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Tausende bei Demonstrationen in Dresden

Fridays for Future hat am Freitagnachmittag viele junge Leute hinter sich versammelt - und den Verkehr ins Stocken gebracht. Am Abend kam es dann zu Protest von anderer Seite.

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"Fridays for Future" ist am Freitagnachmittag über die Dresdner Carolabrücke in die Altstadt gezogen.
"Fridays for Future" ist am Freitagnachmittag über die Dresdner Carolabrücke in die Altstadt gezogen. © René Meinig

Dresden. Als die Demonstranten am Rathausplatz vorbei ziehen, recken sie ihre Fäuste in die Luft. Sie schreien: "Streik in der Schule, Streik in der Fabrik - das ist unsere Antwort auf eure Politik". Mehrere Tausend Menschen, vor allem Schüler, haben am Freitag für Lärm in der Dresdner Innenstadt gesorgt - und dafür, dass der Verkehr an vielen Stellen ins Stocken geriet. Erst zog "Fridays for Future" durch die Neustadt. Am frühen Abend versammelten sich Gegner der Impfpflicht zu einem Protestzug am Altmarkt.

Der Klimastreik der Bewegung Fridays for Future hatte kurz nach 13 Uhr mit einer Kundgebung begonnen. So versammelten sich zunächst schätzungsweise 1.000 Teilnehmer auf dem Alaunplatz. Doch es wurden immer mehr.

Im Vordergrund der Demo am Freitag stand auch der Krieg in der Ukraine, wie auf vielen Schildern zu lesen war.
Im Vordergrund der Demo am Freitag stand auch der Krieg in der Ukraine, wie auf vielen Schildern zu lesen war. © Rene Menig

Auf Plakaten war "Stadtentwicklung for Future" und "Dresden Zero" zu lesen, aber auch "No War". Ein Sprecher auf der Bühne sagte: "Seit drei Jahren gehen wir auf die Straße. Seit drei Jahren merken wir, wie wenig sich geändert hat. Aber wir geben nicht auf." Nach den ersten Kundgebungen traten Sänger auf, es wurde getanzt.

"Niemand hat ein Recht auf Billigfleisch"

Gegen 14.15 Uhr setzten sich die Teilnehmer schließlich in Bewegung. Der Zug führte zunächst in Richtung des Goldenen Reiters, wo gegen 15.30 Uhr eine Zwischenkundgebung stattfand. Schätzungen eines SZ-Reporters zufolge befanden sich mehrere Tausend Menschen auf dem Neustädter Markt. Die Große Meißner Straße in Richtung Palaisplatz war zwischenzeitlich gesperrt.

Vertreter verschiedener Gruppen traten auf, darunter ein Sprecher von Greenpeace. Er forderte ein Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Abschaffung der Massentierhaltung. "Niemand hat ein Recht auf Billigfleisch", sagte er.

Fridays for Future-Teilnehmer demonstrieren auf dem Neustädter Markt gegen den Ukraine-Krieg.
Fridays for Future-Teilnehmer demonstrieren auf dem Neustädter Markt gegen den Ukraine-Krieg. © René Meinig

Fridays for Future kämpft für einen stärkeren Klima- und Umweltschutz, um die Erderwärmung in den Griff zu bekommen. Zu der Demonstration sind 4.000 Menschen angemeldet gewesen. Die Aktion war Teil eines "globalen Klimastreiks", der zeitgleich in vielen anderen Städten Deutschlands lief, darunter Leipzig, Chemnitz und Berlin. Das Motto lautete: "People, not Profit" - Menschen statt Gewinne.

Auch der Ukraine-Krieg spielte eine zentrale Rolle auf den Demonstrationen. Eine Rednerin in Dresden forderte den "vollständigen Ausstieg aus Gas, Öl und Kohle", um die Abhängigkeit von Russland im Energiesektor zu beenden. "Wir bezahlen einen Krieg, neun Stunden von hier entfernt", hieß es später. Und: "Klimaschutz bedeutet eine Zukunft ohne Krisen, aber auch eine Zukunft ohne Krieg."

Nach dem Zwischenstopp am Goldenen Reiter zog die Demo über die Carolabrücke. Die Polizei blockierte dafür mehrere Kreuzungen und Straßen. So staute sich der Verkehr zum Beispiel am Carolaplatz. Autofahrer wurden von Beamten in Richtung Wigardstraße umgeleitet.

Nachdem die Brücke überquert war, ging es weiter über den Dr.-Külz-Ring, dann über die Marienstraße zum Postplatz, anschließend in die Ostra-Alle, und nach einer Umrundung des Zwingergartens erreichten die Demonstranten kurz nach 17 Uhr den Theaterplatz. Dort endete die Aktion mit einem Abschlusskonzert.

Unterdessen hatte am Altmarkt schon die nächste Demonstration begonnen. Gegner der Impfpflicht trafen sich gegen 17 Uhr zu einer Kundgebung. Von dort sollte ein Zug durch die Innenstadt starten. Angemeldet waren 2.000 Personen. (peng/SZ)