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Deutsches Rotes Kreuz eröffnet neues Logistikzentrum in Dresden

Mit einem neuen Logistikzentrum in Dresden wollen das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter die Menschen besser vor Pandemien schützen.

Von Connor Endt
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So sieht das neue Logistikzentrum in Dresden aus.
So sieht das neue Logistikzentrum in Dresden aus. © Sven Ellger

Dresden. Es ist kalt in der Bremer Straße 10 in Dresden. Eingeschweißte Pappkartons mit Handschuhen, Atemmasken und anderer Schutzausrüstung stapeln sich auf Europaletten bis zur Hallendecke. Auf den meisten Pappkartons prangt ein Sticker mit einer Europaflagge. Immer wieder laufen Menschen in orangenen Warnwesten vorbei.

Seit Mittwoch haben das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Johanniter hier ein gemeinsames Logistikzentrum in der Landeshauptstadt eröffnet. In der Halle in Dresden-Friedrichstadt werden große Mengen an medizinischer Schutzausrüstung eingelagert, um die Bevölkerung vor künftigen Pandemien zu schützen. Derzeit sind es über vier Millionen Schutzmasken, 1.1 Millionen Kittel, 370.000 Schutzanzüge und weiteres Equipment. Damit ist der Platz aber bei weitem noch nicht voll: Es gibt über 2.500 Palettenstellplätze in der Halle, aktuell ist gerade einmal die Hälfte belegt.

Das Logistikzentrum kostet 2,4 Millionen Euro

Aktuell ist etwa die Hälfte des Platzes mit Schutzausrüstung belegt.
Aktuell ist etwa die Hälfte des Platzes mit Schutzausrüstung belegt. © Sven Ellger

"Heute ist ein guter Tag für den Freistaat und die deutsche Katastrophenvorsorge", sagt Oliver Schenk, Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien und Chef der Staatskanzlei, bei der Eröffnung. Die vergangenen zweieinhalb Jahre hätten gezeigt, dass man mit Krisen anders umgehen müsse. "Die EU muss unabhängiger werden. Die Investition hier vor Ort ist ein erster richtiger Schritt."

Das neue Logistikzentrumie wird vollständig von der Europäischen Union finanziert. Innerhalb von sieben Monaten wurde die Halle errichtet, die Baukosten liegen bei 2,4 Millionen Euro.

Die Investitionen sind Teil des Projekts "RescEU Medical Stockpile". Das Projekt wurde 2019 eingeführt, um innerhalb der EU schneller auf Katastrophen reagieren zu können. So wird beispielsweise Ausrüstung gemeinsam beschafft und gelagert, um Mitgliedsstaaten in Katastrophenfällen schneller helfen zu können. Neben dem neuen Logistikzentrum in Dresden gibt es weitere Standorte in Frankfurt am Main, Gießen, Butzbach und Oestrich-Winkel.

In Dresden wird Schutzausrüstung mit einem Budget von 22,6 Millionen Euro eingelagert. DRK und Johanniter beschaffen sie und bringen sie in Krisengebiete. Das Projekt ist auf sieben Jahre angelegt und hat ein Gesamtbudget von 108 Millionen Euro.

Wie wichtig ein Logistikzentrum wie dieses ist, zeigen die vergangenen Jahre: Während der Corona-Pandemie belieferte das DRK 14 Mal verschiedene EU-Länder und EU-Beitrittskandidaten mit Ausrüstung. "Wir transportieren eben nicht nur Güter von A nach B", sagt Lars Werthmann vom DRK Landesverband Sachsen. "Wir transportieren Hoffnung und Hilfe. Ich freue mich, dass wir hier in Dresden jetzt ein wichtiges humanitäres Drehkreuz haben."