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Dresdner Wohngeld-Berechtigte sollen schneller ihr Geld bekommen

Da es im Sozialamt einen massiven Antragsstau gibt, soll jetzt ein Antrag der Dresdner Dissidenten-Fraktion helfen.

Von Julia Vollmer
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Wohngeld-Berechtigte müssen mitunter sehr lange auf ihr Geld warten.
Wohngeld-Berechtigte müssen mitunter sehr lange auf ihr Geld warten. © Symbolfoto: Andrea Warnecke/dpa

Dresden. Mietschulden oder kein Geld für die Kita der Kinder. Tausende Dresdnerinnen und Dresdner kämpfen derzeit mit großen Problemen. Auch eine Ursache: Viele Betroffene warten monatelang auf ihr Wohngeld. Seit der Wohngeldreform gibt es zwar mehr Wohngeldberechtigte in Dresden, doch die Stadt kommt mit der Bearbeitung nicht hinterher. Und das seit Monaten. Ebenso bei der Bearbeitung der Anträge auf Bildung und Teilhabe.

"Derzeit sind 6.156 Wohngeldanträge noch offen", musste die Stadt auf Anfrage von Sächsische.de Mitte August einräumen. Offen bedeutet laut Stadt, dass noch kein Bescheid erteilt ist. "Unter den offenen Anträgen sind unbearbeitete Anträge, aber ebenso Erhöhungsanträge sowie begonnene Anträge, bei denen noch Unterlagen für die abschließende Bearbeitung fehlen." Die durchschnittliche Bearbeitungszeit liegt aktuell bei vier Monaten.

Nun gibt es einen Eilantrag der Dissidenten-Fraktion im Stadtrat, der den Betroffenen helfen will. Der Antrag steht am Donnerstag auf der Tagesordnung im Stadtrat.

"Für Wohngeldanträge, die nicht innerhalb von vier Wochen beschieden werden können, soll unverzüglich ein Vorschuss in Höhe von zwei Dritteln zu gewähren sein , wenn der Antragsteller oder die Antragstellerin konkrete Angaben zur Höhe der Miete und des Einkommens gemacht hat", heißt es darin. Für künftig eingehende Anträge ist ein entsprechender Antrag auch digital vorzusehen.

Seit Monaten ist die Lage für die Betroffenen äußerst angespannt. Doch sowohl die Zahl der Anträge ist ungebrochen hoch, als auch die Bearbeitungsdauer. Im Mai waren es rund 7.000 offene Anträge, wirklich abgebaut wurde dieser Berg also bisher nicht. Auch wenn immer wieder weitere Anträge dazukommen. Stellt das Rathaus neue Mitarbeitende ein, um die Dauer zu verkürzen? "Aktuell bearbeiten 86 Kolleginnen und Kollegen Wohngeldanträge. Zuletzt wurden im Juni und Juli 14 Mitarbeitende neu eingestellt und eingearbeitet", heißt es auf Anfrage. In den nächsten Wochen treten sechs weitere Beschäftigte ihren Dienst an.