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So sieht Dresdens neues Kombibad aus

Die neuen Rutschen sind schon installiert, innen werden die Becken gefliest. Wann im Prohliser Kombibad gebadet werden kann und was noch geboten wird.

Von Nora Domschke
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Links oben beginnt die Speedrutsche, sie ist steil und kurz. Die Rutsche daneben ist auch für Familien mit Kindern geeignet.
Links oben beginnt die Speedrutsche, sie ist steil und kurz. Die Rutsche daneben ist auch für Familien mit Kindern geeignet. © Marion Doering

Dresden. Sie sind der Farbtupfer auf der Großbaustelle in Dresden-Prohlis: Die grünen Rutschen schlängeln sich an der südlichen Gebäudewand entlang und lassen schon gut erkennen, was hier entsteht. Auf dem Gelände des früheren Freibades wird Dresdens neues Kombibad hochgezogen.

Neben dem Georg-Arnhold-Bad im Stadtzentrum wird es ab diesem Herbst auch in Prohlis eine Schwimmhalle mit angeschlossenem Freibad geben. Die SZ hat sich auf der Baustelle umgeschaut.

Was wird im Kombibad später alles geboten?

An der Georg-Palitzsch-Straße entsteht ein Hallen-Erlebnisbad samt Springerturm sowie ein Freibad mit großen Grünflächen - ähnlich dem innerstädtischen Georg-Arnhold-Bad. Allerdings wird es in Prohlis keine Sauna geben, weil die Bäder GmbH im Arnhold-Bad, am Freiberger Platz und in Bühlau neue Saunabereiche gebaut hat. Damit gebe es genügend Kapazitäten in der Stadt.

Schwimmhalle und Freibad sind künftig über einen großen Vorplatz und einen gemeinsamen Eingang neben der Straßenbahnhaltestelle Georg-Pahlitzsch-Straße erreichbar. Von dort werden die Besucher in die Halle oder ins Freibad geleitet. Im Außenbereich ist schon das große Schwimm- und Erlebnisbecken zu sehen, in dem es auch einen Strudelbereich und eine breite Rutsche geben wird. Daneben wird eine Badeplatte angelegt.

Die Anlage des Freibades mit dem großen Becken rechts ist schon gut zu erkennen. Im rechten Teil des Gebäudes befinden sich das Schwimmer- und das Erlebnisbecken, links in der höheren Halle ist der Sprungturm untergebracht.
Die Anlage des Freibades mit dem großen Becken rechts ist schon gut zu erkennen. Im rechten Teil des Gebäudes befinden sich das Schwimmer- und das Erlebnisbecken, links in der höheren Halle ist der Sprungturm untergebracht. © Marion Doering

In der neuen Schwimmhalle wird sich die Wasserfläche von 370 Quadratmetern in der alten Halle auf 740 Quadratmeter fast verdoppeln. Im Schwimmerbecken stehen dann sechs 25-Meter-Bahnen zur Verfügung, es wird einen Erlebnisbereich mit mehreren Wasserattraktionen geben, darunter eine breite Rutsche und eine Fischfigur.

Gleich daneben befindet sich der Bereich für die Kleinkinder mit großem Planschbecken. Bei den beiden Röhrenrutschen handelt es sich um eine kurze, steile Speedrutsche, die andere ist etwas flacher und länger, sodass dort auch Kinder rutschen können.

Das Erlebnisbecken wird eine Rutsche und andere Wasserattraktionen bekommen. Hinter der Glaswand rechts geht es zum Schwimmerbecken.
Das Erlebnisbecken wird eine Rutsche und andere Wasserattraktionen bekommen. Hinter der Glaswand rechts geht es zum Schwimmerbecken. © Marion Doering
Im Kombibad wird es ein eigenes Sprungbecken mit Einer-, Dreier- und Fünfer-Ebene geben.
Im Kombibad wird es ein eigenes Sprungbecken mit Einer-, Dreier- und Fünfer-Ebene geben. © Marion Doering
Das große Schwimmerbecken bietet sechs 25-Meter-Bahnen. Derzeit wird es gefliest. Trotz aufwendigerer Reinigung hat sich der Bäderbetrieb für Fliesen und gegen ein Edelstahlbecken entschieden.
Das große Schwimmerbecken bietet sechs 25-Meter-Bahnen. Derzeit wird es gefliest. Trotz aufwendigerer Reinigung hat sich der Bäderbetrieb für Fliesen und gegen ein Edelstahlbecken entschieden. © Marion Doering
Hier können später die Kleinsten planschen, dahinter ist der Gastronomiebereich geplant.
Hier können später die Kleinsten planschen, dahinter ist der Gastronomiebereich geplant. © Marion Doering

Zudem gibt es ein eigenes Lehrschwimmbecken, in dem die Höhe des Bodens verstellbar ist. Dadurch kann diese Becken auch als Sprunganlage mit Einer-, Dreier- und Fünfer-Ebene genutzt werden. Weil das Springen auch relevant für das Sportabzeichen ist, kann das damit auch erstmals im Winter abgelegt werden. Die vorhandene Springerhalle am Freiberger Platz ist Vereinen und Leistungssport vorbehalten.

