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S-Bahn-Ausfälle in Dresden: Bahn setzt zusätzliche Loks und Waggons ein

Personalausfälle führen dazu, dass die S-Bahnen in Dresden ausfallen oder mit weniger Waggons unterwegs sind. Die Bahn steuert nun dagegen - ab sofort.

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Die Dresdner S-Bahnen sollen wieder verlässlich fahren. Die Bahn holt zusätzliche Loks und Waggons nach Dresden.
Die Dresdner S-Bahnen sollen wieder verlässlich fahren. Die Bahn holt zusätzliche Loks und Waggons nach Dresden. © Symbolfoto/Sven Ellger

Dresden. So viele Zugausfälle wie im Herbst gibt es im Dresdner S-Bahn-Netz zwar nicht mehr. Die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) hatten den Fahrplan ausgedünnt, um einen verlässlicheren Fahrplan anbieten zu können. Dennoch kommt es weiterhin zu Ausfällen, auch sind Züge mit weniger Waggons unterwegs. Das soll sich nun ändern.

Ab sofort setzt die Bahn insgesamt sechs zusätzliche Wagen und zwei weitere Lokomotiven ein, insbesondere auf der Linie S1 zwischen Meißen und Bad Schandau. Das haben DB Regio und VVO am Mittwoch mitgeteilt. Die Fahrzeuge stammen von der Regionalexpresslinie Halle-Jena, deren Verkehrsvertrag zu Ende gegangen ist. Durch deren Einsatz soll sich das Fahrtangebot in Dresden stabilisieren.

Bahn: "Ich bitte unsere Fahrgäste um Geduld"

In den vergangenen Wochen hätten Engpässe in der Dresdner Werkstatt dazu geführt, dass es vermehrt auch zu Ausfällen bei der Fahrzeugflotte gekommen ist, heißt es in der Mitteilung. "Wie in vielen anderen Unternehmen auch verzeichnet DB Regio Südost derzeit eine hohe Krankheitsquote. Gleichzeitig ist die Personalsituation in der Werkstatt, in der hoch qualifizierte Fachkräfte die Züge reparieren und warten, ohnehin angespannt." Insbesondere im VVO-Dieselnetz, aber auch bei der S-Bahn Dresden fehlten deshalb Triebwagen, Lokomotiven und Wagen.

"Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck daran, den Rückstau bei Reparaturen und Inspektionen zu beheben", sagt Christine Singer, Vorsitzende der Regionalleitung bei DB Regio Südost. "Dabei hilft uns auch die Einstellung und Ausbildung neuer Kolleginnen und Kollegen." Bis die Azubis und neuen Fachkräfte an Bord sind, werde es aber noch ein bisschen dauern. "Dafür bitte ich unsere Fahrgäste um Geduld und um ihr Verständnis. Auch ich persönlich bin im Moment nicht zufrieden mit der Qualität, die wir unseren Fahrgästen anbieten." 2023 habe die Bahn für den Raum Dresden bereits mehr als 70 neue Mitarbeitende eingestellt.

Die Ersatzzüge haben laut Bahn ein vergleichbares Qualitätsniveau wie die S-Bahn-Fahrzeuge. Sie verfügten lediglich über etwas weniger Sitzplätze. Die Fahrgäste erkennen die anderen Wagen vor allem an den zusätzlichen Gepäckablagen sowie großen Tischen an Vierersitzgruppen. "Der Einsatz der Fahrzeuge ist ein weiterer Baustein im Qualitätsverbesserungsprozess, den der VVO als Besteller von der DB eingefordert hat", sagt VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen. "Es ist nicht hinnehmbar, dass immer wieder Wagen auf der S-Bahn fehlen und die Fahrgäste insbesondere in den Hauptverkehrszeiten Mühe haben, Platz im Zug zu finden."

Im Herbst hatte sich die Situation so weit zugespitzt, dass bis zu 18 Prozent der Fahrten pro Linie ausfielen. Am 16. Oktober wurde daher der Fahrplan im Dresdner S-Bahn-Netz eingedampft. Als Grund wurden damals Personalprobleme genannt. Wann das ursprüngliche Fahrtenangebot wieder aufgenommen werden kann, ist unklar. Ein Ende der Maßnahme ist bis heute nicht benannt worden.