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Menschenkette für 13. Februar in Dresden angemeldet

Am 13. Februar, dem Gedenktag der Zerstörung von Dresden im Zweiten Weltkrieg, wird es wieder eine Menschenkette geben. Diese braucht es mit Blick auf die politischen Entwicklungen mehr denn je, so Oberbürgermeister Dirk Hilbert.

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Seit vielen Jahren reichen sich Menschen zum Jahrestag der Zerstörung Dresdens auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche die Hände. Die Menschenkette wurde auch für 2024 angemeldet.
Seit vielen Jahren reichen sich Menschen zum Jahrestag der Zerstörung Dresdens auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche die Hände. Die Menschenkette wurde auch für 2024 angemeldet. © Robert Michael/dpa (Archiv)

Dresden. Auch zum diesjährigen Gedenken der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg am 13. Februar 1945 will Dresden mit einer Menschenkette eine klare Friedensbotschaft in die Welt senden. Sie sei "das deutlich sichtbare Signal, dass wir wachsam sind und gemeinsam Verantwortung für das Bewahren von Freiheit, Toleranz und Menschenwürde übernehmen", sagte die Rektorin der Technischen Universität Dresden, Ursula M. Staudinger. Diese Werte bildeten das Fundament der deutschen Demokratie, die derzeit "in beispielloser Weise unter dem Druck von Rassismus, Rechtspopulismus und Intoleranz steht".

Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Situation und des Wahljahres in Sachsen hofft die Stadt auf "ein wirkungsvolles Zeichen" auch am 13. Februar. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sieht dabei in der Menschenkette einen "besonderen Moment des gemeinsamen Erinnerns und symbolischen Zusammenstehens für Versöhnung und Frieden".

Die Entwicklungen an den politischen Rändern Deutschlands beunruhigten, sagte er. "Die AfD ist längst zu einer Partei geworden, deren Gefährlichkeit niemand mehr ignorieren kann." Zugleich bleibe die gesellschaftliche Stimmung in Deutschland äußerst angespannt. "Frust hat sich auch in der Mitte breitgemacht, das bereitet mir große Sorgen", sagte Hilbert.

"Die Menschenkette mahnt, vereint zusammenzustehen"

"In diesen besonders herausfordernden Zeiten mahnt die Menschenkette mehr denn je, vereint in Vielfalt zusammenzustehen und unsere Werte entschlossen zu verteidigen", sagte Staudinger, die die Versammlung in Tradition ihres Vorgängers jährlich anmeldet. Sie hofft, dass "gerade jetzt" möglichst viele Menschen dem Aufruf folgen, sich am 75. Jahrestag die Hände reichen und so ein Band um die historische Altstadt bilden - im vergangenen Jahr knapp 11.000 Menschen.

Die Kulturstadt war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bomben stark zerstört worden. Bis zu 25.000 Menschen starben. Neonazis hatten früher immer wieder versucht, den Gedenktag zu missbrauchen, seit 2012 überwiegt das friedliche Gedenken der Bürger. (dpa)