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Nach Bootsunfall auf der Elbe: Suche nach vermisstem Segler bislang ergebnislos

Seit am Donnerstag im Sturm ein Boot auf der Elbe gekentert ist, wird ein Dresdner vermisst. Die Suche wird an den Feiertagen fortgesetzt. Gegen seinen Begleiter wird ermittelt.

Von Theresa Hellwig & Elisa Schulz
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Auf der Elbe in Dresden ist am Donnerstag ein Boot gekentert. Noch immer wird ein Mann vermisst.
Auf der Elbe in Dresden ist am Donnerstag ein Boot gekentert. Noch immer wird ein Mann vermisst. © Roland Halkasch

Dresden. Die Wasserschutzpolizei sucht weiter nach einem 36 Jahre alten Mann, der nach dem Kentern eines Segelbootes auf der Elbe in Dresden seit Donnerstag vermisst wird. Die Suche werde mit zwei Booten auch an den Feiertagen jeweils bis zum Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt, sagte eine Sprecherin der Bereitschaftspolizei am Sonntag auf Anfrage. Dabei konzentriere man sich auf den Abschnitt zwischen Dresden und Riesa.

Nach Polizeiangaben hatten mehrere Zeugen am Donnerstagmittag das umgekippte Boot gesichtet und gemeldet. Die beiden Insassen gingen über Bord. Der Unfall ereignete sich auf Höhe des Ballhaus Watzke in Pieschen.

Der 28 Jahre alte Bootsinhaber konnte sich retten und wurde von Feuerwehr und Wasserschutzpolizei in Sicherheit gebracht. Er kam vorsorglich in ein Krankenhaus. Gegen ihn wird wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt, teilt Almut Sichler, Sprecherin der Bereitschaftspolizei, mit. In welchem Verhältnis die beiden Männer auf dem Boot zueinander standen, sei noch unklar. Dies sei Gegenstand der Ermittlungen.

Bilanz der Feuerwehr zur Sturmnacht

Freitag, 22. Dezember, 9 Uhr: Im Zuge des Sturms am Donnerstag ist die Feuerwehr zu etwa 20 wetterbedingten Einsätzen ausgerückt. Das teilt die Feuerwehr am Freitagmorgen in einer Bilanzmeldung zur Sturmnacht in Dresden mit.

So mussten die Einsatzkräfte auf der Straße Zschoner Berg und auf der Marienallee Bäume aus Freileitungen entfernen. Auf der Dürerstraße musste die Feuerwehr einen etwa 15 Meter langen Bauzaun sichern. Dieser sollte eine Baustelle auf dem Gehweg absichern und war durch den Sturm auf die Straße gefallen. Auch auf der Gohliser Straße und auf dem Azaleenweg stürzten Bäume um. Sie beschädigten Fahrzeuge und versperrten die Straße.

Auch am Freitagmorgen kommt es laut Feuerwehr noch zu "wetterbedingten Ereignissen". Die Einsatzkräfte mahnen deshalb zu Vorsicht - und bittet darum, die Feuerwehr zu informieren, sollte eine unmittelbare Gefahr vorliegen.

So berichtete Sächsische.de am Donnerstag über den Sturm:

Allein 16 Einsätze im Gebiet der Polizeidirektion Dresden verursachte das Sturmtief Zoltan bis Donnerstag, etwa 18 Uhr. "Baum auf der Straße, Baum auf Freileitung, Werbeschild auf der Straße - wir fahren gerade von einem Einsatz zum nächsten", berichtet ein Polizeisprecher am Abend.

Auch die Feuerwehr befand sich am Donnerstagnachmittag im Dauereinsatz, sagt Steffen Bedrich. "Das gesamte Stadtgebiet war betroffen", sagt er. So sei beispielsweise in Pieschen ein Baum auf einen Gehweg gekippt, auf der Marienallee fiel einer auf ein Stromkabel.

Auf der Bautzner Straße kippte kurz nach 17 Uhr, auf Höhe der Mordgrundbrücke, ein Baum auf eine Freileitung. "Der Einsatz fiel damit mitten in den Feierabendverkehr", so Steffen Bedrich. Wie ein SZ-Reporter berichtet, wurde die Straße deshalb vollgesperrt. Auch auf den umliegenden Straße staute sich deshalb am Abend der Verkehr. Die Ersatzbusse der Linie elf wichen auf die gegenüberliegende Elbseite aus.

Weihnachtscircus abgesagt

Aufgrund der Sturmwarnung muss der Dresdner Weihnachtscircus seine Mittags- und Abendshow am Donnerstag absagen. Da Windstärken bis zur Stufe Neun erwartet werden, werden die Shows um 14 Uhr und 18.30 Uhr abgesagt.

Gäste, die bereits im Vorfeld Karten gekauft haben, werden gebeten sich direkt mit dem Weihnachtscircus in Verbindung zu setzten, um die Karten umzubuchen. Eine Rückgabe ist nicht möglich. Dazu werden die Gäste gebeten, an den Kassenwagen vor dem Zirkuszelt zu kommen. Die Originaltickets werden für den Umtausch benötigt. Der Kassenwagen hat von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

Laut dem Deutschen Wetterdienst werden noch bis in den Freitag Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h erwartet. Die Feuerwehr ist in Bereitschaft und auf den Sturm eingestellt. Der Weihnachtscircus entscheidet am Freitag, ob auch die Shows abgesagt werden müssen.