattung des Schulgebäudes nicht sicherstellen.

Doch auch hinsichtlich der baulichen Fertigstellung würden erhebliche terminliche Risiken bestehen. Sowohl bei den Gewerken Heizung, Elektroinstallation und den Brandschutzelementen hätten sich Bauverzögerungen ergeben. Hinzu käme, dass die beauftragten Firmen Probleme hätten, genügend Arbeitskräfte bereitzustellen. So sei es nicht gelungen, Verzögerungen aus früheren Bauphasen wieder aufzuholen.

Für Elternsprecher Mario Winkler ist die erneute Verzögerung mehr als ärgerlich. "Sie geht voll zulasten der Schüler, die einen deutlich längeren Schulweg zum Terrassenufer haben", sagt er. Morgens seien dies durch die Schulbusse "nur" rund 30 Minuten, doch nachmittags benötigen manche Schüler fast eine Stunde, um nach Hause zu kommen.

Schüler und Lehrer werden vor vollendete Tatsachen gestellt

Für die Möbel hätte man eine Übergangslösung finden und die alten mit ins sanierte Schulhaus nehmen können, so Winkler. Auch den Bauverzug bemängelt er. "Am neuen Verwaltungszentrum wird aufgepasst, das so etwas nicht passiert. Aber bei Schulen vermisse ich diese Herangehensweise."

Es sei bedauerlich, dass Eltern und Schüler jetzt vor vollendete Tatsachen gestellt würden, obwohl die Leiterin des Amtes für Schulen den Elternvertretern zugesichert hatte, regelmäßig über den Baustand zu informieren.

Winkler weist darauf hin, dass sich der verschobene Umzug auch auf weitere Schulen auswirke, die saniert werden müssen und den Auslagerungsstandort benötigten. Zudem seien weitere Fragen offen. Zum Beispiel gibt es Schüler, die nahe am Gymnasium Cotta wohnen und eigentlich kein Bildungsticket benötigen, es jetzt aber aufgrund der Auslagerung brauchen. "Wie sind dann die Kündigungsfristen für die Tickets?", fragt Winkler. Solche Dinge müssten rechtzeitig geklärt werden.

Die Schulleiterin des Gymnasiums wollte sich nicht äußern und verwies an das Landesamt für Schule und Bildung (Lasub), das aber für Fragen des Schulhauses nicht zuständig ist.