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Licht und Graffitiwände für den Alaunpark in Dresden

Für die Bewohner in der Dresdner Neustadt soll es mehr Sport- und Freizeitangebote im Alaunpark geben. Auch die lang geforderte Beleuchtung soll bis Ende des Jahres stehen. Was sonst geplant ist.

Von Fionn Klose
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Der Alaunpark ist das grüne Wohnzimmer der Neustädter. Dort soll sich jetzt einiges ändern.
Der Alaunpark ist das grüne Wohnzimmer der Neustädter. Dort soll sich jetzt einiges ändern. © Archiv: Christian Juppe

Dresden. Wenn die Sonne scheint und das Wochenende in greifbarer Nähe ist, kennen die Neustädter nur ein Ziel: ihr grünes Wohnzimmer, der Alaunpark. Auf der großen, grünen Wiese liegen sie dann, sonnen sich oder quatschen mit Freunden bei einem Bier. Eine Oase zum Entspannen, mitten in der hektischen Stadt. Nun soll die Westerweiterung des Parks neu gestaltet werden. Und es kommt Beleuchtung.

Was die Stadt im Alaunpark in Dresden konkret plant

Seit 2022 gibt es auf der Westerweiterung einen Boulderhügel und neue Bäume. Im nächsten Jahr sollen neue Spiel- und Sportbereiche hinzukommen, Parkwege gebaut und weitere Bäume gepflanzt werden. "Auf der großen Sportfläche sind ein Multisportfeld für Basketball, Volleyball, Fußball, ein Bolzplatz mit Ballfangzaun, eine Streetballfläche und ein Panna-Court-Feld (Minifußballfeld mit Bande) geplant", teilt die Stadt mit.

"Des Weiteren wird es einen Bereich mit einer Tischtennisplatte und einer Teqballplatte geben." Teqball ist ein Spiel, das Tischtennis und Fußball verbindet. Neben der Kletterspinne soll außerdem ein neuer Sitzbereich gebaut werden. Mehrere hunderttausend Euro kostet das Projekt. Laut Stadt sollen die Bauarbeiten Anfang 2024 beginnen und Ende nächsten Jahres beendet sein.

Legale Graffitiflächen für den Alaunpark

Außerdem sollen im Alaunpark bald legale Graffitiflächen entstehen. Das hatten sich der Stadtbezirk und der Verein Spike e.V. gewünscht. Der Neustädter Stadtbezirksbeirat stimmte dafür und beteiligt sich mit 43.500 Euro daran. "Bei einer Begehung im März dieses Jahres wurde dafür eine Fläche in der Westerweiterung ins Auge gefasst, auf der vier Graffitiwände mit den Maßen 2,5 mal fünf Meter samt Entsorgungsmöglichkeiten für Farbdosen entstehen", sagt Stadtbezirksamtsleiter André Barth.

Die Graffitiwände, sogenannte Legal Plains, sind Teil des Dresdner Graffiti-Konzepts. Von den Freiflächen gibt es im Stadtgebiet schon einige, zum Beispiel an der Washingtonstraße oder am Alexander-Puschkin-Platz.

Nach langem Warten: Beleuchtung kommt

Der Weg zwischen Tannenstraße und Alaunplatz soll noch in diesem Jahr Beleuchtung bekommen. "Der Baubeginn wird in diesem Monat sein", teilt die Stadt auf Anfrage von Sächsische.de mit. Man wolle diese Bauarbeiten, abhängig von den Bedingungen, zum Ende des Jahres abschließen.

Der Alaunpark wird auch immer wieder zum Tatort. Im Oktober 2022 wurde eine 48-Jährige vergewaltigt. Insgesamt 152 Straftaten sind im letzten Jahr angezeigt worden. Die Beleuchtung soll das Sicherheitsgefühl der Einwohner stärken. Polizei-Beamte, Politiker sowie Streetworker hatten immer wieder deren Relevanz angemahnt. "Das Beleuchtungskonzept für den Hauptweg wird von Stadtbezirksamt und -beirat seit vielen Jahren gefordert", sagt André Barth. Auch hier hat sich der Stadtbezirksbeirat finanziell an den Kosten beteiligt.

Doch es gibt auch Kritik an den Beleuchtungsplänen der Stadt. "Es reicht unserer Meinung nach nicht, allein den Weg zwischen Alaunstraße und Tannenstraße zu beleuchten", sagt SPD-Stadtbezirksbeirat Christian Demuth gegenüber Sächsische.de. "Wir fordern weiter, auf den Wegen am Pavillon im nördlichen Teil des Parks sowie vom Alaunpark Richtung Paulstraße Straßenlaternen aufzustellen."

Außerdem solle man auch beim neuen Weg zur Königsbrücker Straße mit Laternen planen. Demuth fordert auch, die bereits beschlossene Beleuchtung auf dem Hauptweg erst nach 24 Uhr zu dimmen, damit der Weg länger hell beleuchtet bleibt.

Mehr Beleuchtung im Dresdner Alaunpark gefordert

Auch die Neustädter CDU ist die Beleuchtung des Hauptweges zu wenig. "Wir unterstützen die Idee, den Weg am Pavillon im Nordalaunpark und den neuen Fahrradweg von der westlichen Tannenstraße zum Alaunpark ebenfalls zu beleuchten", sagt Katharina Kern. "Das ist wichtig, um die Sicherheit und die Qualität des Aufenthalts im Park für die Menschen in der Neustadt zu verbessern."

Für Stadtbezirksamtsleiter André Barth sei die Beleuchtung der richtige Weg, um das Sicherheitsgefühl der Parkbesucher ein Stück weit zu verbessern. Aber: "Eine weitere Beleuchtung wird von Stadtbezirksamt und -beirat schon deutlich in Betracht gezogen", sagt er.

Die Stadt teilte mit, dass eine weitere Beleuchtung durch das Amt für Stadtgrün aktuell nicht angestrebt werde. "Beleuchtungen in Park- und Grünanlagen stören die Natur durch die Lichtverschmutzung", so die Stadt. Die Beleuchtung des Hauptweges sei ein Ausnahmefall. "Auch seitens der Polizei wurde innerhalb einer Beratung betont, dass die Beleuchtung allein das Kriminalitätsaufkommen am Alaunplatz nicht zwangsläufig senken wird und ihn 'gefahrenfrei passierbar' macht."

Laut Christian Demuth werde immer noch so getan, "als ob der Alaunpark ein Biotop wäre sowie ein Park, der nur tagsüber genutzt wird." Aber auch abends und nachts sei er ein wichtiger Aufenthaltsraum. Deswegen solle der Park als Freiraum für junge Leute weiterentwickelt werden. "Gerade in Bezug auf die Beleuchtung."