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Wie Dresden den Cricket-Sport fördert

Im August finden in Dresden gleich drei prestigeträchtige Cricket-Turniere statt. Mit von der Partie: der legendäre Marylebone Cricket Club und Sachsens Innenminister Armin Schuster.

Von Julian Hölscher
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Probiert sich als Schlagmann aus: Sachsens Sportminister Armin Schuster.
Probiert sich als Schlagmann aus: Sachsens Sportminister Armin Schuster. © Julian Hölscher

Dresden. Fragt man sich, in welchen Regionen Cricket verbreitet ist und auf hohem Niveau gespielt wird, denkt man womöglich zuerst an Indien, Südafrika, England oder Australien, sehr wahrscheinlich aber nicht an Deutschland, Sachsen oder gar den Dresdner Sportpark Ostra. Genau hier findet jedoch vom 10. bis 13. August das Damenturnier des Deutschen Cricket Bundes (DCB) und des Clubs Rugby Cricket Dresden (RCD) statt.

Als besondere Gäste nehmen neben den österreichischen und deutschen Frauennationalmannschaften auch die Spielerinnen des Marylebone Cricket Club (MCC) am Turnier teil. Der MCC ist der prestigeträchtigste Cricket-Verein der Welt und seine Heimstätte „Lord’s Cricket Ground“ ist eine Pilgerstätte für Cricket-Fans weltweit.

Der MCC leistet mit Touren wie dieser Pionierarbeit für den Cricket-Sport. „Wir spielen hart und fair, aber das Ergebnis ist nicht das Wichtigste. Viel mehr stehen die Erfahrung und Entwicklung unserer Spielerinnen, aber auch die der gegnerischen Spielerinnen im Vordergrund. Mit der immer weiter steigenden Popularität und Professionalität des Frauen-Crickets sind wir uns unserer einzigartigen Position bewusst“, erläutert Sinead Gooden vom MCC.

Dresdner Cricket-Festspiele im August

Das Damenturnier ist erst der Anfang für einen Dresdner Cricket-August. Es folgen noch die European Cricket Series (ECS) vom 14. bis zum 25. August und das European Cricket International (ECI) am 26. und 27. August. Die beiden internationalen Turniere werden medial übertragen und erreichen vor allem in den Commonwealth-Ländern, in denen Cricket zu den beliebtesten Sportarten zählt, ein Millionenpublikum.

Soweit ist die Sportart, bei der es vor allem um das Duell zwischen dem „Bowler“ (Werfer) und dem „Batter“ (Schlagmann) geht, weltweit noch nicht. 2028 könnte sie jedoch olympisch werden. Die Entscheidung steht noch aus. „Sollte dies eintreten, könnte von Dresden ausgehend eine Art Initialzündung stattfinden und eine kleine Begeisterungswelle ausgelöst werden“, meint Sachsens Innen- und Sportminister Armin Schuster, der sich auch selbst als Schlagmann versuchte.

Dass Cricket und Dresden gut zusammenpassen, bewies Francis Stewart, Präsident der Cricket-Abteilung des RCD, in seiner Eröffnungsrede. Er unternahm einen Ausflug in die Historie des Dresdner Sports und stieß dabei auf Aufzeichnungen des ersten Dresdner Cricket-Spiels zwischen in Dresden lebenden Engländern und Spielern der Cambridge University. „Das Spiel war wahrscheinlich eines der ersten auf kontinentaleuropäischem Boden“, erklärte Stewart. Das Datum? Der 12. August 1863. Fast auf den Tag genau vor 160 Jahren.