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Nach Monsterfisch: Neues Tier in Dresden aufgetaucht

Eine gewaltige grüne Gottesanbeterin steht seit Mittwoch auf dem Albertplatz und erinnert an "Erwin 23" an der Elbe. Die Künstler haben noch weitere Pläne.

Von Henry Berndt
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Schon wieder ein Riesentier in Dresden - dieses Mal am Albertplatz.
Schon wieder ein Riesentier in Dresden - dieses Mal am Albertplatz. © Sven Ellger

Dresden. Nachdem zuletzt ein mysteriöser bunter Riesenfisch an der Elbe in Dresden für Aufsehen gesorgt hatte, ist nun in der Neustadt ein neues XXL-Kunstwerk aufgetaucht.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde auf dem Albertplatz vor der Volksbank eine große grüne Gottesanbeterin aufgestellt. Diesmal bekannte sich das Künstlerkollektiv HRB+C bereits ohne Aufforderung der Stadtverwaltung zu seinem Werk und taufte es "Baszd Meg Pillangót", was übersetzt "F...e den Schmetterling" heißt.

"Do not touch! Scharf & bissig" ist auf einem Schild zu lesen, das um den Hals des Riesen-Insekts hängt.

Ein neues Kunstwerk der Gruppe, von der auch der Fisch "Erwin 23" stammte.
Ein neues Kunstwerk der Gruppe, von der auch der Fisch "Erwin 23" stammte. © Sven Ellger

Im Interview mit Sachsen Fernsehen teilten die Künstler mit: "Dresden soll bunter werden. Das war nicht unser letzter Streich." Sie kündigten an, dass demnächst weitere ähnliche Kunstaktionen in der Stadt folgen sollen. "Wir wollen die Menschen im Lockdown von Corona ablenken. Ein politisches Ziel verfolgen wir damit jedoch nicht."

Ihren Fisch namens Erwin 23 hatten die Künstler Anfang des Monats an der Elbe aufgestellt und dann vor dem steigenden Pegel in Sicherheit gebracht. Zuvor war der Monsterfisch tagelang ein gefragtes buntes Fotomotiv in den tristen Corona-Tagen gewesen.

Der Riesenfisch "Erwin 23" sorgte tagelang für große Aufmerksamkeit an der Elbe.
Der Riesenfisch "Erwin 23" sorgte tagelang für große Aufmerksamkeit an der Elbe. © dpa

Doch warum gerade Dresden? "In Berlin würde so ein Kunstwerk untergehen", sagten die Künstler nun Sachsen Fernsehen. "Umso glücklicher sind wir, dass unser Erwin 23 allein schon für so ein Aufsehen und so viel Freude gesorgt hat. Das hoffen wir bei der Gottesanbeterin auch."

Gebaut sei das neue Kunstwerk vorrangig aus Schrott , darunter alte Heizungsrohre, Sägen, Fahrradrahmen und geflochtener Draht.

Das Rieseninsekt ist scharf und bissig, warnen die Erbauer.
Das Rieseninsekt ist scharf und bissig, warnen die Erbauer. © Sven Ellger

Nach dem Auftauchen des Monsterfisches hatte die Dresdner Stadtverwaltung entspannt reagiert und von einer "coolen" Aktion gesprochen. Für weitere Fälle wünschte man sich allerdings die Beantragung einer Genehmigung. Erwin war allerdings im Unterschied zur Gottesanbeterin in einem Landschaftsschutzgebiet platziert worden.

"Das Kunstwerk der Gottesanbeterin auf dem Albertplatz steht augenscheinlich auf einer privaten Fläche, deshalb ist dafür keine Sondernutzungserlaubnis notwendig", hieß es am Mittwochnachmittag aus dem Straßen- und Tiefbauamt.

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) reagierte geradezu begeistert: "Kunst lebt in der öffentlichen Wahrnehmung nicht zuletzt von Irritation und Intervention im öffentlichen Raum. Insofern freue ich mich über das neue Kunstwerk am Albertplatz, dass eine künstlerische Artikulation darstellt, die zum Dialog auffordert."

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