Nach Schrotträder-Aktion: Wann der Radweg in Dresden-Pillnitz gebaut werden soll
Dresden. Die Lohmener Straße verbindet Pillnitz mit Oberpoyritz. Seit 20 Jahren soll an dieser Stelle ein gemeinsamer Geh- und Radweg Sicherheit bieten. Doch der wurde bisher weder geplant noch gebaut. Seit März weisen drei Schrotträder entlang der Trasse auf diesen Umstand hin. Jetzt war dies Thema im Rat.
Steffen Kandalofsky wollte im Rahmen der Einwohnerfragestunde nochmals Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und Antworten von der Stadt erhalten. Seine Hauptkritik: Aktuell gibt es zwar einen von Pillnitz kommenden Radweg, doch der endet abrupt vor einer Gartensparte. Danach müssen Radler und Fußgänger auf die Straße.
Dort darf zwar offiziell nur 60 Stundenkilometer gefahren werden, viele Autofahrer sind jedoch schneller unterwegs. "Wir brauchen diesen Radweg, warum ist noch kein Baubeginn in Sicht", so seine Frage an Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne).
Woran Dresden jetzt plant
Laut Kühn ist der bisher fehlende gemeinsame, mindestens zweieinhalb Meter breite und 1,2 Kilometer lange Radweg mittlerweile sowohl im Radwege- als auch im Gehwegekonzept der Stadt mit der höchsten Priorität versehen worden. "Das heißt, es gibt einen entsprechenden Planungsauftrag aus der Politik heraus an die Verwaltung."
Kühn zufolge sind 2022 erste Vorplanungen für den Radweg angeschoben worden. Die Planung sei jedoch kompliziert, da unter anderem zwei Flächennaturdenkmäler betroffen sind und Grundstücke erst noch gekauft werden müssen. Hohen Aufwand verursacht zudem eine geplante Querungshilfe am Beginn der Ortsdurchfahrt Oberpoyritz. "Wir gehen ehrlicherweise davon aus, dass noch zwei weitere Jahre geplant wird", so Kühn weiter.
Bis dahin will die Stadt jedoch stärker als bisher Tempo 60 entlang der Trasse kontrollieren. "Mein Eindruck ist, dort wird oft zu schnell gefahren. Ich werde das im Rahmen unserer Sicherheitspartnerschaft mit der Polizei ansprechen. Wir werden auch selber mehr kontrollieren."
Unterstützung kommt von ADFC. "Die Lohmener Straße zwischen Pillnitz und Oberpoyritz benötigt dringend einen Radweg, denn die langgezogene und fast schnurgerade Straße ist eine Rennstrecke für Autos", sagt ADFC-Geschäftsführer Edwin Seifert.