Jugend-Öko-Haus in Dresden bleibt bis Ende August offen

Dresden. Das Jugend-Öko-Haus (JÖH), das in einem der Kavaliershäuser am Palaisteich im Großen Garten untergebracht ist, wird nun doch nicht am 1. Mai geschlossen, wie zuletzt angekündigt. Bis 31. August wird es zunächst weiter Bildungsangebote an diesem Standort geben. So können Kinder und Jugendliche die Sommerferienkurse nutzen, die sich thematisch um Umwelt- und Naturpädagogik drehen. Das Angebot ist bei den Dresdnern sehr beliebt: Allein 2022 waren fast 3.500 Kinder und Jugendliche sowie über 750 Erwachsene vor Ort. Das JÖH ist Umweltbildungspartner für viele Schulen und Kindertagesstätten und ausgebucht bis nach den Sommerferien.
Eigentlich war geplant, das Haus zum 1. Mai zu schließen. Stadt und Eigentümer Schlösserland Sachsen hatten sich auf eine Auflösung des Mietvertrages zu Ende April geeinigt. Vorausgegangen war die Ankündigung des langjährigen Trägers, das Projekt in neue Trägerschaft abgeben zu wollen. Ein Grund dafür ist, dass das Jugendamt das Tarifregelwerk der Diakonie Deutschland, an welches der bisherige Träger gebunden ist, nicht akzeptiert und die daraus entstehenden Mehrkosten nicht gedeckt werden können.
Nun wurde zumindest für die kommende Sommersaison eine Lösung gefunden. Konstruktive Gespräche zwischen der Landeshauptstadt, dem Träger Christliches Jugenddorfwerk Deutschland Sachsen/Thüringen und dem Eigentümer Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen hätten letztlich ermöglicht, dass das Sommerferienprogramm in Dresden bis Ende August fortgeführt werden kann, wie die Stadt mitteilt.
Finanzierung muss noch beschlossen werden
Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU) begrüßt diesen Kompromiss. "Damit
haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, das Jugend-Öko-Haus in den
Sommerferien zu nutzen“. Auch Schlösser-Chef Christian Striefler ist zufrieden: "Nach den konstruktiven
Gesprächen zwischen dem Träger des Jugend-Öko-Hauses und der Landeshauptstadt
Dresden sind wir gern bereit, unseren eigenen dringenden Bedarf zurückzustellen
und das Kavaliershaus zur Absicherung der Angebote für Kinder und Familien in
den Sommerferien bis zum 31. August 2023 zur Verfügung zu stellen".
Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP),
der erst vor wenigen Tagen persönlich die Petition zum Erhalt der Kinder- und
Jugendeinrichtung entgegengenommen hatte, bezeichnet die Lösung als gute Nachricht. "Es muss aber weiter unser Ziel
bleiben, die inhaltlichen und pädagogischen Angebote des Hauses zu erhalten, und
zwar dauerhaft. Dazu wird der Bildungsbereich alternative Standorte prüfen und
mit dem Träger im Gespräch bleiben."
Das CJD Sachsen/Thüringen teilt mit, dass "wir nach intensiven Austauschen mit allen Beteiligten eine Lösung gefunden haben und das Projekt in unserer Trägerschaft bis zum 31. August 2023 fortgeführt wird. Damit ist eine Absicherung der Angebote über die Sommerferien möglich". Die finanzielle Sicherung dieses Zeitraumes muss der Jugendhilfeausschuss beschließen. "Ein Beschlussvorschlag wird dem Ausschuss in der nächsten Sitzung vorliegen. Ich werde dies persönlich begleiten", so Jugendamtsleiterin Sylvia Lemm.