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Verkehrsbetriebe bieten ab sofort Lastenräder in Dresden an

Ab sofort können in Dresden zehn weitere Lastenräder ausgeliehen werden. Wie man die "Hummeln" mietet und wie die Verkehrsbetriebe das Angebot weiter ausbauen wollen.

Von Connor Endt
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Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (links) und DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach (rechts) testen die neuen Lastenräder.
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (links) und DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach (rechts) testen die neuen Lastenräder. © Marion Doering

Dresden. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) erweitern ihr Angebot und bieten jetzt auch Lastenräder an. Die zehn Räder , die "Hummeln" getauft wurden, können ab sofort ausgeliehen werden. Wo die Räder stehen, wie man sie mietet und was die DVB noch planen - hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Was können die neuen Lastenräder?

Bis zu 50 Kilogramm Last können Radfahrer in der "Hummel" transportieren.
Bis zu 50 Kilogramm Last können Radfahrer in der "Hummel" transportieren. © Marion Doering

Die "Hummeln" besitzen einen großen Frontträger, in dem Einkäufe, Kisten oder andere Fracht bewegt werden kann. Laut DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach dürfen die "Hummeln" mit bis zu 50 Kilogramm Last beladen werden. Im Frontträger sind zudem Gurte und eine klappbare Sitzbank angebracht. "Man kann also auch bis zu zwei Kinder mitnehmen", so Hemmersbach.

Laut DVB-Sprecher Christian Schmidt hat sich das Unternehmen gegen einen elektrischen Antrieb entschieden. "Zunächst sollen die Räder ja vor allem auf ebenem Stadtgebiet eingesetzt werden", sagt er. Zudem seien die "Hummeln" so wirtschaftlicher, da teure Reparatur- oder Wiederbeschaffungskosten ohne E-Motor weitestgehend entfallen.

"Wir schauen aber, wie das Angebot angenommen wird. Unsere Experten werden dann überlegen, ob sich E-Antriebe lohnen", sagt Schmidt.

Wie mietet man die Lastenräder?

Genau wie die Mobi-Bikes werden die Lastenräder in der Mobi-App per Smartphone entsperrt und ausgeliehen. Wer eine DVB-Monatskarte oder ein Deutschlandticket mit Mobi-Upgrade besitzt, fährt die ersten 30 Minuten kostenfrei durch Dresden. "Die Buchung unterscheidet sich kaum von der Nutzung eines Mobi-Bikes", erklärt Andreas Hemmersbach. "Die Dresdner kennen diesen Vorgang schon aus der App und werden sich nicht umgewöhnen müssen."

Die Fahrt mit den Cargobikes kostet zwei Euro pro halbe Stunde und maximal 18 Euro am Tag. Wichtig zu beachten: Während die Mobi-Bikes überall abgestellt werden können, müssen die "Hummeln" immer zu ihrer Ausgangsstation zurückgebracht werden.

Wo können die "Hummeln" ausgeliehen werden?

Die Lastenräder können an zehn Mobi-Punkten in Dresden ausgeliehen werden. Die meisten Stationen befinden sich in der Innenstadt, aber auch in Pieschen oder Striesen sind Leihräder stationiert. Zunächst kann an jeder Station nur ein Lastenrad ausgeliehen werden. Per Mobi-App kann dieses aber reserviert werden, noch bevor man in die Pedale tritt.

In ganz Dresden gibt es aktuell 61 Mobi-Punkte. Das Angebot wird stetig erweitert: Bis zum Jahresende werden laut DVB noch vier weitere Leih-Punkte für Fahrräder entstehen.

Was haben die DVB noch vor?

"Unsere Fahrräder werden im Schnitt 7.000 Mal pro Tag ausgeliehen", sagt Andreas Hemmersbach. "Diese Nachfrage freut uns sehr und signalisiert, dass wir in diesem Bereich weiter investieren müssen." Seit Januar bietet das Unternehmen deshalb 550 zusätzliche Leihräder an. Mittlerweile können Dresdnerinnen und Dresdner 1.550 Mobi-Bikes im Stadtgebiet ausleihen. Als Auftraggeber beteiligt sich die Stadt Dresden mit rund 52.000 Euro an der aktuellen Erweiterung.

Für Stefan Engel, den verkehrspolitischen Sprecher der Dresdner SPD-Fraktion, reicht das noch nicht aus. "Die Mobi-Bikes dürfen nicht nur ein Angebot für die Bevölkerung in der Innenstadt sein", sagt er. "Auch in Wachstumsregionen wie dem Stadtbezirk Klotzsche braucht es neue Mobilitätsangebote", fordert Engel. "Bisher machen die Mobi-Bikes um den Norden einen großen Bogen."

Tatsächlich wollen die DVB im kommenden Jahr weitere Räder anschaffen und Rad-Stationen im Norden und Westen bauen. "Wir werden als Stadt 100.000 Euro für die Erweiterung zur Verfügung stellen", sagt Dresdens Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Die Grünen).

Ob dann auch weitere Lastenräder angeschafft werden, kann aktuell noch niemand sagen. Andreas Hemmersbach bezeichnet die Lastenräder als ein "Verkehrs-Experiment". Man müsse jetzt erstmal abwarten und schauen, wie groß die Nachfrage nach den "Hummeln" sei. "Und bei Bedarf rüsten wir dann nach", sagt er. "Ich bin aber sehr optimistisch, dass das Angebot sehr gut angenommen wird."