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So gedenkt Dresden der Opfer von Nationalsozialismus und Holocaust

Am 27. Januar wird auch in Dresden mit verschiedenen Veranstaltungen an die Opfer von Nationalsozialismus und Holocaust erinnert.

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Keine hohle Phrase: Eine weiße Rose neben einem Davidstern des Mahnmals für deportierte Dresdner Juden am Bahnhof Dresden-Neustadt.
Keine hohle Phrase: Eine weiße Rose neben einem Davidstern des Mahnmals für deportierte Dresdner Juden am Bahnhof Dresden-Neustadt. © dpa-Zentralbild

Dresden. Die Stadt gedenkt am Samstag der Opfer des Holocausts. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. An diesem Wochenende finden dazu verschiedene Veranstaltungen statt. So gibt es im ehemaligen Richthof der Gedenkstätte Münchner Platz um 18 Uhr eine öffentliche und zentrale Gedenkfeier mit dem Münchner-Platz-Komitee.

Neben Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) werden Repräsentanten des Freistaates und des Sächsischen Landtages sowie weitere Gäste Blumengebinde am Denkmal "Figurengruppe" von Arnd Wittig niederlegen. Im Anschluss können Interessierte um 19 Uhr im Vortragssaal der Gedenkstätte Münchner Platz an einem Gespräch mit Dotschy Reinhardt, Vorsitzende des Landesrats der Roma und Sinti RomnoKher Berlin-Brandenburg e. V., teilnehmen. Im Fokus steht die Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus.

Hilbert sagte zu dem Tag des Erinnerns: "Gedenktage sind Erinnerungsmarken. Sie holen uns aus dem Alltag heraus und geben uns Gelegenheit, geschichtliche Ereignisse in ihrer Tragweite und Bedeutung immer wieder ins Bewusstsein zu rücken. Sie dienen vor allem dazu, die eigene Verantwortung für die Gestaltung der Gegenwart zu erkennen und wahrzunehmen."

Auch Mahngang geplant

Gedacht wird auch an anderer Stelle der Gesellschaft: Bereits zum zweiten Mal organisiert der Verein Ostra e.V. einen Gedenkrundgang. Start ist um 13 Uhr am Neumarkt, dann geht es begleitet von Redebeiträgen zum Bahnhof Neustadt. Dort soll der Rundgang gegen 14:30 Uhr enden. An dem Bahnhof findet sich die Gedenktafel zur Erinnerung an die Deportation jüdischer Menschen aus Dresden.Der Bahnhof Neustadt/Leipziger Bahnhof war ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt des sogenannten "Dritten Reichs", von dem aus hunderte Jüdinnen und Juden aus Dresden in den Tod deportiert wurden.

Für die Organisatoren sagt Christopher Colditz, Stadtrat der Linke-Fraktion: "Gerade in Zeiten, in denen Deportationspläne einer neofaschistischen Partei bekannt geworden sind, ist es umso wichtiger, die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen." "Nie wieder" sei keine hohle Phrase, sondern im Moment der größte Auftrag an die Gesellschaft.

Der 27. Januar ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Die Vereinten Nationen erklärten den Tag 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. (SZ)