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Ende eines Umzugsmarathons: BSZ-Neubau in Dresden soll 2025 öffnen

Nach mehreren Umzügen und zähen Standort-Debatten bekommt das Dresdner BSZ für Wirtschaft "Franz Ludwig Gehe" eine feste Heimat nahe des Stadtzentrums - und ein neues Bildungsangebot.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Das BSZ für Wirtschaft "Franz Ludwig Gehe" in Dresden zieht 2025 an die Freiberger Straße. Aktuell entsteht dort ein Neubau.
Das BSZ für Wirtschaft "Franz Ludwig Gehe" in Dresden zieht 2025 an die Freiberger Straße. Aktuell entsteht dort ein Neubau. © René Meinig, ARGE Junk & Reich I Hartmann + Helm

Dresden. Das Berufliche Schulzentrum (BSZ) für Wirtschaft "Franz Ludwig Gehe" kann auf einen regelrechten Umzugsmarathon zurückblicken: 2010 war die Handelsschule zunächst von der Bünaustraße in Löbtau auf den Berthelsdorfer Weg nach Seidnitz gezogen, 2014 nach Gorbitz an den Leutewitzer Ring, und dort 2019 wiederum von Haus 1 in Haus 2, um Platz für den neuen Nachbarn zu machen, dem Gymnasium Gorbitz.

Schnell wurde klar: Weil beide Schulen auf Dauer nicht hineinpassen, ist ein weiterer Umzug nötig. Prohlis sollte es diesmal werden, wurde es am Ende aber doch nicht. Stattdessen wird das BSZ nun an die Freiberger Straße ziehen. Der hoffentlich letzte Wechsel, hofft Lars-Detlef Kluger.

Die Chancen dafür stehen gut. Stadträte, aber auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) bekennen sich zu dem neuen und für das Berufsschulzentrum endgültigen Standort, für den am Donnerstag symbolisch der Grundstein gelegt wurde. "Hier entsteht ein echter Stammsitz für eine wichtige Bildungseinrichtung in unserer Stadt", sagte Hilbert. "Was lange währt, wird gut." Kultusminister Christian Piwarz (CDU) dankte dem Schulleiter für seine Geduld: "Du hast viele Kämpfe ausgefochten."

Berufliches Gymnasium kommt an die Freiberger Straße

Bis 2025 entsteht auf dem Gelände des alten Kohlebahnhofs ein neues Schulhauses für 1.400 Schüler sowie eine Dreifeld-Sporthalle. Aktuell zählt das BSZ etwa 1.000 Azubis aus Sachsen und Teilen Brandenburgs, die sich zum Verkäufer, Kaufmann oder Drogisten ausbilden lassen. Auch eine Fachoberschule gehört zum Zentrum.

Der Zuwachs an Schülern auf 1.400 wird unter anderem durch die zusätzliche Integration eines Beruflichen Gymnasiums zustande kommen. Der Schulleiter fand am Donnerstag trotz der vielen vorangegangenen Umzüge versöhnliche Worte. "Ich bin bedanke mich bei den Stadträtinnen und Stadträten, dass es ihnen gelungen ist, mit der Verwaltung und dem Bürgermeister ein Konzept zu erarbeiten, das alle Interessen befriedet", so Kluger.

Mit dem WTC am Horizont: An der Freiberger Straße wächst das neue BSZ für Wirtschaft "Franz Ludwig Gehe.
Mit dem WTC am Horizont: An der Freiberger Straße wächst das neue BSZ für Wirtschaft "Franz Ludwig Gehe. © René Meinig
Schulleiter Lars-Detlef Kluger besiegelt den Bau seiner neuen Schule mit einem Hammerschlag auf den "Grundstein".
Schulleiter Lars-Detlef Kluger besiegelt den Bau seiner neuen Schule mit einem Hammerschlag auf den "Grundstein". © René Meinig
OB Dirk Hilbert, Kultusminister Christian Piwarz, Schulleiter Lars-Detlef Kluger und Ines Neumer vom Schulamt legen eine Zeitkapsel in den "Grundstein". Darin befinden sich Ausgaben der vier großen Tageszeitungen in Dresden.
OB Dirk Hilbert, Kultusminister Christian Piwarz, Schulleiter Lars-Detlef Kluger und Ines Neumer vom Schulamt legen eine Zeitkapsel in den "Grundstein". Darin befinden sich Ausgaben der vier großen Tageszeitungen in Dresden. © René Meinig

Dresden brauche gut ausgebildete Fachkräfte, betonte OB Hilbert in seiner Rede auf der Baustelle und verwies auf die am Dienstag angekündigte Ansiedlung des Chip-Riesen TSMC in Rähnitz. "Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Jahren im Dresdner Norden 10.000 Arbeitsplätze dazukommen werden." Auch Dresden müsse dafür sorgen, dass diese Arbeitsplätze besetzt werden können.

Schulhaus und Sporthalle sollen am Ende rund 46 Millionen Euro kosten, der Freistaat gibt 14 Millionen Euro für diese Investition dazu. Die Bauarbeiten sind bereits gut vorangekommen: Die Bodenplatte ist bereits gegossen, im Untergeschoss stehen schon die ersten Säulen und Wände. Die Schule wird später einmal über begrünte Fassaden und ein begrüntes Dach verfügen, auch eine Tiefgarage ist vorgesehen. In unmittelbarer Nähe befinden sich eine Straßenbahnhaltestelle und der S-Bahn-Haltepunkt Freiberger Straße.