Was kostet das neue Bad und wann soll es fertig sein?

Das neue Kombibad wird rund 21 Millionen Euro kosten und damit - nach jetzigem Stand - im geplanten Rahmen bleiben. Die Dresdner Bäder GmbH nutzt dafür 5,2 Millionen Euro aus der Sportförderung und 2,1 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm Soziale Stadt.

Anfang 2019 hatten die Bauarbeiten mit dem Abriss der alten Freibad-Anlage begonnen. In der zweiten Jahreshälfte 2021 soll das neue Bad fertig sein, Ziel für die Eröffnung sind die Herbstferien. Konkret will sich die Bäder GmbH aber noch nicht festlegen, weil es auch aufgrund von Corona zu Verzögerungen beim Bau kommen könnte. Bislang liegen die Arbeiten aber im Zeitplan, so Sprecher Lars Kühl.

Die alte Schwimmhalle wird den Dresdnern so lange zur Verfügung stehen, bis die neue genutzt werden kann - sie ist insbesondere für den Schwimmunterricht in der Grundschule ein wichtiger Standort im Südosten Dresdens.

Das Becken im Außenbereich ist bereits mit Wasser gefüllt. "Das machen wir mit allen Edelstahlbecken im Außenbereich so, auch in den anderen Freibädern", erklärt Bäder-Sprecher Lars Kühl. Dadurch werde verhindert, dass sich das Becken bei Frost verzieht.

Bevor darin gebadet werden kann, wird das Wasser natürlich ausgetauscht. Allerdings wird das erst im Sommer 2022 der Fall sein. "In diesem Jahr wird das Freibad noch nicht genutzt werden können." Das sei erst möglich, wenn das gesamte Kombibad fertig ist, denn so gibt es draußen keinen gesonderten Umkleidebereich.

Wie lief die vergangene Freibadsaison und wann ist Schwimmen in Dresdner Bädern wieder möglich?

Aufgrund der strengen Hygieneregeln, die vor allem ausreichend Abstände zwischen den Badegästen forderten, konnten die Dresdner Freibäder in der vergangenen Saison nur eine Maximalzahl an Besuchern auf die Anlagen lassen. Zudem wurden die Öffnungszeiten verkürzt. Rund 230.000 Gäste waren es insgesamt in den acht Freibädern. Zum Vergleich: 2019 kamen noch über 407.000 Gäste, es war ein durchschnittlicher Sommer ohne Einschränkungen.

In Dresdens größtem Freibad waren es mit 42.000 etwas mehr als die Hälfte der Gäste, in Mockritz konnten statt mehr als 80.000 nur 39.000 Besucher ins Bad gelassen werden.

Wie hoch die finanziellen Verluste 2020 genau ausfallen, sagt die Bäder GmbH nicht. Nur so viel: Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen habe dazu eine Umfrage unter großen Betreibern von Hallen-, Frei-, Kombi-, Freizeit- und Thermalbädern durchgeführt. Landesweiter Trend war ein Rückgang um die Hälfte sowohl bei den Besuchern als auch bei den Einnahmen. "Die Entwicklung bei uns in Dresden war zwar etwas besser, aber dennoch besorgniserregend."

Wann öffnen Dresdens Schwimmhallen nach dem Lockdown?

Die Frage, wann in Dresden die Schwimmhallen nach dem Lockdown wieder genutzt werden können, kann Lars Kühl derzeit noch nicht beantworten. "Ja, wir wollen so schnell wie möglich öffnen, sind aber auf eine entsprechende Entscheidung angewiesen." Wie der Tourismus und die Gastronomie stehen Schwimmbäder in einer möglichen Öffnungsstrategie ganz hinten auf der Liste.

Fest steht: Für die Dresdner Schwimmhallen brauche es einen Vorlauf von gut zwei Wochen, erklärt Lars Kühl. Derzeit befinden sich die Anlagen im Notbetrieb - allein die Prüfung des Wassers auf Legionellen würde mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Gut aufgestellt fühlt sich die Bäder GmbH mit Blick auf die Freibadsaison. Die im vergangenen Jahr erarbeiteten Hygienekonzepte Online-Ticketverkauf und Höchstzahl an Besuchern hätten sich bewährt. Diese Konzepte müssten vor der kommenden Saison überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Wenn es die Corona-Verordnung dann zulässt, ist die Eröffnung der Freibadsaison für Mitte Mai geplant.

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