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Überfälle auf Jugendliche: Sonderkommission zieht positive Bilanz

Vor etwa einem Jahr hat die Dresdner Polizei eine Sonderkommission ins Leben gerufen, nachdem die Zahl der Raubstraftaten durch Jugendliche stark zugenommen hatte. Was die Soko bewirkt hat.

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Im Juni war die Soko Iuventus in der Friedrichstadt in Dresden unterwegs.
Im Juni war die Soko Iuventus in der Friedrichstadt in Dresden unterwegs. © SZ/Julia Vollmer

Dresden. Die Dresdner Polizei zieht eine positive Bilanz für die Sonderkommission, die sich mit Raubstraftaten durch Jugendliche befasst. Die sogenannte "Soko Iuventus" ist Ende 2022 ins Leben gerufen worden, nachdem die Raubstraftaten der Jugendgruppierungen in Dresden so stark zugenommen hatten. Sie besteht aus 16 Polizistinnen und Polizisten.

Während es im ersten Quartal 2023 noch 53 solcher Straftaten gegeben hatte, sank die Zahl laut der Polizei auf 15 im letzten Quartal des Jahres. "Hatten wir im Januar mit 31 Fällen de facto täglich mit diesem Phänomen zu tun, waren es im Dezember nur noch zwei", teilt Polizeipräsident Lutz Rodig mit. "Deshalb sehe ich mich in meiner Entscheidung bestätigt, dass wir mit der Einrichtung einer Sonderkommission am schnellsten zum Erfolg kommen."

Mindestens bis zum Sommer soll die Soko weiterbestehen

Insgesamt 346 Strafverfahren hat die Soko seit ihrer Gründung ermittelt. Die Aufklärungsquote liegt nach Polizeiangaben bei 81 Prozent.

193 Tatverdächtige hat die Polizei in dieser Zeit ermittelt. 18 davon befinden sich in Haft, zehn weitere sind mittlerweile in Einrichtungen der Jugendhilfe untergebracht.

Die meisten der Jugendlichen, konkret 84, sind Deutsche. 27 syrische Jugendliche, 22 russische und 11 afghanische kommen dazu.

Wie Lutz Rodig erklärt, handeln die Jugendlichen nicht in speziellen Gruppen oder in festen Strukturen. "Ihr Motiv liegt zuallererst in dem Demonstrieren von Macht über ihre Opfer sowie dem Gewinnen von Anerkennung innerhalb der Gruppe." Das Raubgut spiele eine untergeordnete Rolle.

Neben der klassischen Ermittlungsarbeit setzt die Polizei auf Prävention, um dem Problem Herr zu werden. So führt die Polizei beispielsweise Veranstaltungen an Dresdner Schulen durch.

Trotz der ersten positiven Bilanz sei es noch zu früh, so Lutz Rodig, "um schon von einer Verstetigung der zuletzt positiven Entwicklung sprechen zu können". Bis in den Sommer hinein werde die Soko mindestens noch weiter bestehen.